Georges André
Schriften von Georges André
4Mo 1-36 - Die Wüstenwanderung des Volkes Gottes
4Mo 11-32 5Mo 8,16 - Das Murren und die Fallstricke
Die geteilten Herzen ( 4Mo 32,1-8.14-19.23-27 Jos 1,12-16; 22,9.19.24 )Die geteilten Herzen ( 4Mo 32,1-8.14-19.23-27 Jos 1,12-16; 22,9.19.24 )
„Und die Kinder Ruben und die Kinder Gad hatten viel Vieh, in gewaltiger Menge; und sie sahen das Land Jaser und das Land Gilead, und siehe, der Ort war ein Ort für Vieh. Und die Kinder Gad und die Kinder Ruben kamen und sprachen zu Mose und zu Eleasar, dem Priester, und zu den Fürsten der Gemeinde und sagten: Atarot und Dibon und Jaser und Nimra und Hesbon und Elale und Sebam und Nebo und Beon, das Land, das der Herr vor der Gemeinde Israel geschlagen hat, ist ein Land für Vieh, und deine Knechte haben Vieh. Und sie sprachen: Wenn wir Gnade in deinen Augen gefunden haben, so möge dieses Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben werden; lass uns nicht über den Jordan ziehen!
Und Mose sprach zu den Kindern Gad und zu den Kindern Ruben: Sollen eure Brüder in den Kampf ziehen, und ihr wollt hier bleiben? Und warum wollt ihr das Herz der Kinder Israel davon abwendig machen, in das Land hinüberzuziehen, das der Herr ihnen gegeben hat? So haben eure Väter getan, als ich sie von Kades-Barnea aussandte, das Land zu besehen. . . .
Und siehe, ihr seid aufgestanden an eurer Väter statt, eine Brut von sündigen Männern, um die Glut des Zorns des Herrn gegen Israel noch zu mehren. Wenn ihr euch hinter ihm abwendet, so wird er es noch länger in der Wüste lassen, und ihr werdet dieses ganze Volk verderben.
Und sie traten zu ihm und sprachen: Kleinviehhürden wollen wir hier bauen für unsere Herden und Städte für unsere Kinder; wir selbst aber wollen uns unverzüglich rüsten vor den Kindern Israel her, bis wir sie an ihren Ort gebracht haben; und unsere Kinder sollen in den festen Städten bleiben vor den Bewohnern des Landes. Wir wollen nicht zu unseren Häusern zurückkehren, bis jeder von den Kindern Israel sein Erbteil empfangen hat. Denn wir wollen nicht mit ihnen erben jenseits des Jordan und darüber hinaus, denn unser Erbteil ist uns diesseits des Jordan gegen Sonnenaufgang zugefallen. . . .
Wenn ihr aber nicht so tut, siehe, so habt ihr gegen den Herrn gesündigt; und wisst, dass eure Sünde euch finden wird. Baut euch Städte für eure Kinder und Hürden für euer Kleinvieh, und tut, was aus eurem Mund hervorgegangen ist.
Und die Kinder Gad und die Kinder Ruben sprachen zu Mose und sagten: Deine Knechte werden tun, so wie mein Herr gebietet. Unsere Kinder, unsere Frauen, unsere Herden und all unser Vieh sollen dort in den Städten Gileads bleiben; deine Knechte aber, alle zum Heer Gerüsteten, werden vor dem Herrn hinüberziehen in den Kampf, so wie mein Herr redet.“ ( 4Mo 32,1-8.14-19.23-27) „Und zu den Rubenitern und zu den Gaditern und zum halben Stamm Manasse sprach Josua und sagte: Erinnert euch an das Wort, das Mose, der Knecht des Herrn, euch geboten hat, indem er sprach: Der Herr, euer Gott, verschafft euch Ruhe und gibt euch dieses Land. Eure Frauen, eure kleinen Kinder und euer Vieh sollen in dem Land bleiben, das Mose euch diesseits des Jordan gegeben hat; ihr aber, alle kriegstüchtigen Männer, sollt gerüstet vor euren Brüdern hinüberziehen und ihnen helfen, bis der Herr euren Brüdern Ruhe schafft wie euch und auch sie das Land besitzen, das der Herr, euer Gott, ihnen gibt. Dann sollt ihr in das Land eures Besitztums zurückkehren und es besitzen, das Mose, der Knecht des Herrn, euch gegeben hat, diesseits des Jordan, gegen Sonnenaufgang.
Und sie antworteten Josua und sprachen: Alles, was du uns geboten hast, wollen wir tun, und wohin irgend du uns senden wirst, wollen wir gehen. . . .
So kehrten die Kinder Ruben und die Kinder Gad und der halbe Stamm Manasse zurück und zogen weg von den Kindern Israel, von Silo, das im Land Kanaan ist, um in das Land Gilead zu ziehen, in das Land ihres Eigentums, in dem sie sich ansässig gemacht hatten nach dem Befehl des Herrn durch Mose. . . .
Jedoch wenn das Land eures Eigentums unrein ist, so kommt herüber in das Land des Eigentums des Herrn, wo die Wohnung des Herrn weilt, und macht euch ansässig in unserer Mitte, aber empört euch nicht gegen den Herrn und empört euch nicht gegen uns, indem ihr euch einen Altar baut außer dem Altar des Herrn, unseres Gottes. . . .
Und wenn wir nicht aus Besorgnis vor einer Sache dies getan haben, indem wir sprachen: Künftig werden eure Kinder zu unseren Kindern sprechen und sagen: Was geht euch der Herr, der Gott Israels, an?“ ( Jos 1,12-16; 22,9.19.24)
Der Bericht, den das Wort uns über die Stämme Ruben und Gad erhalten wollte, ist das Bild einer der zeitgemäßesten Gefahren, die unsere Familien bedrohen.
Diese Stämme besaßen zahlreiche Herden. Sie stellen fest, dass das Land Gilead günstig ist für die Herden. Warum sollte man sich nicht hier niederlassen? Übrigens, hatte der Herr dieses Land nicht vor der Gemeinde Israel geschlagen? Ohne Ihn um Rat zu fragen, wird daraus geschlossen: „So möge dieses Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben werden; lass uns nicht über den Jordan ziehen!“ (Kap. 32,5)
Was waren die Folgen einer solchen Wahl? Gad und Ruben liefen Gefahr, die Kinder Israel zu entmutigen, nicht in das Land hinüberzuziehen, das der Herr ihnen gegeben hatte (V. 7). Das wurde zu einer Gefahr für das ganze Volk (V. 15). Sie ziehen den halben Stamm Manasse mit sich fort. Da die Männer der zweieinhalb Stämme, die im diensttauglichen Alter sind, sich verpflichten an der Eroberung teilzunehmen, müssen sie ihre Familien in Gilead unterbringen und von ihnen während Jahren getrennt bleiben: „Unsere Kinder, unsere Frauen, unsere Herden und all unser Vieh sollen dort in den Städten Gileads bleiben; deine Knechte aber, alle zum Heer Gerüsteten, werden vor dem Herrn hinüberziehen in den Kampf“ (Kap. 32, 26.27).
So überqueren nur die Väter den Jordan und erleben die Eroberung. Sie kämpfen an der Seite ihrer Brüder und gehen bis zum Ende dessen, was ihnen obliegt (Jos 22,3). Aber der Feind hat es fertiggebracht, sie von den Familien zu trennen! Die Frauen, die Kinder, die jungen Leute, die in Gilead blieben, haben nie mit der Bundeslade den Jordan durchschritten und haben die Wechselfälle des Sieges nicht erlebt. Wohl eingerichtet jenseits der Grenze, erfreuen sie sich der Segnungen der göttlichen Vorsehung, und das ist alles!
Wie steht es heute damit? Gibt es nicht zwei Arten von Christentum? Ein „teilweises“, das die Fürsorge Gottes schätzt, seinen Beistand, seine Hilfe, seinen irdischen Segen, was dem Leben in der Wüste oder dem in Gilead entspricht. Man ist glücklich, gerettet zu sein und die Wohltaten von oben zu erfahren. Aber man hat sich nie Gott ausgeliefert, „als Lebende aus den Toten“ (Röm 6 und 12). Man hat keine Ahnung von der Bedeutung der Ermahnung des Herrn Jesus: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes“.
Das wahre christliche Leben umfasst auch das, was der Jordan und das Land vorbilden. Durch den Glauben verstehen und erfassen wir unseren Tod und unsere Auferstehung mit Christus, dieses neue Leben, Leben in Überfluss, das nur durch den Glauben ausgelebt werden kann, indem wir die von Gott geschenkten geistlichen Segnungen in Besitz nehmen. Es wird Kampf und Übungen geben, aber man wird es lernen, mit Christus auferweckt zu sein, die Dinge zu suchen und an die Dinge zu denken, die droben sind. Man wird verstehen, dass man ein unverwesliches, unverwelkliches Erbteil in den Himmeln hat, aufbewahrt für uns. Man wird ins Heiligtum gehen können, dahin, wo die Bundeslade ist, und anbeten.
In Josua 22 kommt der ernste und entscheidende Augenblick. Die Väter haben an der Seite ihrer Brüder gekämpft und das Land erobert. Werden sie jetzt weggehen, um sich wieder mit ihren Familien in Gilead zu vereinigen, „weg von den Kindern Israel, von Silo, das im Land Kanaan ist, um . . . in das Land ihres Eigentums zu ziehen“ (Jos 22,9)? Oder werden sie ihre Familien, die bis dahin in Gilead weilten, nach Kanaan kommen lassen, gemäß der Ermahnung Pinehas‘: „Kommt herüber in das Land des Eigentums des Herrn, wo die Wohnung des Herrn weilt, und macht euch ansässig in unserer Mitte“ (V. 19)? Aber wie das nur zu oft vorkommt: Es sind nicht die Väter, obwohl „geistlicher“, die sich gegenüber der Familie durchgesetzt haben, sondern die Familie hat die Oberhand über die Väter gewonnen!
Diese kehren nach Gilead zurück. Aber sie fühlen die Gefahr, die ihren Kindern droht, sehr wohl. Sie errichten am Ufer des Jordan einen Altar, groß von Ansehen, nicht um Opfer darauf darzubringen, sondern um zu zeigen, dass sie die Formen des Gottesdienstes des Herrn festhalten (V. 26.27). Man gibt das Wort nicht vollständig auf, man liest es noch, man betet am Tisch, man wird gelegentlich den Gottesdienst besuchen, aber das Herz ist nicht mehr dort, die geistliche Lebenskraft lässt nach. Eine oder zwei Generationen gehen darüber, und was bleibt übrig?
Es ist uns nicht möglich, unseren Kindern das ewige Leben zu geben, das ist das Werk Gottes. Aber wir können durch unser Verhalten, durch unser Streben nach den Dingen der Welt, durch den Mangel an Zuneigung zum Herrn, Hindernisse sein für diese göttliche Tätigkeit. Die Kinder sehen sehr gut, ob die Eltern „das Land schätzen“.
Was die Jungen betrifft, mögen sie sich daran erinnern: Es ist nicht die Erziehung eines christlichen Elternhauses, die bewirken wird, dass sie „den Jordan überqueren“. Jeder muss diese Entscheidung für sich selbst treffen, im Blick auf den Herrn, der Bundeslade folgend, den Todesfluss durchschreiten. Wenn es nicht bei jedem Glied jeder Generation eine geistliche Erneuerung gibt, bleibt bald nichts mehr als Tradition und Form, die ausgewischt werden.