Werner Mücher
Fragen und Antworten
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Werner Mücher
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Joh 1,1 1Joh 5,20 - Sohn Gottes als Mensch und als ewiger Sohn?Joh 1,1 1Joh 5,20 - Sohn Gottes als Mensch und als ewiger Sohn?
Ich habe eine Schulkameradin, die den ,Zeugen Jehovas‘ angehört. Sie behauptet, der Herr Jesus sei selbst von Gott dem Vater erschaffen worden. Kann es sein, dass der Herr Jesus irgendwie ,geboren‘ wurde, weil das an einer Stelle auch steht: ,... da war ich geboren‘ oder ,... war ich Schoßkind bei Gott‘? Oder auch in Johannes 1,1: ,Im Anfang war das Wort‘. Oder ist der Herr Jesus auch schon ewig da wie der Vater? Ich habe noch keine richtige Stelle dazu gefunden. Dass der Herr Jesus Gott ist, ist ja aus 1. Johannes 5,20 und Johannes 1,1ff. klar, aber mit der anderen Frage komme ich noch nicht ganz klar.”
AG, Jena
Antwort: Es ist richtig, dass der Herr Jesus geboren wurde, aber es ist genauso eindeutig, dass sich das ausschließlich auf seine Menschwerdung bezieht (Mt 1; Lk 1,35; Lk 2; siehe auch besonders Psalm 2,7). Bei Erklärungen zu Sprüche 8, wo es ja primär um die Weisheit geht, müssen wir sehr vorsichtig sein, wenn wir das auf den Herrn Jesus beziehen. Bruder Hans-Joachim Kuhley hat darüber einmal in „Folge mir nach“, Heft 5/97, ausführlich geschrieben. Ich füge Dir eine Kopie dieser Seiten als Anlage bei.
Als der ewige Sohn Gottes existierte der Herr Jesus vor seiner Menschwerdung und hat Er keinen Anfang. Die deutlichste Stelle ist Johannes 1,1-3: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.“ Wenn man einmal statt „Wort“ bzw. „dasselbe“ hier „der Herr Jesus“ einfügt, wird das ganz klar. Dann ist die Aussage:
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Im Anfang war der Herr Jesus |
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Und der Herr Jesus war bei Gott |
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Und der Herr Jesus war Gott |
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Alles wurde durch den Herrn Jesus, und ohne den Herrn Jesus wurde auch nicht eines, das geworden ist |
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Eine weitere wichtige Stelle bezüglich der ewigen Existenz des Herrn Jesus ist Römer 9,5: „deren die Väter sind und aus denen, dem Fleisch nach, der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit.“ Hier wird genauso eindeutig die Gottheit des Menschen Jesus Christus bezeugt. Dasselbe gilt auch für den Vers in 1. Johannes 5,20, den Du selbst zitiert hast: „in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der Gott und das ewige Leben.“
Eine andere wichtige Stelle finden wir in Hebräer 1,8: „Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit, und ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches.“ Hier steht ausdrücklich, dass Gott in Bezug auf den Sohn diese Worte gesprochen hat (Zitat aus Psalm 45,7.8). Hier ist also von dem Herrn Jesus als Gott die Rede, dessen Thron von Ewigkeit zu Ewigkeit ist. Wenn sein Thron weder Anfang noch Ende hat, dann natürlich auch Er selbst.
In Hebräer 1,12 wird Psalm 102 auf den Herrn Jesus bezogen und ausdrücklich gesagt: „Du aber bist der derselbe“, das ist ein Name Gottes als der ewig Unveränderliche. Es ist das Zeugnis der gesamten Heiligen Schrift, dass Gott weder Anfang noch Ende hat, und das gilt uneingeschränkt sowohl für den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Es ist ein Gott, aber offenbart in drei Personen. – W. M.
Erstellt: 19.08.2024 14:13, bearbeitet: 06.09.2024 02:08