Werner Mücher
Fragen und Antworten
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Werner Mücher
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Mt 6,12 1Joh 1,9 - Bekennen oder Bitte um VergebungMt 6,12 1Joh 1,9 - Bekennen oder Bitte um Vergebung
Frage
Die Frage bezieht sich ein Stück weit mit zu vorhergehende Frage
208. Soll ein Christ um die Vergebung seiner Schuld bitten? Ich war und bin überzeugt, dass auch ein wiedergeborener Christ das tun sollte, auch wenn Christi Blut die Schuld der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bereits gesühnt hat. Wenn wir etwas vor Gott getan haben, was nicht recht ist in seinen Augen, dann sollte man über Vergebung bitten. Unter Menschen wollen wir dies auch, dass wenn unser Nächster etwas getan hat, was uns nicht gefallen hat, dass er bei uns anschließend um Vergebung bittet. Um zu zeigen, dass es ihm leidtut. Nun gibt es im Neuen Testament eine Stelle in der Bergpredigt Matthäus 6,12 und im 1. Johannes 1,9. In 1. Johannes. wird nur von bekennen gesprochen. Laut Lexikon bedeutet das Wort etwas klar zu sagen, oder auszusprechen, nichts zu enthalten. Aber eben auch kein „Um-Vergebung-bitten“. Könnte nun einer sagen, dass ein wiedergeborener Christ nicht mehr um seine Vergebung bitten sollte?
A. S.
Antwort
1. Johannes 9 ist tatsächlich in dieser Verbindung ist eine sehr wichtig Stelle: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ Hier steht also nicht, wenn wir um Vergebung unserer Sünden bitten, sondern wenn wir unsere Sünden bekennen. Nun ist bekennen von Sünden viel mehr als um Vergebung von Sünden zu bitten. Was ist der Unterschied? Bekennen ist eine Sünde beim Namen zu nennen und genau zu beschreiben, was passiert ist. Um Vergebung bitten ist zum Beispiel: Das habe ich falsch gemacht, ich bitte um Vergebung.
Natürlich ist es nicht falsch, wenn ein Christ Gott um Vergebung bittet, denn Gott sieht das Herz an. Aber bekennen geht viel weiter: Ich muss mir vor Gott genau die Sünde beschreiben, vielleicht auch wie zur wieso es dazu kam, und das reicht aus, dass er uns die Sünden vergibt, weil er treu und gerecht ist. Beachte, dass hier nicht zwischen dem Vater und dem Sohn unterschieden wird. Das ist typisch für den ersten Johannesbrief. Oft weiß man nicht genau, ob Johannes über den Vater oder den Sohn spricht. Das ist sicher absichtlich so formuliert durch den Geist Gottes. Der Vater ist Gott und der Herr Jesus ist Gott, und also können wir jedem von ihnen unsere Sünden bekennen. Das Entscheidende ist also, dass wir die Sünde bekennen. Es kommt nicht auf die Formulierung an: „Bitte vergib mir“.
W. M.
Erstellt: 19.08.2024 14:56, bearbeitet: 05.11.2024 09:35