Schriften von William Kelly
Dan 9,24-27 - Die siebzig Wochen Daniels
Die zweiundsechzig WochenDie zweiundsechzig Wochen
Und nach den 62 Wochen wird der Messias weggetan werden und nichts haben. Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein; und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen (V. 26).
Nun aber zu den 62 Wochen. Was macht die 62 Wochen aus? Ach! Hier kommen wir zu etwas, das ich nicht als äußerlich großartig bezeichnen will, aber ich sage, dass es von allergrößter Bedeutung für Gott und die Menschen ist. Und was war das? Der Tod des Messias – seine Abschaffung. Nach den 62 Wochen wird der Messias weggetan oder ausgerottet werden. Ihr werdet die Besonderheit des Ausdrucks bemerken. Es wird hier nicht genau gesagt, dass er wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt werden würde. Es geht nicht darum, dass unsere Sünden auf ihn gelegt werden sollen. „Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen“ (Jes 53,10). Das ist nicht die Art und Weise, in der jetzt davon gesprochen wird. Der Tod des Herrn Jesus kann auf zweierlei Weise betrachtet werden: entweder (1) von der Seite Gottes aus, als Sühnung, oder (2) von der Seite des Menschen aus, als Verwerfung. Es ist die letztere Sichtweise, die Daniel hier inspiriert wurde, es vorherzusagen. Der Messias wird ausgerottet werden. Es ist die Gewalt seines Todes durch den Hass der Menschen, und zwar, wie wir wissen, besonders deshalb, weil Er durch das jüdische Volk – Daniels Volk – weggetan wurde. Das ist genau die Begebenheit, die hier vorhergesagt wird. Wir finden sie auch an anderer Stelle. Nach den 62 Wochen wird der Messias abgeschnitten werden und nicht für sich selbst haben.
Hier muss ich die Aufmerksamkeit auf den verzerrenden, um nicht zu sagen, verblendenden Einfluss von Vorurteilen lenken. Unsere Übersetzer waren der Meinung, dass der Tod des Messias nur als Sühnung angesehen werden könne. Ich wage zu behaupten, dass wir Menschen kennen, die ähnlich denken. Wir haben Menschen gekannt, die den Tod des Herrn für nichts anderes hielten als für die Sühnung der Sünden. Das heißt, sie sind nur mit sich selbst und ihren eigenen Bedürfnissen beschäftigt und haben vergessen, dass Gott auch andere Absichten hat. Zum Beispiel muss Gott den Tod des Herrn Jesus als Beweis für die Verdorbenheit des Menschen benutzen. Das ist keine Sühnung, obwohl Gott gerade dann, wenn der Mensch den Messias als schuldig ablehnt und tötet, Sühnung bewirkt. Dennoch können wir es (1) von der Seite des Menschen und seiner Bosheit oder (2) von der Seite Gottes und seiner Gnade betrachten, was zwei verschiedene Dinge sind. Kurz gesagt, die wahre Bedeutung des Satzes ist nicht die, die unsere Übersetzer ihm gegeben haben. Der Text am Rand ist viel richtiger: „und wird nichts haben“. Mir ist keine Version bekannt, die den wahren Gedanken im Großen und Ganzen deutlicher wiedergibt als diese.1
Darüber haben viele diskutiert, vor allem die Gelehrten. Und meine Erfahrung, liebe Freunde – und ich weiß ein wenig über das, was diese Männer gesagt und geschrieben haben – ist die, dass es keine Menschen gibt, denen man weniger trauen kann als reinen Gelehrten, weil sie als Gelehrte natürlich dazu neigen, stolz auf ihre Gelehrsamkeit zu sein. Und worauf wir stolz sind, ist immer genau das, worin Gott uns demütigen wird. Das ist der Fehler, den Christen oft machen.
Sie überschätzen sehr oft die geringe Kenntnis ihres wenigen Griechisch oder Hebräisch. Verlassen wir uns darauf, dass es viel besser ist, die englische Bibel gut zu kennen, als etwas Griechisch oder Hebräisch. Ich habe selten festgestellt, dass ein wenig Kenntnis dieser Sprachen normalerweise etwas anderes bewirkt, als dass man ein wenig einbildet ist. Es ermöglicht den Menschen natürlich, über knifflige Punkte zu sprechen, besonders mit denen, die sie nicht verstehen. Ich glaube jedoch nicht, dass das für beide Seiten wirklich von Vorteil ist. Ich will jedoch nicht näher darauf eingehen, obwohl es zweifellos eine praktische Lektion ist, denn unter aktiv denkenden Christen, wie denen, die hier anwesend sind, gibt es sehr oft ein starkes Verlangen, die Dinge, die Gott geschrieben hat, genau zu kennen. Wenn Gott die Mittel und die Gelegenheit dazu gibt, möchte ich euch nicht entmutigen. Doch ich rate euch, bevor ihr beginnt, nicht zu viel zu erwarten. Was auch immer die Gelegenheiten sein mögen, die ihr zum Lernen haben, ihr werdet niemals große Gelehrte sein. Ihr könnt vielleicht ein wenig lernen, aber ihr müsst bedenken, dass die alten Bibelübersetzer wirklich gelehrte Männer waren und dass ihr euch in dieser Hinsicht niemals mit ihnen vergleichen könnt. Auch könnt ihr nicht hoffen, durch ein solches Studium mehr zu erfahren als das, was ihr bereits in der englischen Bibel gefunden habt.
Gibt es denn keine Möglichkeit, weiteres Licht zu bekommen? Gewiss, und hier haben wir eine kleine Hilfe am Rand (eine Randbemerkung); denn Gott sorgt in seiner Gnade dafür, Menschen zu erziehen, die vielleicht einen großen Teil eines langen, mühsamen Lebens mit vielen dieser ununterbrochenen Beschäftigungen verbringen. Doch selbst das würde euch, darauf könnt ihr verlassen, nur befähigen, mit erheblicher Zurückhaltung zu sprechen. Ich glaube, ihr werdet feststellen, dass Menschen, die am meisten wissen, auch am maßvollsten sprechen. Sie sind nämlich zurückhaltend, was ihr eigenes Urteil angeht, und obwohl sie es geben würden, wo es nötig ist, würden sie es nicht so dogmatisch aussprechen wie ein Lernender. Durch solche Hilfen korrigiert Gott Fehler für sein Volk.
Ich sage also, dass die Randbemerkung hier den Rahmen meiner Meinung nach genauer wiedergibt. Es geht nämlich gar nicht darum, dass der Messias nicht für sich selbst abgeschnitten wurde. Der Gedanke wäre also, dass Er für andere Menschen abgeschnitten wurde. Das ist, wie mir scheint, die Bedeutung in unserer Version – „aber nicht für sich selbst“. Er wurde für unsere Sünden abgetrennt. Er litt als Sühnung für unsere Sünden. Sie betrachteten den Tod Christi also nur unter dem Gesichtspunkt der Sühnung. Aber das stimmt nicht. Die Bedeutung ist, dass der Messias ausgerottet wird und nichts mehr hat, das heißt, dass sein Erbe völlig weg ist, sein Volk verweigert Ihm sein Erbe, sein Land wird nicht in Besitz genommen, sein Reich wird Ihm verweigert, alles, was dem Messias gehörte, wird Ihm weggenommen.
Nicht nur, dass Christus einen gewaltsamen Tod erlitt, das Volk tat danach auch keine Buße. Sie riefen: „Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder“ (Mt 27,25). War dies ein sühnendes Blut, oder war es nicht der Ausdruck völligen Unglaubens und der Anlass für ein Gericht vonseiten Gottes? Der Herr sagte ihnen, dass Er im Begriff stand, ihr Haus verwüstet zu lassen. Er würde es nicht mehr das Haus seines Vaters nennen, sondern euer Haus, und sie sollten Ihn von nun an nicht mehr sehen, bis sie sagen würden: „Gepriesen sei, der da kommt im Namen des HERRN!“ (Mt 23,29). Und das werden sie an diesem zukünftigen Tag sagen. Dieser Tag ist jedoch bis jetzt noch nicht gekommen.
Folglich sehen wir, dass das jüdische Volk, nachdem der Herr vom Kreuz herabgenommen worden war, in demselben Unglauben verharrte, der Ihm diesen schändlichen Tod bereitete. Sie übergaben Ihn in die Hände von Gesetzlosen – den Römern – und bestanden auf seiner Kreuzigung. Und das ist der Punkt, den der Geist Gottes hier offenbart. Er „wird weggetan werden und nichts haben“. Die wörtliche Bedeutung – obwohl man nicht annehmen darf, dass die wörtliche Bedeutung immer die beste Art ist, Worte wiederzugeben – ist diese: „Und er wird nichts haben“. Dies vermittelt natürlich den meisten Lesern keine verständliche Vorstellung; aber ich vermute, dass die Bedeutung der hebräischen Redewendung die ist, dass nichts, was Er als sein Eigentum beanspruchen konnte, Ihm gehören würde. Er hatte nun alles verloren, soweit es die Menschen betraf. Die Juden hatten sich in Rebellion gegen ihren eigenen König, ihren eigenen Messias, den gesalbten Fürsten, aufgelehnt. Sie hatten Ihn ans Kreuz genagelt, und Er hatte nichts mehr. Alle irdischen Hoffnungen Israels waren mit dem Grab des Messias erloschen.
Aber das widersprach keineswegs dem, was Gott an anderer Stelle zeigt, dass Er sie am Ende wieder beleben und auf eine feste Grundlage stellen wird, die niemals wieder erschüttert wird – dass Er selbst dafür sorgen wird und sie in reiner Gnade an eben jenem Kreuz gefunden hat, aber das Kreuz, wie es von Gott und nicht vom Menschen benutzt wurde. Der Mensch hat es benutzt, um den Messias zu verwerfen. Gott wird es als Grundlage für das Reich in Macht und Herrlichkeit gebrauchen, so wie Er es zur Grundlage für unsere Errettung gemacht hat und uns in den Himmel bringt. Aber davon ist hier nicht die Rede. Das Gesicht verkündet nur, was Daniels Volk und sein Stadt betrifft. Und wie wirkte sich die Ausrottung des Messias auf sie aus? Als sie Ihn ablehnten, verloren sie ihren Platz und ihre Nation. Es war nicht nur so, dass Er nichts von seinem irdischen Reich hatte, sondern dass sie alles mit Ihm verloren; und das wird später noch ausführlicher gezeigt.
Und das Volk des kommenden Fürsten wird die Stadt und das Heiligtum zerstören (V. 26b).
Nun frage ich, wann ist dies geschehen? Offensichtlich bei der Zerstörung Jerusalems. Wir haben gesehen, dass die Ausrottung des Messias nach den 62 Wochen zusätzlich zu den 7 (insgesamt also 69 Wochen) erfolgte. Hier ist eine Unterbrechung, und es könnte keinen besseren Platz geben, den Verlauf der siebzig Wochen als unterbrochen zu kennzeichnen. Der Tod des Messias war ein klarer Bruch, nicht nur zwischen Gott und den Menschen, sondern ganz besonders zwischen Gott und dem Volk Daniels und der sogenannten heiligen Stadt. Daniels Volk, Daniels heilige Stadt, erhob sich gegen ihren eigenen Messias und kreuzigte Ihn. Da die 69 Wochen nun abgelaufen waren, geschah dies „nach“ dieser Zeit. Er sagt nicht genau nach der
69. Woche, sondern danach. Das heißt, es ist noch Platz für eine kürzere oder längere Lücke: Gott sagt nicht, wie kurz oder wie lang. Alles, was wir sicher aus der Prophezeiung entnehmen können, ist dies: Der Messias sollte erst nach den 69 Wochen ausgerottet werden. Nach dieser Zeit, sei die Zeitspanne kürzer oder länger, sollte der Messias abgeschnitten werden, und Er würde nichts haben. Und das nächste, wovon wir hören, ist ein Ereignis, das etwa vierzig Jahre später stattfand, wir können sagen, ganz allgemein, nämlich die Zerstörung Jerusalems.
Daher ist es offensichtlich, dass die vergangene Belagerung nichts mit dem Ablauf dieser Wochen zu tun hat. Ihr Lauf ist unterbrochen.
Das letzte Glied der Kette wurde nach der Ermordung des Messias unterbrochen. Der Lauf der 69 Wochen war bis dahin nicht unterbrochen; aber jetzt kommt die Lücke. Sie entsteht durch den Tod des Messias; und als Nächstes hören wir, dass „das Volk des kommenden Fürsten“ die Stadt zerstören wird. Welches Volk ist hier gemeint? Das römische Volk. Beachte, es heißt nicht, dass der Fürst kommen und zerstören wird. Er vermeidet es, das zu sagen. Das Volk des zukünftigen Fürsten: „Und das Volk des kommenden Fürsten, wird ... zerstören“. Uns wir ausdrücklich gesagt, dass nicht der Fürst kommt, sondern nur, dass das Volk des kommenden Fürsten dann zu seinem vorbestimmten Zerstörungswerk kommen wird. Und das ist so wahr, dass, obwohl sie einen Fürsten an ihrer Spitze hatten, der Fürst, der dann als Befehlshaber der Römer heraufkam, darauf bedacht war, nicht alles zu zerstören. Wie jeder Geschichtskenner weiß, war es der große Wunsch des Titus, den Tempel zu verschonen; doch wie der bekannte Geschichtsschreiber der Juden berichtet, schleuderte ein römischer Soldat einen Brandsatz in den Tempel, was zur Folge hatte, dass er trotz der Bemühungen des römischen Befehlshabers vollständig ausbrannte.
Wir sehen also, dass Titus gar nicht der Fürst ist, der hier gemeint ist. Es ist ein Fürst, der kam, nachdem das Volk gekommen war. Seine Leute sollten die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das taten sie auch. Die Römer kamen und wurden offensichtlich als Vollstrecker der Rache Gottes an den Juden eingesetzt. Sie zerstörten die Stadt und das Heiligtum, wie es in der Prophezeiung heißt.
Aber es wird ein Fürst kommen. Ein Fürst welches Volkes? Israels? Nein, der Römer. Dieser Fürst ist noch nicht gekommen, und darauf möchte ich eure besondere Aufmerksamkeit lenken. Wir haben den Messias, den Fürsten, gehabt. Aber Er ist es, der ausgerottet wurde.
Hier ist von einem Fürsten die Rede, der kommt, nachdem der Messias gekommen und ausgerottet worden ist. Sein Volk kam und zerstörte die Stadt und das Heiligtum, aber er selbst ist nicht gekommen. Er würde erst noch geboren werden. Es ist ein zukünftiger Fürst – ein römischer Fürst; und das ist das große Bindeglied, auf das der Satan wartet. Wenn der Fürst sein Haupt erhebt, bedeutet das, dass Satan seine Macht auf eine Art und Weise ausüben wird, wie er es bisher noch nicht konnte (Off 13,1‒8).
Er wird kommen:
Und das Volk des kommenden Fürsten [oder eines Fürsten, der kommen wird] wird die Stadt und das Heiligtum zerstören, und das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein; und bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen (V. 26b).
Die Zerstörung Jerusalems würde keineswegs das Ende der Leiden Jerusalems sein: „das Ende davon wird durch die überströmende Flut sein“, so wie Wasser, das nicht nur in einer plötzlichen Schauer, sondern in einer überwältigenden Flut herunterkommt. Und bis zum Ende sind Kriege, Verwüstungen, bestimmt. Das heißt, wir haben einen langen Blick auf die Verwüstungen und den Krieg, und zwar nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer.
Das ist die Geschichte Jerusalems. Was war sie bis zum heutigen Tag anderes als eine Stadt, die offensichtlich und immer unter dem ständigen Zorn Gottes stand! Niemand außer den Feinden Gottes ist es erlaubt worden, sie zu besitzen. Ihr wisst, dass Namenschristen sie für eine kurze Zeit in Besitz genommen haben, doch sie wurden verhältnismäßig schnell vertrieben, und die gewalttätigsten Feinde des Christentums und insbesondere der Juden folgten in der Regel. Selbst die bekennenden Christen hassten die Juden. So hatte Daniels Volk dort nie etwas anderes als seine erbittertsten Feinde, seien es Christen, die versuchten, ihr vermeintliches christliches Königreich zu gründen oder Sarazenen2 oder Türken, die Jerusalem bis zum heutigen Tag halten. „... bis ans Ende: Krieg, Festbeschlossenes von Verwüstungen“. So wie Jerusalem nichts als Unheil angedroht bekommt, so sehen wir auch, wie offensichtlich diese Prophezeiung nichts mit der Versammlung zu tun hat. Es ist Daniels Volk und Daniels heilige Stadt.
Nun kommen wir zum letzten Vers:
Und er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen für eine Woche; und zur Hälfte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen. Und wegen der Beschirmung der Gräuel wird ein Verwüster kommen, und zwar bis Vernichtung und Festbeschlossenes über das Verwüstete ausgegossen werden (V. 27).
Wer ist er? Nun, natürlich die zuletzt genannte Person. Und wer ist das? „Der kommende Fürst.“ Es ist der römische Fürst. Viele haben den römischen Fürsten tatsächlich mit dem Messias verwechselt. Sie haben den römischen Fürsten überhaupt nicht gesehen. Das ist es, was den meisten Menschen die Lektüre dieser Prophezeiung erschwert und undurchschaubar gemacht hat. Sie dachten, es müsse der Messias sein, der den Bund bestätigen sollte. Sie hatten den neuen Bund im Kopf und verstanden nicht, was dieser Bund hier ist. Aber wozu sollte ein neuer Bund für „eine Woche“ gut sein? Ein Bund für die Menschen – ein Bund für unsere Sünden – ein Bund für die Herrlichkeit Gottes – wie sollte dieser Bund nur für sieben Jahre gelten? Was hätte das für einen Sinn? Nein, es geht nicht um den Messias. Der Geist Gottes spricht hier von einem anderen Fürsten, einem Gegenfürsten – von einem Fürsten, der das Volk verderben würde, statt es zu lieben – ein Fürst, der mit dem Volk verbunden ist, das die Stadt und das Heiligtum zerstört hat, statt beides wieder aufzubauen.
Der Messias wird den Tempel aufbauen; Er wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen und ihn an einem anderen Tag wieder aufbauen. Aber dieser wird ein Gegner des Messias sein – einer seiner großen Widersacher. Ich nehme nämlich an, um nicht von einem Widersacher gegen beide zu sprechen, dass zwei auf derselben Seite am Werk sein werden. Es wird ein religiöses Oberhaupt und ein politisches Oberhaupt geben: Das ist eine Tatsache, die von großer Bedeutung für das Verständnis nicht nur dieser Schrift, sondern der Prophetie im Allgemeinen ist. Wenn das religiöse Oberhaupt seinen Sitz in Jerusalem haben wird, wird das politische Oberhaupt seinen Sitz in Rom haben (das ist der „kommende Fürst“ oder der römische Fürst). Der Fürst von Jerusalem würde weder kommen noch einen Bund mit seinem eigenen Volk schließen. Das wäre ja auch völlig widersinnig. Ein regierender Fürst schließt keinen Bund mit seinem eigenen Volk. Er macht Gesetze und sorgt für die Ausführung seiner Gesetze. Aber wir können einen Bund, einen Vertrag oder ein Bündnis, wie auch immer es aussehen mag, mit einem anderen Volk verstehen. So bestätigt jedes Wort, was ich gesagt habe, dass die Person, von der in Vers 27 die Rede ist, nicht der Messias ist, der der Fürst Israels. Nein, es geht auch nicht um den Antichrist oder den falschen Fürsten Israels, der im Lauf der Zeit in Jerusalem regieren wird, sondern den römischen Fürsten oder „das Tier“, der Fürst, der in der letzten Krise kommen wird.
Wenn er dann kommt, wird er einen Bund mit den Vielen „für eine Woche“ schließen. Dies ist die letzte Woche Jahrwoche Daniels. Auch hier sehen wir, dass die letzte Woche von der Kette der neunundsechzig Wochen abgetrennt wurde. Die ersten neunundsechzig Wochen liefen ohne Unterbrechung bis zur Ausrottung des Messias. Nach den 69 Wochen wurde Er abgeschnitten. Dann wurde die Verbindung der letzten Woche aus der Kette gerissen. Diese Woche muss noch zu gegebener Zeit vollendet werden; und da die ersten 69 Wochen vor dem Tod Christi vergingen, beschäftigt sich die letzte Woche mit dem römischen Widersacher Christi – dem zukünftigen politischen Oberhaupt des römischen Reiches, das mit der Masse des Volkes Daniels und der heiligen Stadt Daniels, einen Bund schließt. Aber das Ende dieser 70. Woche besteht darin, dass der Messias in Macht und Herrlichkeit kommt; und trotz der Bemühungen derer, die ihm helfen oder ihn behindern, und trotz der übermäßigen Bosheit, die dann in Jerusalem zu finden ist, werden alle Verheißungen erfüllt werden. Die siebzig Wochen werden sich erfüllen, und der Segen Gottes wird folgen.
Wer kann eine große Lücke leugnen? Und was ist es, das mitten in diese Lücke hineingekommen ist? Das Christentum, die Berufung der Versammlung. Sie ist es, die den Raum zwischen der 69. und der 70. Woche ausfüllt, so dass Gott immer aktiv in seiner eigenen Gnade und Weisheit am Werk ist. Hier, wo der Prophet nur von der Verwerfung des Messias und der daraus folgenden Verwüstung Jerusalems spricht, findet sich kein Hinweis auf diese Gnade gegenüber den Heiden. Bis zur 69. Woche ging es darum, dieses arme Volk zu befreien; aber sie vertrauten stattdessen auf den Willen des Menschen und ihren eigenen Willen zu ihrem völligen Verderben.
Sie waren Sklaven Satans. In dem Moment, wo jemand dem Willen des Menschen folgt, wird er immer in den Dienst Satans treten. So ist es geschehen. Satan beeilte sich, von diesem Volk Besitz zu ergreifen, das zu stolz war, gleichsam den HERRN davon abzuhalten, es als sein gutes Pferd zu gebrauchen. Auf den Rücken Judas sprang Satan, der daraufhin ihr Herr und Meister wurde. Aber es sind noch größere Gräuel zu erwarten.
Wann und was werden diese größeren Gräuel sein? Sie sind jetzt noch nicht da. Noch sind die Juden das, was man „anständige“ Menschen nennen könnte. Sie beten keine Stöcke und Steine an. Der unreine Geist, der sie besessen hatte, ist verschwunden. Er verließ sie, wie unser Herr andeutete (Mt 12,45), nach der babylonischen Gefangenschaft, und er ist seit vielen Hunderten von Jahren fortgeblieben. Das Haus ist immer noch leer, gefegt und geschmückt; aber Er sagte ihnen, dass der unreine Geist zurückkehren würde, und zwar nicht so, wie er ausgegangen ist, sondern zusammen mit sieben Geistern, die böser wären als er selbst. Die ganze Macht Satans wird den unreinen Geist begleiten, wenn er erneut Besitz vom Judentum ergreift. Dies wird in der 70. Woche geschehen.
Sehen wir uns die Einzelheiten etwas genauer an. „Und er“, dieser Fürst, „wird einen festen Bund schließen“. Damit ist nicht der Bund gemeint. Es gibt dort kein Wort, das den bestimmten Artikel enthält. In der Randbemerkung wird es korrigiert. Dies ist ein weiterer Fall, wo die Randbemerkung den Sinn besser wiedergibt als der Text. Das kann man nicht immer erwarten, denn manchmal ist der Text viel besser als die Randbemerkung. Aber hier haben wir zwei Beispiele in dieser Prophezeiung, wo die Randbemerkung zweifellos richtig ist. Er wird einen Bund schließen. Auf den Menschen ist nie Verlass; und so wird ‒ was auch immer der Anschein sein mag ‒ der römische Eroberer dennoch einen Bund mit dem jüdischen Volk schließen, um ihnen ihre eigene Religion zu lassen.
Damit wird er die Ausübung in ihrer eigenen Stadt und in ihrem eigenen Heiligtum billigen. Denn genau darum ging es bei dem Bund, wie ich meine. Er wird einen festen Bund mit den Vielen schließen. „Die Vielen“ bedeutet die Masse des jüdischen Volkes; und die Masse des jüdischen Volkes wird deshalb so genannt, weil es einige geben wird, die dem Fürsten nicht vertrauen werden. Es wird gerade in dieser Zeit gottesfürchtige Menschen geben, die wirklich auf den Herrn schauen.
Es wird einen Überrest geben, dessen Geist sich Ihm und seinem Kommen zuwendet; und der Herr wird in ihnen wirken, um den Ruf hervorzubringen: „Gepriesen ist, der da kommt im Namen des Herrn“ (Mt 23,39). Sie suchen einen anderen Fürsten, sie suchen den Messias, den Fürsten, sie suchen den, den ihre Väter durchbohrt haben und von dem sie bekennen werden, dass sie Ihn selbst durchbohrt haben, wenn Er in Herrlichkeit erscheint. Und gerade deshalb, obwohl sie sich erst allmählich aus ihrem langen Schlaf des Unglaubens erheben, misstrauen sie, da sie aus Gott geboren sind, dem Arm des Fleisches.3 Sie suchen weder im Norden noch im Osten, noch im Westen nach Hilfe. Sie schreien zum HERRN; und deshalb befriedigt ein Bund mit dem römischen Fürsten nicht sie, sondern die Masse der Juden, die verdorben ist und im Begriff steht, abzufallen. Er wird einen festen Bund mit den Vielen für eine Woche schließen. Vorerst aber verpflichtet er sich, den Juden sieben Jahre lang ihren eigenen Gottesdienst zu lassen.
Und in der Mitte der Woche wird er das Opfer und das Speisopfer aufhören lassen. Es ist nicht Christus, der dies durch seinen Tod tut, wie die Tradition diese Stelle in einer sehr perversen Weise interpretiert hat. Das Kreuz hatte ja schon viele Hunderte von Jahren vorher stattgefunden – wir können sagen, fast zweitausend Jahre vorher. Wir haben am Anfang von Vers 26 gelesen: „Der Messias wird weggetan werden und nichts haben“, und dann folgten Katastrophen über das jüdische Volk, die Stadt und den Tempel. Wenn wir uns schließlich mit der letzten Woche befassen, ist das der letzte Tag, das Ende des Zeitalters; und dieser römische Fürst tritt hervor, der einen Bund mit der Masse der Juden (ihrem ungläubigen Teil oder der großen Mehrheit der Nation) schließt. Er verspricht, ihnen ihre eigene Anbetung ungestört zu lassen, aber in der Mitte bricht er sein Versprechen. Man kann den Menschen in göttlichen Dingen nicht trauen. Selbst wenn sie sich gemeinsam gegen unseren Herrn Jesus aussprechen, ist ihr Zeugnis nicht wahr. Wo es um Gott geht, hat der Mensch keinen Erfolg. Die einzige Hoffnung für den Menschen ist Gott selbst; und der einzige Weg, auf dem Gott seine Hoffnungen erfüllen wird, ist, dass der Mensch sich vor Christus beugt.
Genau das war das Geheimnis: Christus war ein Stein des Anstoßes, und die Juden wollten Ihn nicht haben. Mit der Zeit fallen sie nicht nur unter den eigensinnigen König, den Antichristen in Jerusalem, sondern außerdem wird der römische Fürst – das wiedererstandene kaiserliche Haupt – der große Führer der westlichen Mächte an dem Tag da sein: Er ist der „kommende Fürst“. Schon bald wird er ihre Anbetung beenden, er wird den Götzendienst wieder einführen. Er wird „Schlachtopfer und das Speisopfer aufhören lassen“ – das ist der allgemeine Ausdruck für die verschiedenen Opfer, die die Juden Gott darbrachten. Gott wird nicht mit ihren Bemühungen einverstanden sein: Sie stimmen nicht wirklich mit den Wegen Gottes überein. Die Zeit ist noch nicht gekommen. Es geht nicht darum, dass sie Opfer und Gaben darbringen, sondern darum, dass sie Buße tun und Christus annehmen – dass sie ihre Sünden erkennen und von Gott Vergebung erwarten. Aber nein, sie haben dem Prophetenkönig (dem Antichrist) in Jerusalem vertraut, und sie haben dem Kaiser in Rom vertraut; und das ist das Ergebnis von beiden: Er wird „Schlachtopfer und Speisopfer aufhören lassen“.
Es ist bedauerlich, dass ein Gelehrter, der sich so sehr für die Bekämpfung des Rationalismus einsetzt, hier seinen Text verlässt und ohne die geringste Berechtigung die Mitte von Vers 27 mit dem ersten Teil von Vers 26 verwechselt, wodurch das Wort Gottes völlig verwirrt wird. Der älteste erhaltene Kommentar (Hippolyt, Rom. de Antichristo), der sogar in Rom 1772 zusammen mit der wahren und kürzlich gefundenen Septuaginta-Fassung des Daniel gedruckt wurde, hätte ihn vor einem Irrtum bewahren können, der heute so beliebt und weit verbreitet ist, wie er schwerwiegend und offensichtlich ist. „Die völlige Abschaffung“ (sagt Dr. Pusey, Lectures on Daniel, S. 184) „der blutigen Opfer des Gesetzes hat einen doppelten Aspekt – den der Barmherzigkeit und den des Gerichts. Für die, die an Jesus geglaubt haben, hat Er das Opfer und die Opfergabe des Gesetzes beendet, indem Er die Schatten, die sein Sühnopfer darstellten, durch sich selbst, die Substanz, ersetzt hat, indem Er sich selbst ein für alle Mal geopfert hat, um die Sünde durch das Opfer seiner selbst zu tilgen. Für die Juden, die ihn ablehnten, machte Er mit der Zerstörung des Tempels und der Stadt und der Zerstreuung des Volkes mit dem Opfer und der Opferung Schluss. Darauf, auf den Tod des Messias, folgt der Satz von der völligen Zerstörung der Stadt und des Tempels“. Das ist richtig; aber das Aufhören der „Schlachtopfer und Speisopfer“ steht in einem ganz anderen Zusammenhang und ebenso offensichtlich nach der Zerstörung der Stadt durch die Römer und inmitten eines völlig neuen Zustands, wie die Ausrottung des Messias vor dieser Zerstörung. Ist es nicht bedenklich, das Aufhören des jüdischen Gottesdienstes dort hineinzubringen, wo die Schrift schweigt, und zu vermeiden, davon zu sprechen, wo die Schrift es ausdrücklich behauptet?“
Es besteht Einigkeit darüber, dass die zentrale, unmissverständliche Prophezeiung in Verbindung mit der Zerstörung des Tempels und der Stadt mit ihrer großen Sünde, der Ausrottung des Messias, steht, und dass es sich hier nicht um eine zeitliche Verbindung, sondern um eine Verbindung von Ursache und Wirkung handelt. Die Zerstörung Jerusalems durch die Römer wird vorsichtig angedeutet, dass sie innerhalb der Lücke liegt, nachdem die 69 Wochen zu Ende sind und bevor die 70. Woche beginnt. Wie wir wissen, folgten auf die 69. Woche etwa vierzig Jahre, in denen die Römer kamen und sowohl ihren Ort als auch ihr Volk wegnahmen. Seitdem sind Kriege und Verwüstungen nicht mehr sicher verordnet worden, nachdem sie sich ereignet haben.
Aber die 70. Woche wartet auf ihre Erfüllung; und sie geht eindeutig von zwei gewaltigen Veränderungen aus, die noch im Schoß der Zukunft liegen, aber ebenso sicher zur festgesetzten Stunde, dem Ende dieses Zeitalters, eintreten werden wie jedes andere Wort der Vorhersage. Das Römische Reich oder das vierte Tier wird, wie Johannes in der Offenbarung erklärt, aus dem Abgrund aufsteigen, um nach seinem langen Nichtbestehen wieder aufzuerstehen (Off 13 und 17), bevor es seine Ungerechtigkeit gegen den wiederkehrenden Herrn Jesus vollendet, wie es einst an seinem Kreuz geschah. „Und die, die auf der Erde wohnen, werden sich wundern, alle, deren Namen nicht geschrieben stehen in dem Buch des Lebens von Anfang der Welt an, wenn sie sehen das Tier, das da war und nicht ist und“ [nicht: „noch ist“, sondern] da sein wird“ (Off 17,8).
Das ist eine gewaltige Veränderung mit schrecklichen Auswirkungen für die Menschheit im Allgemeinen und im Besonderen für diese Länder des Westens; aber es wird noch eine andere, ebenso sichere geben – die Rückkehr der ungläubigen Juden in ihr eigenes Land durch politische Mittel und schließlich die Vernichtung der Vielen, wenn der Herr erscheint, um das Tier und den falschen Propheten mit all ihren Anhängern zu richten. Zugleich wird Er den gottesfürchtigen Überrest befreien. Das Tier von Offenbarung 13 und 17 ist das Römische Reich, und der „kommende Fürst“ der 70 Wochen ist kein anderer als sein letztes Haupt, das einen Bund für die letzte Woche (oder sieben Jahre) mit der Masse der Juden schließt. Dann wird er Schlachtopfer und Speisopfer in der Mitte dieser letzten Woche aufhören lassen. Danach folgt dann die letzte halbe Woche der großen Drangsal, die dreieinhalb Jahre Daniels und des Buches der Offenbarung.
Der Prophet sagt nicht, er vermeidet es sorgfältig, das zu sagen, was Dr. Pusey ihn sagen lässt (S. 188), dass „in den letzten sieben [Jahren]“ der 490 Jahre der Messias abgeschnitten werden würde, oder dass er in der Mitte dieser sieben Jahre das Opfern aufhören lassen würde; aber er würde einen Bund schließen, nicht mit allen, sondern mit den Vielen. Es ist ausführlich dargelegt worden, dass nicht der fremde oder römische Fürst, sondern sein Volk kommen würde, wie sie es taten, und die Stadt und das Heiligtum verwüsten, mit Krieg und Verwüstungen, die bis zum Ende verordnet sind. Dieser Fürst würde selbst den Bund für sieben Jahre schließen, bevor dieses Zeitalter mit den vielen Juden zu Ende geht, aber [einen Teil] des Bundes brechen und Götzen oder Gräuel schützen würde, und zwar nicht ohne die schuldige Zustimmung der Juden; so würde schließlich ein Verwüster über die verwüstete Stadt kommen, aber ein Verwüster, der dem römischen Fürsten ebenso entgegengesetzt ist wie seinem Partner, dem falschen Propheten-König in Jerusalem.
Dies allein stimmt mit dem grammatikalischen Kontext, mit dem Ablauf
der Prophezeiung im Allgemeinen, mit einem Bund für sieben Jahre (den
die meisten als deutlich genug von einem ewigen Bund wie dem des Messias
unterscheiden würden) und mit dem bösen Charakter „der Vielen“ in
unserem Propheten überein. Der Leser kann „die Vielen“ oder die Masse in
Daniel 9,27,11,33.39 und 12,3 finden. Siehe weiterhin
Zweifellos treten wir Christen in den Segen ein, während die Lücke für den Juden weitergeht; und weil wir aus Gnade glauben, wird die Sünde für uns beendet und die ewige Gerechtigkeit eingeführt – nicht ein Bund für sieben Jahre, den keine Schrift mit Christus in Verbindung bringt. Aber für die Juden ist es Verwüstung, und es kommt noch schlimmer, wenn der fremde Fürst von Rom den Bund „für eine
Woche“ mit ihnen schließt und doch mittendrin den Bund bricht.4 Der Bund ist eindeutig nicht der neue Bund, sondern nur eine menschliche Übereinkunft für sieben Jahre Freiheit zur Anbetung nach jüdischer Art (vgl. Dan 7,25 für den Wechsel der Zeiten und Gesetze durch den römischen Fürsten, und zwar genau zu diesem Zeitpunkt und für die verbleibende halbe Woche). Es sind die jüdischen Gesetze und Jahreszeiten, nicht die Heiligen, die in seine Hand gegeben werden, bis eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit kommen. Es ist umso bedauerlicher, dass man hier eine solche falsche Auslegung findet, zumal Dr. Pusey nicht leugnet, sondern zu erwarten scheint, dass die Juden erneut Besitz von Jerusalem ergreifen und „wahrscheinlich dem Antichrist den Weg bereiten“ werden (Seite 189, Anm.).
1 Hier spricht der Autor über die damalige englische King James Bibel, die zu der Zeit öffentlich in Gebrauch war (WM).↩︎
2 Die Sarazenen sind Nomaden-Stämme arabischer Abstammung, die sich zwischen Syrien und Saudi-Arabien etwa im Jahr 700 n. Chr. ausbreiteten. Sie hingen den Lehren Mohameds an (WM).↩︎
3 Das heißt ihrer eigenen Kraft (WM).↩︎
4 W. Kelly nennt das Aufhören lassen von Schlachtopfern und Speisopfern das Brechen des Bundes. Das scheint mir zu stark ausgedrückt zu sein. Nicht der Bund wird gebrochen werden, sondern das Tier bewirkt lediglich, dass der Opferdienst verboten wird. Der Bund bleibt bestehen, weil die römischen Heere nach dem Überfall Jerusalems durch den König des Nordens kurz vor der Errichtung des Friedensreichs dem jüdischen Volk zur Hilfe kommen wird, dann aber von dem wiederkommenden Herrn Jesus in Harmagedon vernichtet werden (siehe dazu Off 16,12‒16 und 19,17‒21). Das siebenjährige Bündnis ist daher vor allem ein Verteidigungsbündnis im Falle eines Angriffs der Nachbarvölker.↩︎