Georges André
Schriften von Georges André
Pred 2,4-11; 4,7-8; 5,10-17; 6,11 - Der Tod und das Jenseits
Das JenseitsDas Jenseits
In der gleichnisartigen Geschichte des Reichen Mannes und des Armen Lazarus (Lk 16,19-31) hebt der Herr Jesus den Schleier über den Zustand der Seelen nach dem Tode. Lazarus wird von den Engeln in den Schoß Abrahams getragen — in der Sprechweise der Juden ein Ausdruck für die Seligkeit der Gläubigen. Der Reiche wird gequält; er befindet sich noch nicht im Feuersee, sondern im Hades, dem Aufenthaltsort der Seelen nach dem Tode. Wenn es den Erlösten betrifft, umschreibt Paulus diesen Aufenthaltsort mit den Worten: „Bei Christo sein“ (Phil 1,23); handelt es sich aber um einen Verlorenen, so bezeichnet Petrus diesen Ort als ein „Gefängnis“ (1Pet 3,19).
Es ist unmöglich, von einem Zustand in den anderen hinüberzuwechseln. „Und zu diesem allen ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen“ (Lk 16,26). Es ist also nach dem Tode nicht mehr möglich, errettet zu werden.
Dieser zeitweilige Zustand der Seelen ändert sich durch die Auferstehung. Der Herr Jesus äußerte sich sehr deutlich darüber: „Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und hervorkommen werden: die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben, zur Auferstehung des Gerichts“ (Joh 5,28-29). Auch der Apostel Paulus redete von den beiden Seiten dieser Tatsache, als er sagte, daß es eine Auferstehung geben werde, „sowohl der Gerechten als der Ungerechten“ (Apg 24,15).
In 1. Korinther 15 werden wir insbesondere über die Auferstehung des Lebens unterwiesen, die in verschiedenen Etappen vor sich gehen wird (Verse 23–24). Die Gläubigen, die durch die Verwesung hindurchgegangen sind, werden dann Unverweslichkeit anziehen; die übrigen Erlösten aber, die bis zur Ankunft des Herrn auf der Erde leben, werden verwandelt: Dieses Sterbliche wird Unsterblichkeit anziehen.
Das Wort offenbart uns sehr wenig von dem ewigen Zustand, in den die Erlösten eintreten werden. Etwas Wesentliches, überaus Kostbares kennzeichnet ihn:
Wir werden „allezeit bei dem Herrn sein“ (1Thes 4,17). Diese Gegenwart Gottes bei den Menschen wird auch in Offenbarung 21,3 hervorgehoben, mit dem Zusatz, daß dann alles Leiden vorüber ist:
Tränen, Tod, Trauer, Geschrei und Schmerz werden nicht mehr sein. Das Glück des Genusses der göttlichen Gegenwart ging beim Sündenfall verloren; vor Gott sein ist für den natürlichen Menschen ein Gegenstand der Furcht. Der Gläubige aber kennt heute schon die Lieblichkeit dieser Gegenwart, und in der Herrlichkeit wird er, weit besser als jetzt, deren ewige Wirklichkeit genießen:
Der Tag ist angebrochen, Die Schatten fliehen fort! Umflutet von dem Lichte Des Vaterhauses dort, Genießen wir mit Wonne, Vom Leid der Erde fern, Die Ruhe Seiner Liebe Für immer bei dem Herrn.