Werner Mücher
Fragen und Antworten
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Werner Mücher
Fragen und Antworten
Wenn Gott wie bei Hiob durch Krankheit und Schicksalsschläge Leid zufügt, ist es irgendwie leichter zu sehen, dass hier die Hand Gottes im Spiel ist, als wenn Leid durch Menschen, eben durch Geschwister entsteht. Gibt es hier qualitative Unterschiede, auch in dem Sinne, in welcher Weise man mit diesen Erfahrungen umgehen sollte?Wenn Gott wie bei Hiob durch Krankheit und Schicksalsschläge Leid zufügt, ist es irgendwie leichter zu sehen, dass hier die Hand Gottes im Spiel ist, als wenn Leid durch Menschen, eben durch Geschwister entsteht. Gibt es hier qualitative Unterschiede, auch in dem Sinne, in welcher Weise man mit diesen Erfahrungen umgehen sollte?
Es ist prinzipiell kein Unterschied, ob Gott damals Satan gebrauchte, um Hiob Leid zuzufügen (denn die „Schickalsschläge Hiob gingen ja auf das direkte Eingreifen Satans zurück – es ist ja gerade das Eindrucksvolle am Beispiel Hiobs, dass Gott den Schleier wegzieht), oder ob Gott heutzutage einen Gläubigen gebraucht, einen anderen Gläubigen Schaden zuzufügen. Natürlich ist es für uns schwerer, das durch Gläubige zugefügte Unrecht anzunehmen, weil man es nicht von ihnen erwartet und sie es eigentlich besser wissen müssten. Doch wir müssen lernen, dass Gott uns auch dadurch züchtigt und letzlich segnet. Unabhängig davon wird Gott dann auch mit dem sündigenden Gläubigen zurechtkommen. Und genau das lernen wir auch aus der Geschichte Hiobs. Es war sehr schwer für ihn, Schicksalsschläge zu ertragen, besonders dann seine Krankheit. Doch in beiden Fällen her er zu erkennen gegeben, dass er bereit war, sich unter den Willen Gottes zu beugen, der ja letztlich der Verursacher war, da Er Satan auf Hiob angesprochen hatte. Hiob hat Gott sogar gerechtfertigt, denn er wusste, dass das nicht ohne dessen Willen geschehen war (Hiob 1,21.22; 2,10). Als sich dann aber seine Freunde, die ja gottesfürchtige Leute waren, an ihm versündigten, wurde es unsagbar schwer für ihn. Obwohl er im Kern recht hatte mit der Widerlegung ihrer Behauptungen, hat er sie doch ganz schön angegriffen. Schliesslich hat er sich auch Gott gegenüber sehr versündigt. Am Ende musste er für seine drei Freunde beten – was sicher nicht einfach für ihn war –, und dann hat Gott die Gefangenschaft der Freunde gewendet (Hiob 42,10). Gott hat das Hiob durch die Freunde zugefügte Leid zum Guten für Hiob gebraucht, um ihn dann mehr segnen zu können, als das je vorher der Fall war. Außerdem hat Gott Hiob zur Wiederherstellung seiner Freunde gebrauchen können.
Erstellt: 19.08.2024 14:24, bearbeitet: 05.11.2024 08:52