Nun, muss ein Grundsatz, der derart unschriftgemäße Ergebnisse zeitigt, nicht in sich selbst völlig unschriftgemäß sein? Ich bitte Euch, in der Furcht Gottes und im Hinblick auf sein baldiges Kommen, dies zu bedenken in feierlicher Erwartung seines Richterstuhls und der Ewigkeit. Ich kann nicht [weiter] schweigen; aber auch wenn es sich dabei um Böses handelt, wie Gottes Wort es bezeichnet (3Joh 10.11), klage ich nicht an, sondern ich mache mich aufrichtig vor Gott mit Euch eins, so wie ich es bei jeder Sorge täte, die Ihr sonst durchleidet. Die tatsächliche Wahrheit unseres Einsseins würde mich [immer] so handeln lassen. Nach den Grundsätzen, die wir in Liberty Street 110 für schriftgemäß halten, seid Ihr nicht „außer Gemeinschaft“. Sind diese Geschwister in Euren Augen dafür zu tadeln? Handeln sie deshalb unschriftgemäß, weil sie Euch, meine Brüder, als dazugehörig betrachten?
Es ist gut, über schriftgemäße Grundsätze zu diskutieren. Ich nehme an, dass Ihr unsere Überzeugungen bezüglich fundamentaler Lehren der Schrift für zu liberal haltet; denn da gibt es eine Schriftstelle (2Joh 10.11), auf die man sich von Anfang an bezogen hat, die einen Grundsatz vorgibt, nach dem diese schmerzvollen Spaltungen angeblich notwendig wurden. Sie wird sowohl von anderen gegen Euch zitiert als auch von Euch gegen andere. Aber handelt Ihr konsequent nach diesem abgeleiteten Grundsatz, könnt Ihr das überhaupt? Wäre das wahr, hätte ein Gegner nur geringe Schwierigkeiten, jeden von Euch der Komplizenschaft mit den fundamentalsten Bosheiten der Christenheit zu überführen! Aus Angst vor dieser Komplizenschaft aber lasst Ihr uns nicht zum Mahl des Herrn zu. Es steht aber nicht geschrieben: „Nehmt ihn nicht beim Mahl des Herrn auf“, sondern es heißt: „Nehmt ihn nicht ins Haus auf.“ Habt Ihr das nie mit einem von uns getan? Und tut Ihr das nicht bereitwillig? Es steht nicht geschrieben: „Wer mit ihm das Brot bricht, nimmt teil an seinen bösen Werken“, sondern es heißt dort: „Wer ihn grüßt [eigentlich: Glück wünscht – der damals übliche Gruß], nimmt teil an seinen bösen Werken.“ Habt Ihr das nicht getan, tut Ihr das nicht fortwährend? Zeigt das nicht, dass Eure Schlussfolgerungen und Anwendungen dieser Schriftstelle absurd sind? Müssen sie nicht falsch sein, da Ihr gar nicht in der Lage seid, sie durchgängig einzuhalten und dabei ein gutes Gewissen zu bewahren?