Georges André
Schriften von Georges André
2Mo 5-12 - In Ägypten – Der Befreier
2Mo 8,25-28; 10,8-11.24-26 - 2. Welche sind es, die ziehen sollen?2Mo 8,25-28; 10,8-11.24-26 - 2. Welche sind es, die ziehen sollen?
„Da sprach Mose: Siehe, ich gehe von dir hinaus und will zu dem Herrn ßehen; und morgen werden die Hundsßiegen vom Pharao weichen, von seinen Knechten und von seinem Volk; nur handle der Pharao ferner nicht betrügerisch, dass er das Volk nicht ziehen lasse, damit es dem Herrn opfere. Und Mose ging vom Pharao hinaus und ßehte zu dem Herrn. Und der Herr tat nach dem Wort Moses, und die Hundsßiegen wichen vom Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk; nicht eine blieb übrig. Aber der Pharao verstockte sein Herz auch dieses Mal und ließ das Volk nicht ziehen“ ( 2Mo 8,25-28). „Und Mose und Aaron wurden wieder zum Pharao gebracht, und er sprach zu ihnen: Zieht hin, dient dem Herrn, eurem Gott! Welche alle sind es, die ziehen sollen? Da sprach Mose: Mit unseren Jungen und mit unseren Alten wollen wir ziehen, mit unseren Söhnen und mit unseren Töchtern, mit unserem Kleinvieh und mit unseren Rindern wollen wir ziehen; denn wir haben ein Fest des Herrn. Und er sprach zu ihnen: Der Herr sei so mit euch, wie ich euch und eure kleinen Kinder ziehen lasse! Gebt Acht, denn ihr habt Böses vor! Nicht so! Zieht doch hin, ihr Männer, und dient dem Herrn; denn das ist es, was ihr begehrt habt. Und man trieb sie vom Pharao hinaus. . . .
Und der Pharao rief Mose und sprach: Zieht hin, dient dem Herrn; nur euer Kleinvieh und eure Rinder sollen zurückbleiben; auch eure kleinen Kinder mögen mit euch ziehen. Und Mose sprach: Auch Schlachtopfer und Brandopfer musst du in unsere Hände geben, damit wir dem Herrn, un- serem Gott, opfern. So muss auch unser Vieh mit uns ziehen, nicht eine Klaue darf zurückbleiben; denn davon werden wir nehmen, um dem Herrn, unserem Gott, zu dienen; wir wissen ja nicht, womit wir dem Herrn dienen sollen, bis wir dorthin kommen“ ( 2Mo 10,8-11.24-26).
Als Zeichen für das Volk Gottes und als Plagen für die Ägypter fallen die Gerichte des Herrn auf das Land herab. Siebenmal verhärtet der Pharao sein Herz und siebenmal verhärtet der Herr das Herz des Pharao.
Als der Pharao ein wenig nachzugeben beginnt, schlägt er Mose vor, sie sollten hingehen, um ihrem Gott „im Land“ zu opfern, damit der Herr die Hundsfliegen wegnehme. Mose antwortet sogleich: „Es geziemt sich nicht, also zu tun; denn wir würden dem Herrn, unserem Gott, der Ägypter Gräuel opfern.. . Drei Tagereisen weit wollen wir in die Wüste ziehen und dem Herrn, unserem Gott opfern, so wie er zu uns geredet hat“ (2Mo 8,23-27). Erster Fallstrick Satans: Er wollte, dass der Dienst des Herrn in der Welt, vermischt mit der Welt, getan wird. Wie gut hat er es doch seither verstanden, einen solchen Zustand der Dinge herbeizuführen: Sieht man nicht, wie in manchen christlichen Körperschaften, in den wichtigsten vielleicht, Gläubige und Ungläubige sich vermischen zu gemeinsamem „Gottesdienst“, nicht zu reden von den Führern, von denen viele nicht einmal mehr an das Wort Gottes und auch nicht an das Erlösungswerk am Kreuz glauben! Um den Herrn wirklich anzubeten, muss eine klaren Trennung von der Welt sein, „drei Tagereisen weit in die Wüste“, ein Hinweis auf den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus.
Durch die verschiedenen aufeinander folgenden Gerichte, die sein Land verwüstet und mürbe gemacht haben, ist der Pharao kurz darauf bereit, noch mehr nachzugeben. Er lässt Mose und Aaron wieder kommen und stellt ihnen die bestimmte Frage: „Welche sind es, die ziehen sollen?“ Mose erklärt: „Mit unseren Jungen und mit unseren Alten wollen wir ziehen, mit unseren Söhnen und mit unseren Töchtern, mit unserem Kleinvieh und mit unseren Rindern wollen wir ziehen“ (2Mo 10,8-9).
Aber der Pharao ist nicht dieser Meinung und stellt den Knechten Gottes einen neuen Fallstrick: „Nicht also! Zieht doch hin, ihr Männer, und dient dem Herrn!“ In gewissen Ländern ist es heute den Jungen erst vom 18. Jahr an erlaubt, einem christlichen Gottesdienst beizuwohnen; in anderen wieder kann man das Evangelium nur zu denen reden, die mehr als zwanzig Jahre alt sind! Welche Anstrengungen macht doch der Feind, um die Eltern zu veranlassen, ihre Kinder nicht zum Gottesdienst mitzunehmen, oder ihnen einzureden, es sei für die Kinder zu anstrengend, die Sonntagsschule zu besuchen! Die Taktik des Feindes hat sich nicht geändert: Er weiß sehr wohl, dass die Jugend das günstige Alter ist, um sich zum Herrn zu wenden, und dass dann das ganze Leben zu Ihm hin gerichtet und für Ihn gelebt werden kann.
In Nehemia 12,43 schätzte sich das Volk glücklich, sich an einem Tag der Anbetung und der Freude vor dem Herrn einfinden zu können. Es kamen nicht nur die erwachsenen Männer, sondern auch die Frauen und die Kinder. Und wenn es sich darum handelte, zu hören, wie das Gesetz gelesen und erklärt wurde, brachte es Esra „vor die Versammlung, sowohl der Männer als der Frauen, und vor alle, die Verständnis hatten, um zuzuhören“ (Neh 8,2). Darf man daraus nicht den Schluss ziehen, dass es richtig ist, als Familie zur Stunde der Anbetung zu kommen, auch mit den Kleinen, die sich ruhig verhalten können, und dass die Beanspruchungen des Haushalts und die Ermüdung durch die Schule nicht ins Feld geführt werden sollten, um den einen oder anderen abzuhalten, daran teilzunehmen? Und für die Zusammenkünfte, wo das Wort Gottes ausgelegt und betrachtet wird, ist es da nicht richtig, auch die mitzubringen, „die Verständnis haben, um zuzuhören“? (Unter Verständnis meinen wir natürliches Fassungsvermögen, nicht geistliches Verständnis, das erst bei der Bekehrung erlangt wird.)
Angesichts der kategorischen Weigerung Moses findet der Pharao in seiner Einbildung noch eine andere „Lösung“, um den drei Tagen der Finsternis zu entgehen: „Zieht hin, dient dem Herrn; nur euer Kleinvieh und eure Rinder sollen zurückbleiben; auch eure Kinder mögen mit euch ziehen“ (2Mo 10,24). Mose weiß sehr wohl, dass, wenn die Herden zurückblieben, sich das Herz des Volkes von neuem nach Ägypten zurückwenden würde. „Auch Schlachtopfer und Brandopfer musst du in unsere Hände geben, dass wir dem Herrn, unserem Gott, opfern. So muss auch unser Vieh mit uns ziehen, nicht eine Klaue darf zurückbleiben.“ Wachen wir darüber, dass wir unser Herz nicht an die materiellen Dinge hängen, die uns Gott anvertraut hat! Sie wären dann ein Hindernis für den Gottesdienst, den der Herr von uns erwartet. Wie uns Lukas 16 lehrt, ist der „ungerechte Mammon“ eine uns anvertraute Verwaltung, und darf nicht ein Schatz werden, an dem unser Herz hängt. Unser Hab und Gut soll jederzeit zur Verfügung des Herrn stehen, um es so zu verwenden, wie Er es uns zeigen wird.
Mose hatte umso mehr Autorität, das Volk zu veranlassen, allen ihren Besitz dem Herrn zur Verfügung zu stellen, als er einst selbst die Schmach des Christus gewählt und diese für größeren Reichtum gehalten hatte als die Schätze Ägyptens.