Schriften von Frederic Charles Jennings
Mt 26,36-46 , Mk 14,32-42 Lk 22,39-46 Joh 18,1-3 Ps 102 - Gethsemane
Gethsemane im JohannesevangeliumGethsemane im Johannesevangelium
Der Bach Kidron
Joh 18,1-3: Als Jesus dies gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus auf die andere Seite des Baches Kidron, wo ein Garten war, in den er hineinging, er und seine Jünger. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, wusste den Ort, weil Jesus sich oft dort mit seinen Jüngern versammelte. Als nun Judas die Schar Soldaten und von den Hohenpriestern und Pharisäern Diener erhalten hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen.Jedes der Evangelien bietet bei der Beschreibung von Gethsemane ein Element, das die anderen nicht haben, und nur wenn wir alle zusammenbringen, bekommen wir einen umfassenden Blick von dieser einmaligen Szene. Wir wenden uns als Erstes nach Johannes 18. Dort sehen wir die Elf ihrem Herrn folgen, den Hügel hinab bis an den Bach Kidron, den sie dann überqueren. Hier wollen wir einen Moment Pause machen, indem wir uns erinnern, dass tausend Jahre zuvor ein Vorläufer des Herrn Jesus denselben Weg geschritten war und denselben Bach überschritten hatte, und das auch in einer Zeit tiefer Bedrängnis – es war David, denn sein geliebter Sohn Absalom hatte revoltiert und seinen Vater zur Flucht gezwungen (2Sam 15,23). Wo immer Kidron in der Schrift erwähnt wird, ist es eine Szene des Todes und des Gerichtes, wie zum Beispiel auch in 2. Chronika 15,16, wo Asa seine Mutter als Königin absetzt und ihr Götzenbild im Tal des Kidron zermalmt und verbrennt. Deswegen wird sicherlich der Name Kidron eine besondere Bedeutung haben.
Das Wort Kidron bedeutet „schwarz“. Der Bach Kidron wurde auch der „Schwarze Bach“ genannt. Aber es gibt verschiedene andere Worte im Hebräischen, die die Bedeutung „schwarz“ haben, jede davon allerdings mit einem leicht unterschiedlichen Gedanken.
So wird das Wort ischon (Spr 7,9) als Verkleinerungsform von isch und in der Bedeutung „kleiner Mensch“ als Ausdruck gebraucht, um den schwarzen Kreis im Auge zu bezeichnen, den wir Pupille nennen. Der Orientalist Wilhelm Gesenius (1786–1842) sagt dazu: „Es ist wie in einem Spiegel, da sehen wir ein kleines Bild des Menschen.“
Chahshach bedeutet auch „schwarz“ im Sinne von „Finsternis“ im Gegensatz zu „Licht“ wie in Hiob 18,6.
Chamar bedeutet ebenfalls „schwarz“, aber es kommt von „verbrennen“, das gibt uns der Name Cham oder Ham an. Das ist einer der schwarz ist, weil er der Hitze ausgesetzt wurde.
Schachorn hat einen ganz guten Sinn, denn es stammt aus einer Wurzel, die von Finsternis spricht, die vorbeigeht, so wie in der Dämmerung. Das Wort selbst wird angewandt auf das schwarze Haar, was davon sprach, dass die Gesundheit bei dem Aussätzigen wiederhergestellt war.
Schließlich spricht kadar, woher das Wort Kidron kommt, immer von der Schwärze der Trauer. Es ist ein Emblem von Trauer auch unter uns und dreimal in den Psalmen wird es so übersetzt, wie zum Beispiel in Psalm 42,10: „Warum gehe ich trauernd umher?“