Die Gemeinden im Neuen Testament waren nur durch geographische Entfernung voneinander getrennt; sie umschlossen alle offenbaren Gläubigen, und sie ließen nur solche draußen bleiben, die unter schriftgemäßer Zucht als „Böse“ standen und denen keine Gemeinschaft, welcher Art auch immer, gewährt wurde. Und wenn ihr Betragen – wenn auch unordentlich – ein weniger ernsthaft böses war, wie in 2. Thessalonicher 3,14 angesprochen wird, wurde der private Umgang mit ihnen gemieden. Dennoch wurden sie weiterhin als wahre „Brüder“ behandelt, aufgenommen als zur Gemeinschaft der Christen gehörig und [zugelassen] zum Tisch des Herrn. Niemals gab es, wie es heute geschieht, jede Form von Gemeinschaft außer der am Tisch des Herrn. Die Lehre der Schrift bezüglich der Gemeindezucht wurde untergraben und in ihr Gegenteil verkehrt oder – mit anderen Worten – durch unsere Traditionen zunichtegemacht!
Und weiter: Weil die moderne Denomination (oder „Kreis der Gemeinschaft“ [engl.:circle of fellowship]) in der Schrift nicht vorkommt, bin ich mehr und mehr zu der Überzeugung gelangt, dass die örtliche Gemeinde mit nicht weniger als göttlichem Einfluss, Kraft und Würde ausgestattet ist und dass sie allein, und nur sie, die Verheißung der Gegenwart des Herrn in ihrer Mitte hat, und dies bei äußerster Abhängigkeit der Versammelten von Ihm.
Deshalb sind die bloße Größe oder [geistliche] Einsicht oder die Gaben oder der Wohlstand derer, die eine Gemeinde bilden – auch wenn Böses nicht vorhanden ist –, von keinerlei Bedeutung, weil [das Handeln] im Widerstreit zu der unbedingten Abhängigkeit vom Herrn ist. Zwei oder drei, versammelt zu Ihm hin, besitzen alle Quellen der ganzen Kirche [Gottes], und das heißt, sie verfügen über uneingeschränkte Gnade, Weisheit, Frieden und Kraft, um jeglicher Schwierigkeit begegnen zu können.
Solch eine Gemeinde steht nicht in Verbindung mit einer bestimmten Gruppe von Gemeinden, zusammengefügt durch irgendein Übereinkommen, ob nun wahr oder falsch, schriftgemäß oder nicht schriftgemäß, jedenfalls anders als durch den schlichten und echten Glauben an Christus und die konsequente Innewohnung des Geistes Gottes. Ein solcher Zusammenschluss lässt keinen klaren Blick zum Beispiel auf den Baptismus oder die kirchliche Leitung zu und genauso wenig auf das Anerkennen oder Verwerfen bestimmter Zuchthandlungen irgendwo. Nichts dergleichen war oder ist Grundlage christlicher Gemeinschaft. Aber es ist ganz sicher Teil einer sektiererischen Gemeinschaft.