Georges André
Schriften von Georges André
2Mo19; 32; 33 - Sinai – der Mittler2Mo19; 32; 33 - Sinai – der Mittler
(Das erste Jahr)
Im dritten Monat nach ihrem Auszug aus Ägypten kommen die Kinder Israel in die Wüste Sinai (2Mo 19,1). Der Herr lässt ihnen durch Mose diese bemerkenswerten Worte sagen: „Ihr habt gesehen, was ich an den Ägyptern getan habe, wie ich euch getragen auf Adlers Flügeln und euch zu mir gebracht habe“ (Vers 4). Die ungeordneten Scharen, die aus dem Land Gosen ausgezogen waren, sollten zu einer Nation (Vers 6) gebildet werden, die ihre Gesetze, ihren Gottesdienst, ihren Mittelpunkt und ein wohlgeordnetes Heer hatte.
Das erste Jahr des Auszuges begann mit dem Passah und dem Roten Meer. Daran schließt sich nun die Fürsorge Gottes in der Wüste an: das Manna, das Wasser des Felsens und der Sieg über Amalek. Dann führt er es auch zur Gesetzgebung am Sinai und zu den damit verbundenen Verordnungen. Dieses erste Jahr lässt sich in seiner Bedeutung für uns vor allem auf unser persönliches Leben anwenden: die Vergebung der Sünden, die Erlösung, die persönliche Speise für die Seele, der Wandel mit dem Herrn.
Im zweiten Jahr (2Mo 40,1.17) wird mit der Aufrichtung der Stiftshütte begonnen. Dann folgen die Weihe der Priester, die Opfergaben der Fürsten, die Einrichtung des Dienstes und die Ordnung beim Lagern und beim Aufbruch. Das zweite Jahr bezieht sich mehr auf das gemeinschaftliche Leben. Der Gläubige ist nicht erlöst worden, um allein zu leben, sondern um mit seinen Brüdern verbunden zu sein: Christus ist gestorben, „damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte“ (Joh 11,52).
Schon während des zweiten Jahres hätte das Volk die Einnahme Kanaans in Angriff nehmen können, wäre nicht in Kades-Barnea, durch Bericht der Kundschafter, ihr Unglaube sichtbar geworden. Die 38 Jahre, die sie noch in der Wüste zubringen mussten, wären in dieser Beziehung nicht nötig gewesen. Aber sie waren da, damit Israel sich selbst und auch Gott kennen lernte (5Mo 8).