Georges André
Schriften von Georges André
4Mo 1-36 - Die Wüstenwanderung des Volkes Gottes
4Mo 11-32 5Mo 8,16 - Das Murren und die Fallstricke
4Mo 11,1-3 - Die Klagen4Mo 11,1-3 - Die Klagen
„Und es geschah, als das Volk sich beklagte, dass es übel war in den Ohren des Herrn; und als der Herr es hörte, da entßammte sein Zorn, und ein Feuer des Herrn brannte unter ihnen und fraß am Ende des Lagers. Und das Volk schrie zu Mose, und Mose betete zu dem Herrn; da legte sich das Feuer. Und man gab diesem Ort den Namen Tabera, weil ein Feuer des Herrn unter ihnen gebrannt hatte.“ ( 4. Mose 11,1-3)
„Das Volk beklagt sich“. Es wird uns keine Ursache dafür angegeben, keine Einzelheit. Aber erkennen wir da nicht einen Umstand, der so häufig bei uns vorkommt? Nachdem man soviel empfangen hat, gibt es da noch Grund, sich zu beklagen? „Über seine Sünden beklage sich der Mann!“ (Klgl 3,39). Wenn die eingetretene Schwierigkeit nur die Folge unserer Fehler ist, wäre es da nicht angebracht, sie demütig anzunehmen? Aber es gibt noch mehr: „Wer ist es, der sprach, und es geschah, ohne dass der Herr es geboten hat?“ (Klgl 3,37). Lenkt unser Gott nicht jedes Geschehen im Leben der Seinen, indem Er ihr wahrhaft Bestes im Auge hat? „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“ (Röm 8,28).
Warum denn so oft diese Klagen, dieses Murren? Entweder passt uns das Wetter nicht, oder das Essen, oder die Umstände! Man macht es sich zur Gewohnheit, sich über alles zu beklagen, und das Leben wird trübselig. Dieser Geist des Klagens zerstört das Zeugnis und verunehrt den Herrn. „Freut euch allezeit“, sagt der Apostel, aber er fügt sofort hinzu: „Betet unablässig; danksagt in allem“ (1Thes 5,16-18). Diese drei Verhaltensweisen sind miteinander verbunden: ohne Gebet, ohne Danksagen keine Freude. Im Verborgenen des Herzens liegt die Quelle der Freude im Herrn. „Ein fröhliches Herz ist ein beständiges Festmahl“ (Spr 15,15).
Aber alles das verlangt Übung. Sogar der Apostel Paulus konnte schreiben: „Ich habe gelernt, worin ich bin, mich zu begnügen“ (Phil 4,11). Dem Timotheus sagt er: „Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn“ (1Tim 6,6). Der Brief an die Hebräer unterstreicht es: „Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist, denn er hat gesagt: Ich will dich nicht versäumen und dich nicht verlassen“ (Heb 13,5). „Als der Herr es hörte“ (4Mo 11,1; vgl. 12,2). Wir hätten diesen Klagen nur geringe Bedeutung beigemessen. Aber der Herr hört es und sein Zorn entbrennt. In seinen Regierungswegen trifft sein Gericht das Volk: Das Feuer des Herrn brennt unter ihnen. Das Volk schreit, Mose tritt für sie ein, der Brand legt sich. Aber da ist kein Selbstgericht, kein Bedauern, keine Reue. Muss es da erstaunen, dass in den folgenden Versen das Murren wieder aufkommt und zunimmt?