Albert von der Kammer
Schriften von Albert von der Kammer
Gott in uns - Wie der Heilige Geist wirkt
Der Wandel im GeistDer Wandel im Geist
Wenn wir im Geist wandeln, so werden wir die Lust des Fleisches nicht vollbringen (Gal 5,16). Der Wandel im Geist ist kein Wandel unter Gesetz: »Du sollst ...! Berühre nicht, koste nicht, betaste nicht!« (Kol 2,21). Es ist vielmehr ein Wandel in der Kraft des Heiligen Geistes, Christus gemäß, so wie Er gewandelt hat.
Manche Kinder Gottes sind zufrieden mit einem anständigen Wandel. Es genügt ihnen, wenn sie gewisse Grenzen nicht überschreiten und sich als Männer und Frauen ehrbar bewegen. Der Wandel im Geist aber ist etwas ganz anderes. Das ist kein Wandel als ehrenhafte Männer und Frauen, sondern ein Wandel als solche, die den Heiligen Geist haben und Gott kennen. Die Erkenntnis Gottes ist ihnen Maßstab für alles. Alle Dinge werden so beurteilt, wie sie in der Verbindung mit Ihm aussehen. Unser Verhalten, Handel und Wandel ist dieser Kenntnis gemäß, die wir von Gott haben.
Ich fragte einmal den gläubigen Diener eines früheren deutschen Königs, der ihn fast täglich zu bedienen hatte, ob der König zu den Dienern immer seine Wünsche äußere.
Er antwortete: »Er sagt uns kaum ein Wort.«
»Aber«, fragte ich, »wie können Sie dann wissen, was er will?«
»Oh«, sagte er, »wir kennen ihn so genau, dass wir wissen, was er will und was wir ihm zu tun haben.«
So ist es auch mit uns, wenn wir Gott kennen. Unser Wandel ist dann dieser Kenntnis gemäß, die wir von Gott haben, durch Seinen Geist.
Durch Anstrengung des Fleisches können wir den Wandel im Geist nicht hervorbringen. Der Wandel im Geist ist ein ganz selbsttätiges Ergeben des Wirkens des Heiligen Geistes in uns, wenn Er die Herrschaft über uns hat. Durch Ihn gestärkt am inneren Menschen wohnt und thront Christus in unseren Herzen (Eph 3,17), und die natürliche Folge ist, dass auch Christus in unserem Wandel sichtbar wird. Wenn aber der Heilige Geist durch uns betrübt ist, so können wir nicht im Geist wandeln. Oftmals beachten wir nicht, dass wir Ihn betrübt haben, und vergeblich strengen wir uns dann an, einen Wandel nach dem Geist zu führen. Wie ernst ist deshalb die Ermahnung: »Betrübet nicht den Heiligen Geist!« (Eph 4,30).