Georges André
Schriften von Georges André
2Mo 5-12 - In Ägypten – Der Befreier
2Mo 12,1-28 Heb 11,28 - 3. Das Passah2Mo 12,1-28 Heb 11,28 - 3. Das Passah
„Und der Herr redete zu Mose und Aaron im Land Ägypten und sprach: Dieser Monat soll euch der Anfang der Monate sein, er soll euch der Erste sein von den Monaten des Jahres. Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprecht: Am Zehnten dieses Monats, da nehme sich jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus. Und wenn das Haus nicht zahlreich genug ist für ein Lamm, so nehme er es und sein Nachbar, der Nächste an seinem Haus, nach der Zahl der Seelen; jeden sollt ihr nach dem Maß seines Essens rechnen auf das Lamm. Ein Lamm ohne Fehl sollt ihr haben, ein männliches, einjährig; von den Schafen oder von den Ziegen sollt ihr es nehmen. Und ihr sollt es in Verwahrung haben bis zum vierzehnten Tag dieses Monats. Und die ganze Versammlung der Gemeinde Israel soll es schlachten zwischen den zwei Abenden. Und sie sollen von dem Blut nehmen und es an die beiden Pfosten und an den Türsturz tun, an den Häusern, in denen sie es essen. Und sie sollen in dieser Nacht das Fleisch essen, gebraten am Feuer, und ungesäuertes Brot; mit bitteren Kräutern sollen sie es essen. Ihr sollt nichts roh davon essen und keineswegs im Wasser gekocht, sondern am Feuer gebraten: seinen Kopf samt seinen Beinen und samt seinem Eingeweide. Und ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; und was davon bis zum Morgen übrig bleibt, sollt ihr mit Feuer verbrennen. Und so sollt ihr es essen: eure Lenden gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand. Und ihr sollt es essen in Eile. Es ist das Passah des Herrn. Und ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und alle Erstgeburt im Land Ägypten schlagen vom Menschen bis zum Vieh, und ich werde Gericht üben an allen Göttern Ägyptens, ich, der Herr. Und das Blut soll euch zum Zeichen sein an den Häusern, worin ihr seid; und sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein, wenn ich das Land Ägypten schlage.
Und dieser Tag soll euch zum Gedächtnis sein, und ihr sollt ihn als Fest dem Herrn feiern; als ewige Satzung bei euren Geschlechtern sollt ihr ihn feiern. Sieben Tage sollt ihr Ungesäuertes essen; ja, am ersten Tag sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern wegtun; denn jeder, der Gesäuertes isst, vom ersten Tag bis zum siebten Tag, diese Seele soll ausgerottet werden aus Israel. Und am ersten Tag soll euch eine heilige Versammlung und am siebten Tag eine heilige Versammlung sein; keinerlei Arbeit soll an ihnen getan werden; nur was von jeder Seele gegessen wird, das allein soll von euch zubereitet werden. Und so haltet das Fest der ungesäuerten Brote; denn an ebendiesem Tag habe ich eure Heere aus dem Land Ägypten herausgeführt. Und ihr sollt diesen Tag halten bei euren Geschlechtern als ewige Satzung. Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, am Abend, sollt ihr Ungesäuertes essen bis zum einundzwanzigsten Tag des Monats, am Abend. Sieben Tage soll kein Sauerteig in euren Häusern gefunden werden; denn jeder, der Gesäuertes isst, diese Seele soll aus der Gemeinde Israel ausgerottet werden, er sei Fremder oder Einheimischer des Landes. Nichts Gesäuertes sollt ihr essen; in allen euren Wohnungen sollt ihr Ungesäuertes essen. Und Mose rief alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Greift und nehmt euch Kleinvieh nach euren Familien, und schlachtet das Passah; und nehmt ein Büschel Ysop und taucht es in das Blut, das im Becken ist, und streicht von dem Blut, das im Becken ist, an den Türsturz und an die beiden Pfosten; ihr aber, keiner von euch soll zur Tür seines Hauses hinausgehen bis zum Morgen. Und der Herr wird hindurchgehen, um die Ägypter zu schlagen; und sieht er das Blut am Türsturz und an den beiden Pfosten, so wird der Herr der Tür vorübergehen und wird dem Verderber nicht erlauben, in eure Häuser zu kommen, um zu schlagen. Und ihr sollt dieses Wort als eine Satzung für dich und deine Kinder halten bis in Ewigkeit. Und es soll geschehen, wenn ihr in das Land kommt, das der Herr euch geben wird, so wie er geredet hat, so sollt ihr diesen Dienst halten. Und es soll geschehen, wenn eure Kinder zu euch sagen werden: Was soll euch dieser Dienst?, so sollt ihr sagen: Es ist ein Passahopfer dem Herrn, der an den Häusern der Kinder Israel in Ägypten vorüberging, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser rettete. – Und das Volk neigte sich und betete an. Und die Kinder Israel gingen hin und taten, wie der Herr Mose und Aaron geboten hatte; so taten sie“ ( 2Mo 12,1-28). „Durch Glauben hat er das Passah gefeiert und die Besprengung des Blutes, damit der Verderber der Erstgeburt sie nicht antaste“ ( Heb 11,28).
Der Hebräerbrief hebt hervor, dass Mose das Passah durch Glauben gefeiert hat. Einst war der Glaube der Eltern nötig, um das Kind zu verbergen und um es dann in dem Strom auszusetzen. Mit vierzig Jahren aber trat der persönliche Glaube Moses in Erscheinung durch die Wahl, die er traf, und entwickelte sich dann, um standhaft auszuhalten, ohne die Wut des Königs zu fürchten. Weshalb musste man Glauben haben, um das Passah zu feiern? Da sah der Pharao nichts davon und es handelte sich hier nicht um Glauben angesichts eines Widersachers, oder um Glauben in schwierigen Umständen, aber es war doch derselbe Glaube. Da ging es nicht um die Frage, dem Feind gegenüber zu treten, sondern Gott im Gericht zu begegnen. Während der neun vergangenen Plagen blieb das Volk Israel Zuschauer, und es war im Land Gosen in Sicherheit vor ihnen. Jetzt aber musste es handeln und zwar nach dem Wort des Herrn durch Mose, im Glauben an das, was Gott gesagt hatte.
Das Volk war ebenso oder in noch größerem Maß schuldig als die Ägypter, weil seine Verantwortung größer war. Obwohl es den Herrn ein wenig kannte, hatte es sich dem Götzendienst hingegeben und seinen Gott weitgehend verlassen, wie uns dies anderswo gesagt ist (z. B. Jos 24,14). Wenn nun der Engel als Zerstörer durch das Land ging, um jeden Erstgeborenen zu töten, wie sollte er da die Israeliten verschonen? Die Gerechtigkeit Gottes kennt kein Ansehen der Person.
Einzig das Blut eines Opfers ohne Fehl, das Vorbild auf einen anderen, der später kommen sollte, konnte das Volk vor dem Gericht in Sicherheit setzen. Der Herr offenbart dies Mose und Aaron (2Mo 12,1-20), die ihrerseits den Ältesten Israels davon Kenntnis geben. Der Glaube Moses steckt an: „Das Volk neigte sich und betete an“ (2Mo 12,27b).
Das Opfer Abels redete von der Notwendigkeit des Blutes der Versöhnung, um Gott zu nahen. In
1. Mose 22 dagegen wird die Stellvertretung dargestellt: Abraham brachte den Widder anstelle seines Sohnes als Opfer dar. In den Opfern des dritten Buches Mose wird durch das Auflegen der Hände die Einsmachung des Opfernden mit dem Opfer zum Ausdruck gebracht: Im Sündopfer gehen die Verfehlungen des Schuldigen auf das Opfer über, während im Brandopfer die Verdienste des Opfers dem Anbeter zugerechnet werden. Im Passah nun wird besonders die persönliche Aneignung des Opfers betont. Da musste sich „ein jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus“ nehmen (2Mo 12,3). Mose opferte nicht ein einziges Lamm für das ganze Volk, sondern jede Familie musste ein Opfertier schlachten, dessen Blut den Erstgeborenen in Sicherheit setzte. So ist es auch im Evangelium. Der Herr Jesus ist die „Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt“ (1Joh 2,2): Der Wert Seines Opfers vor Gott gibt Ihm die Möglichkeit, Seine Vergebung auf die ganze Welt zu erstrecken. Andere Stellen aber zeigen ebenso deutlich, dass, wenn auch der Wert des Opfers Christi für die ganze Welt genügt, nur diejenigen, die es im Glauben annehmen, in den Genuss der Ergebnisse dieses Werkes kommen. In Römer 3,21 wird festgestellt, dass die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden ist gegen alle, und auf alle, die da glauben; der Mensch wird gerechtfertigt „durch den Glauben an sein Blut“. In Johannes 3,16 wird gesagt, dass Gott die Welt so geliebt hat, damit jeder, der an Ihn glaubt, ewiges Leben habe. Nach Johannes 1,12 ist jedem, der Ihn aufnimmt, das Recht gegeben, ein Kind Gottes zu werden. „Wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du errettet werden wirst“ (Röm 10,9). Alle Stellen reden also von persönlicher Annahme des Todes und der Auferstehung des Herrn Jesus.
Das Blut wurde an die beiden Türpfosten und die Oberschwelle der Tür außerhalb des Hauses gestrichen. Die darin versammelte Familie aß das Passahlamm mit ungesäuerten Broten und bitteren Kräutern. Sie konnte das Blut nicht sehen und dessen Wert nicht einschätzen. Der Herr erklärte ausdrücklich: „Sehe ich das Blut, so werde ich an euch vorübergehen; und es wird keine Plage zum Verderben unter euch sein“ (2Mo 12,13). Der reumütige Sünder, der zum Herrn Jesus kommt, kann den Wert Seines Blutes nicht einschätzen. Gott allein tut es. Aufgrund dieses Blutes vergibt Er und nimmt den Glaubenden an. Die Seele stützt sich auf das Wort Gottes als die Wahrheit und gründet ihre Gewissheit auf Seine Aussagen. Sie kann es sich nicht erklären, aber sie weiß, dass „das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, uns von aller Sünde reinigt“ (1Joh 1,7).