In diesem Psalm sehen wir den HERRN Gott, wie er in souveräner Macht bereitsteht, um die Gewalten und Regierungen dieser Erde zu richten. Es geht dabei um die heidnischen Mächte, denen er das Schwert nach der Verwerfung Israels anvertraut hatte. Er fordert sie, auf Rechenschaft über ihre Verwaltungstätigkeit abzulegen. Er erinnert sie daran, wie ihr Auftrag ausgesehen hat, überführt sie von ihrer Untreue dem gegenüber und verkündet dann das Urteil. Daraufhin gewinnt sein Volk Zuversicht und ruft ihn auf, seine große Macht zu ergreifen und auszuüben. Wir wissen, dass er nach diesem Gericht die Nationen zu seinem Besitztum erklären wird und wir wissen auch, dass die „Bewohner des Erdkreises“ Gerechtigkeit lernen, wenn seine Gerichte die Erde treffen (Jes 26,9; Off 15,4).
Wie gesegnet ist dagegen die Betrachtung der Treue Christi in Bezug auf das, was ihm anvertraut worden ist, im Gegensatz zu der Untreue, die hier verurteilt wird. Das Königtum wird deshalb nicht von ihm genommen, sondern er wird es übergeben (1Kor 15,24). Ein weiterer Beweis seiner Treue.
Aber ich möchte noch hinzufügen, dass es uns hilft, den Gegensatz
zwischen der vergangenen und heutigen Haushaltung zu sehen. Damals
setzte Gott unter seinem Volk irdische Götter bzw. Richter (siehe
Anmerkung) als Repräsentanten seiner Macht und Regierung ein (vgl.
[Eingesandt von Stephan Keune]