Schriften von Frederic Charles Jennings
Mt 26,36-46 , Mk 14,32-42 Lk 22,39-46 Joh 18,1-3 Ps 102 - Gethsemane
Schweiß wie große BlutstropfenSchweiß wie große Blutstropfen
Das Wort „Schweiß“ finden wir dreimal in der ganzen Schrift, und zwischen den drei Vorkommen gibt es eine sehr bemerkenswerte Verbindung.
Als Erstes finden wir dieses Wort in einem durch die Sünde verdunkelten Garten. Dort lesen wir: „So sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes essen. Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen“ (1Mo 3,17.18). Hier sehen wir Tod und Fluch eng verbunden mit dem Schweiß. So eng sind die Verbindungen, die den Menschen mit dieser Erde verbinden, dass die Sünde des Menschen nicht nur auf ihn selber göttliche Strafe bringt, sondern auch auf die Erde und dass der Schweiß seiner Stirn die Mühe begleitet, die von dem Fluch auf beiden spricht. Aber Jahrhunderte gehen vorüber, und zuletzt finden wir einen anderen Garten, und es ist ein anderer Mensch, auf dem solch ein Fluch niemals ruhen konnte, dem keine Sünde, die ihn erforderte, zur Last gelegt werden konnte. Und doch – merke einmal auf –, Er bringt „Schweiß“ hervor! Das spricht hier nicht nur von rein physischer Mühe, denn es gab dort keine, aber von gerade dem Leiden des Todes und dem Fluch, der hier vorgeschattet wird.
Wir müssen auch sorgfältig achten auf die Worte „wie große Blutstropfen“. Dieses Wort „wie“ wird hier nicht ohne göttliche Absicht eingeführt. Es versichert uns, dass darin eine tiefere Bedeutung unter der Oberfläche liegt. Wir erinnern uns, dass der Geist wie eine Taube auf Ihn herabstieg, und es ist genau dasselbe Wort „wie“, das hier benutzt wird. Es ist nicht im wörtlichen Sinn eine Taube, sondern „wie“ eine Taube. Die Taube muss gesehen werden als ein Symbol eines göttlichen Besuchers auf der Erde – das ist der Heilige Geist. Wir dürfen auch hier nicht an der Oberfläche dieser Schweißtropfen stehenbleiben – sie waren wie Blut – und wir müssen ihre schreckliche Bedeutung berücksichtigen. Sie sprechen von dem Fluch, der getragen wurde durch die großeMühsal seiner Seele und doch hier nur im Schatten. Das Blut selbst, das Versöhnung bringt, sollte später fließen. Hier ist es nur der Schatten, und deswegen heißt es hier „wie“. Es ist bloß der Schatten der Mühsal seiner Seele und doch drückt es sich so aus auf seiner leidenden Stirn. Wenn der Schatten solch eine Wirkung haben konnte, was war dann mit der Wirklichkeit? Was sollten wir nach diesem erwarten, wovon das dritte Vorkommen des Wortes „Schweiß“ spricht? Doch nichts anderes als von dem Ergebnis der Tatsache, dass dieser Fluch getragen wurde; und so ist es auch in Hesekiel 44,18. Die Priester sollen sich nicht gürten mit irgendetwas, was Schweiß hervorbringt. Es ist der Tag des Tausendjährigen Reiches und Jerusalem ist schon eine neue Schöpfung (Jes 65,18). So dürfen die Knechte Gottes, die den Charakter seines Dienstes ausdrücken, niemals irgendetwas tragen, was an den Fluch erinnert, der in so vollkommener Weise abgeschafft wurde. Tod und Fluch sind für immer vorbei und nicht ein einziger Schweißtropfen darf auf der Stirn dessen sein, der Ihm dient. Das würde das Zeugnis der Wirksamkeit der Versöhnung vernichten, das selbst die Leiber der Erlösten geben müssen.