Georges André
Schriften von Georges André
4Mo 1-36 - Die Wüstenwanderung des Volkes Gottes
4.Mo 9,1-14 - Das Passah in der Wüste
4Mo 9,13 - Die Unterlassung4Mo 9,13 - Die Unterlassung
„Der Mann aber, der rein und nicht auf dem Weg ist und es unterlässt, das Passah zu feiern, . . . dieser Mann soll seine Sünde tragen“ (V. 13). Jedes Kind Gottes ist gerufen, am Mahl des Herrn teilzunehmen, wenn es in seinem Leben oder in seinem sich Entfernen von Gott („auf dem Wege“) kein wirkliches Hindernis gibt. Es ist wichtig zu verstehen, was man tut („Ich rede als zu Verständigen“, 1Kor 10,15). Darum wird man das Abendmahl nicht kleinen Kindern geben. In den anderen Fällen unterstreicht die Schrift den Ernst für ein Kind Gottes, das dem eingesetzten Gedächtnismahl unser Passah oder Mahl des Herrn, gegenüber gleichgültig bleibt. Hat Der, der uns bittet: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“, nicht ein Recht auf unsere Zuneigungen? Man achtet den Herzenswunsch eines Sterbenden, wie viel mehr den letzten Wunsch des Herrn! Warum nimmt man nicht teil? Vielleicht aus Gleichgültigkeit, aus Furcht, nicht genügend rein zu sein (nur das Werk Christi bringt dies zustande), aus Angst, Ihn in unserem Leben zu verunehren (die Gnade ist da für jeden Fehler, der erkannt und vor Ihm bekannt wird). Durch das Teilnehmen am Mahl des Herrn bezeugt man die Niederlage Satans, man verkündigt den Tod des Herrn, man verbindet das Kreuz mit der nahen Wiederkunft des Herrn. Der Feind kann solches nicht ertragen und legt den Gläubigen alle erdenklichen Hindernisse in den Weg, um sie davon abzuhalten, ihres Erlösers „zu gedenken“.
Es ist also sehr ernst, sich vom Gedächtnismahl des Herrn durch Gleichgültigkeit oder Gedankenlosigkeit zu enthalten, oder unter dem Vorwand, dass andere nicht lebten wie sie sollten, oder selbst aus Furcht, sich der Zucht der Versammlung auszusetzen. Indessen kennt Gott die Umstände eines jeden der Seinen. Er beurteilt nach seinem Maßstab und in vollkommener Gnade und Barmherzigkeit alles, was das Herz und den Geist belasten kann. Jede Sache verlangt eine Übung vor Ihm und im Vertrauen zu Ihm. Nichts soll leichtfertig getan werden und am allerwenigsten die Teilnahme am Mahl des Herrn. Aber durch die Jahrhunderte ertönt immer noch die Stimme, die in der Nacht, in der Er überliefert wurde, sagte: „Nehmt, esst . . . Trinkt alle daraus.“
Sogar „der Fremde“ (V. 14), der herzuzunahen wünschte, konnte es. An einer anderen Stelle sieht man, dass er vorher beschnitten werden (2Mo 12,48), d. h. das Zeichen der Absonderung für Gott annehmen sollte. Durch das Feiern des Passahs anerkannte er, wer der Herr war. Nichts von den göttlichen Vorschriften wurde weggelassen: Es gab nur eine Satzung „sowohl für den Fremden als auch für den Einheimischen des Landes“. Die Hilfsquellen der Gnade sind unerschöpflich, aber niemals würden sie die Gedanken Gottes, offenbart in seinem Wort, abschwächen. Seine Arme öffnen sich indes um jeden zu empfangen, der kommen will, sogar unter ein Volk, das so abgeschlossen und so wenig geneigt war, den Fremden aufzunehmen, der herzunahte.
Unter Jehiskia hatten sich „viele von Ephraim und Manasse, Issaschar und Sebulon“, die der Einladung, am Passah teilzunehmen, gefolgt waren, „nicht gereinigt“ (2Chr 30,18). Eine Krankheit war die Folge, denn Gott bleibt heilig. „Doch Jehiskia bat für sie . . . und der Herr erhörte Jehiskia und heilte das Volk.“ Die Fürbitte Christi kommt unserer Unwissenheit, unseren Schwachheiten, unseren Fehlern entgegen.