Georges André
Schriften von Georges André
4Mo 1-36 - Die Wüstenwanderung des Volkes Gottes
4Mo 11-32 5Mo 8,16 - Das Murren und die Fallstricke
4Mo 13,1-4.27-33; 14,1-11.22-25.36-38 - Unglaube4Mo 13,1-4.27-33; 14,1-11.22-25.36-38 - Unglaube
„Und der Herr redete zu Mose und sprach: Sende dir Männer aus, dass sie das Land Kanaan auskundschaften, das ich den Kindern Israel gebe; je einen Mann für den Stamm seiner Väter sollt ihr aussenden, jeder ein Fürst unter ihnen. Und Mose sandte sie aus der Wüste Paran aus nach dem Befehl des Herrn, allesamt Männer, die Häupter der Kinder Israel waren. Und dies sind ihre Namen: für den Stamm Ruben: Schammua, der Sohn Sakkurs; . . .
Und sie erzählten ihm und sprachen: Wir sind in das Land gekommen, wohin du uns gesandt hast; und wirklich, es ßießt von Milch und Honig, und dies ist seine Frucht. Nur dass das Volk stark ist, das in dem Land wohnt, und die Städte befestigt, sehr groß; und auch die Kinder Enaks haben wir dort gesehen. Amalek wohnt im Land des Südens, und die Hethiter und die Jebusiter und die Amoriter wohnen auf dem Gebirge, und die Kanaaniter wohnen am Meer und an der Seite des Jordan. Und Kaleb beschwichtigte das Volk gegenüber Mose und sprach: Lasst uns nur hinaufziehen und es in Besitz nehmen, denn wir werden es gewiss überwältigen. Aber die Männer, die mit ihm hinaufgezogen waren, sprachen: Wir vermögen nicht gegen das Volk hinaufzuziehen, denn es ist stärker als wir. Und sie verbreiteten unter den Kindern Israel ein böses Gerücht über das Land, das sie ausgekundschaftet hatten, und sprachen: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein Land, das seine Bewohner frisst; und alles Volk, das wir darin gesehen haben, sind Leute von hohem Wuchs; auch haben wir dort die Riesen gesehen, die Kinder Enaks, von den Riesen; und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken, und so waren wir auch in ihren Augen.“ ( 4. Mose 13,1-4.27-33) „Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in jener Nacht. Und alle Kinder Israel murrten gegen Mose und gegen Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben! Und warum bringt uns der Herr in dieses Land, dass wir durchs Schwert fallen und unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren? Und sie sprachen einer zum anderen: Lasst uns ein Haupt über uns setzen und nach Ägypten zurückkehren!
Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Kinder Israel. Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, von denen, die das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider, und sie sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel und sagten: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, das Land ist sehr, sehr gut. Wenn der Herr Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig ßießt. Nur empört euch nicht gegen den Herrn; und fürchtet ja nicht das Volk des Landes, denn unser Brot werden sie sein. Ihr Schirm ist von ihnen gewichen, und der Herr ist mit uns; fürchtet sie nicht! Und die ganze Gemeinde sagte, dass man sie steinigen solle.
Da erschien die Herrlichkeit des Herrn am Zelt der Zusammenkunft allen Kindern Israel. Und der Herr sprach zu Mose: Wie lange will mich dieses Volk verachten, und wie lange wollen sie mir nicht glauben bei all den Zeichen, die ich in ihrer Mitte getan habe? . . .
. . . denn alle Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, und mich nun zehnmal versucht° und nicht gehört haben auf meine Stimme – wenn sie das Land sehen werden, das ich ihren Vätern zugeschworen habe! Ja, alle, die mich verachtet haben, sollen es nicht sehen. Aber meinen Knecht Kaleb – weil ein anderer Geist in ihm gewesen und er mir völlig nachgefolgt ist –, ihn werde ich in das Land bringen, in das er gekommen ist; und seine Nachkommenschaft soll es besitzen. Die Amalekiter aber und die Kanaaniter wohnen in der Talebene; morgen wendet euch und brecht auf in die Wüste, den Weg zum Schilfmeer. . . .
Und die Männer, die Mose ausgesandt hatte, um das Land auszukundschaften, und die zurückkehrten und die ganze Gemeinde gegen ihn murren machten, indem sie ein böses Gerücht über das Land verbreiteten, jene Männer, die ein böses Gerücht über das Land verbreitet hatten, starben durch eine Plage vor dem Herrn. Aber Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben am Leben von jenen Männern, die gegangen waren, um das Land auszukundschaften.“ ( 4Mo 14,1-11.22-25.36-38)
Israel ist an der Grenze Kanaans angekommen. Der Herr hat ihnen ein Land verheißen, das von Milch und Honig fließt. „Siehe,“, sagt Mose, „der Herr, dein Gott, hat das Land vor dich gestellt; zieh hinauf, nimm in Besitz, so wie der Herr, der Gott deiner Väter, zu dir geredet hat; fürchte dich nicht und verzage nicht!“ (5Mo 1,21).
Aber das Volk hört es nicht mit diesem Ohr. Es wünscht, dass Männer gesandt werden, um das Land „für uns“ zu erforschen, „ob es gut oder schlecht ist“, und ob das Volk, das darin wohnt, „stark oder schwach“ ist.
Warum an der göttlichen Verheißung zweifeln? Konnte Gott den Seinen ein schlechtes Land geben? Hatte Er nicht die Macht, die starken Feinde zu schlagen, so gut wie die schwachen? Der Mangel an Glauben an die göttliche Verheißung führt das Volk dazu, die Aussendung von Kundschaftern zu wünschen. Gott gibt ihnen, was sie begehrt haben (4Mo 13,2).
Der Bericht der Spione bestätigt das, was der Herr gesagt hatte: Das Land fließt wirklich von Milch und Honig. Sie zeigen seine herrliche Frucht. „Nur“, fügen sie hinzu, „dass das Volk stark ist, das in dem Land wohnt . . . Wir vermögen nicht gegen das Volk hinaufzuziehen“ (4Mo 13,28.31). Der Zweifel macht dem Unglauben Platz. Man ermangelte zuerst des Glaubens an die Verheißung Gottes. Jetzt fehlt es an Glauben zur Eroberung. Der Unglaube wird zu Empörung führen (Kap. 14,4), sogar zum Willen, die zu steinigen, die mit Glauben darauf beharren, dass der Herr wohl die Macht hat, sie in das Land zu bringen (Kap. 14,8).
Hebräer 3,19 legt den Finger auf den wunden Punkt: „Wir sehen, dass sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens. Fürchten wir uns nun, dass nicht etwa . . . jemand von euch scheine zurückgeblieben zu sein! . . . Das Wort der Verkündigung nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, nicht mit dem Glauben verbunden war.“
So kann es leider in entscheidenden Augenblicken des Lebens sein. Wenn der Glaube nicht in Tätigkeit ist, wenn das Vertrauen in Gott nicht Wirklichkeit ist, wird man einen Weg wählen, der uns von Ihm wegführt. Tatsächlich hatte das Volk den Herrn verachtet (Kap. 14,11), das Land „verschmäht“ (V. 31). Was machte die Höhe der Mauern aus, wenn sie beim Schall einer Posaune einstürzen würden! Im entscheidenden Moment hat man nicht mit Gott gerechnet, man hat das Hindernis gefürchtet, man hat die Schwierigkeit nicht überwunden, man hat dem Feind nachgegeben. Und das arm gewordene Leben wird unter den Folgen des Unglaubens verlaufen . . . bis dass wir durch die Gnade zu Ihm zurückkehren, und Er, wenn die Zucht ihre Frucht gebracht hat, eine Wiederherstellung bewirkt.