Werner Mücher
Fragen und Antworten
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Mk 6,5 Apg 8,17; 13,3; 28,8 2Tim 1,6 Jak 5,14 - Handauflegen war im Alten Testament eine gängige Praxis, im Neuen Testament wird es ebenfalls erwähnt. Warum praktizieren wir es überhaupt nicht mehr?Mk 6,5 Apg 8,17; 13,3; 28,8 2Tim 1,6 Jak 5,14 - Handauflegen war im Alten Testament eine gängige Praxis, im Neuen Testament wird es ebenfalls erwähnt. Warum praktizieren wir es überhaupt nicht mehr?
Handauflegen war im Alten Testament eine gängige Praxis, im Neuen Testament wird es ebenfalls erwähnt. Warum praktizieren wir es überhaupt nicht mehr?
MT, 38514 Königslutter
Antwort: Wenn ich es recht gefunden habe, finden wir das Händeauflegen zum ersten Mal, als Jakob Ephraim seine Hand auflegte (1Mo 48,17). Hier geschah es zur Vermittlung eines Segens. Beim Opferdienst war das Händeauflegen üblich, weil es Einsmachung mit dem Opfer bedeutete (vgl. 3Mo 1-5): im Falle des Sündopfers ging die Sünde des Opfernden auf das Tier über. Beim Brandopfer ging die Wohlannehmlichkeit des Tieres auf den Opfernden über. Im Neuen Testament geschah das Händeauflegen vor allem (a) in Verbindung mit Heilungen (Mk 6,5; Apg 28,8), dann (b) als Zeichen der Einsmachung mit dem Dienst anderer (Apg 13,3) und (c) als Zeichen der Mitteilung einer Gabe (2Tim 1,6).
Wenn der Herr Kranken die Hände auflegte, machte er sich mit der Not der Kranken eins (vgl. Mt 8,17). Als Paulus den Vater des Publius heilte, betete er und legte ihm dann die Hände auf; Gott war es, der den Kranken heilte, doch auch da machte Paulus sich mit dem Kranken eins. Timotheus sollte niemand die Hände schnell auflegen (wahrscheinlich handelte es sich um Ältesten); es konnte sein, dass so jemand später sündigte und Timotheus somit Teil an seinen Sünden bekam. In keinem Fall hat Händeauflegen etwas mit Ordination zu tun.
Es ist unverkennbar, dass es zu Beginn des Christentums gewisse äußere Machterweisungen oder Zeichen gab, die später aufhörten (Sprachenreden, Gabe der Heilungen usw.). Ein anderes Beispiel: der Herr hatte den Aposteln die Macht gegeben, Dämonen auszutreiben. Heißt das, dass Gläubige auch heute noch Dämonen austreiben können oder sollen? Sind heutzutage nicht das Gebet und die Bitte an Gott, in solchen Fällen zu wirken, die rechte Vorgehensweise für uns?
Mir scheint, dass Gott die Beispiele für das Handauflegen in seinem Wort aufzeichnen ließ, damit wir sehen, wie wichtig es war, dass zu Beginn des christlichen Zeugnisses die Einheit keinen Schaden litt. Dazu einige Beispiele:
Als in Samaria Menschen zum Glauben kamen, gingen die Apostel Petrus und Johannes dorthin und legten den Gläubigen die Hände auf (Apg 8,17). Auf diese Weise wurde verhindert, dass die Jahrhunderte währende Feindschaft zwischen Juden und Samariter Eingang fand in die Versammlung Gottes. Im Anschluss daran gab Gott den Gläubigen den Heiligen Geist.
Als Gott Barnabas und Saulus zum Dienst aussenden wollte, gab der Heilige Geist führenden Brüdern in Antiochien den Auftrag, die beiden auszusondern. Das war der Anfang einer großartigen Mission, wodurch im Laufe der Zeit viele Heiden zum Glauben kommen sollten. Hier war es sehr wichtig, dass dieses Werk von Anfang an in Einheit getan würde.
Wenn die Apostel oder deren Beauftragte Älteste anstellten, scheinen sie ihnen ebenfalls die Hände aufgelegt zu haben, damit auch deren Werk in Übereinstimmung mit ihnen geschehen würde. Heute haben wir keine offizielle Anstellung von Ältesten.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses „äußere“ Zeichen des Händeauflegens vor allem für die Anfangszeit eine wichtige Bedeutung hatte. Geschieht heute Einsmachung nicht vor allem durch ernstes Gebet zu Gott? In Hebräer 6,2 fordert der Schreiber die Gläubigen auf, nicht wiederum einen Grund zu legen mit jüdischen Elementen wie u. a. dem „Hände-Auflegen“. Andererseits wollen wir niemand schnell verurteilen, der in den NTBeispielen Vorbilder für sein heutiges Handeln sieht. – W. M.
Erstellt: 19.08.2024 14:13, bearbeitet: 06.09.2024 01:36