Schriften von William Kelly
Dan 9,24-27 - Die siebzig Wochen Daniels
Die sieben WochenDie sieben Wochen
Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, dem Fürsten, sind 7 Wochen und 62 Wochen. Straßen und Gräben [o. Plätze und Straßen] werden wiederhergestellt und gebaut werden, und zwar in Drangsal der Zeiten (V. 25).
Der Grund für die Nennung der sieben Wochen ist der Wiederaufbau Jerusalems, der sehr behindert werden würde. Das war für Gott von Interesse: Sein Wort sagt es sowohl voraus als es auch berichtet darüber (siehe die Bücher Esra und Nehemia).
Sanballat, Tobija und ihre Mitstreiter konnten ihre Verachtung für die kleinen Mauern, die errichtet wurden, zeigen. Für Gott war der Tod seiner Heiligen wertvoll – ihr eigener Staub. Sogar damals hatten seine Diener Freude an den Steinen Jerusalems (Neh 3,34; 4,4). So wird es auch an einem zukünftigen Tag sein, wenn in der Tat vollendet sein wird, was Gott immer vor Augen hatte. Aber selbst das, was Ihn daran erinnerte, wenn ich so sagen darf, oder zumindest dazu bestimmt war, sein Volk daran zu erinnern, dass Gott gute Absichten für sein gedemütigtes und lange Zeit schuldiges Israel hatte – dass Gott noch für sie erscheinen und Jerusalem zu weit mehr als ursprünglicher Pracht aufbauen würde. Das hatte Gott schon damals vor Augen. Es ist interessant und, wie ich meine, lehrreich für uns, liebe Freunde, dass Gott an einem Tag des Verderbens besondere Rücksicht auf das nimmt, was vernachlässigt wird. Ja, ich glaube sogar, dass das, was gering war und den Zorn derer, die sie hassten, und den Spott der stolzen Menschen auf sich zog, für Gott ein ganz besonderes Interesse hatte. das ist es, was Gott hier damit offenbart.
Wir hätten es vielleicht für überflüssig gehalten, in einem Buch der Prophetie über so etwas zu sprechen. Aber Gott wollte die Juden inmitten solcher Widersacher reichlich Ermutigung geben. War es nicht lieblich für sie, zu wissen, dass Gott es ihnen vorher gesagt hatte? Sollten sie denn entmutigt werden? Die Bücher Esra und Nehemia werfen ein besonders schönes Licht auf die Tatsachen, die die Erfüllung dieses Wortes waren. Dort finden wir die Straßen wieder aufgebaut; dort finden wir die Einzelheiten der Mauer. Wir kennen die verschiedenen Männer, die am Bau beteiligt waren. Wir kennen auch einige Frauen. Denn auch an ihnen fehlte es nicht, selbst bei diesem Werk. Überall, wo es um das Herz geht, fehlen die Frauen nicht, und so hat Gott dafür gesorgt, dass ihre Namen für immer festgehalten wurden, derer, die am Bau eben dieser Mauer beteiligt waren und eben diese Straßen in diesen unruhigen Zeiten bewohnten.
Kurzum, wir sehen, dass diese sieben Wochen erwähnt wurden, damit Gott uns nicht nur eine Geschichte, sondern eine Vorhersage der Unruhen geben konnte. Der Spott, der Hass, die Feindschaft, die Versuche der Zerstörung, die ständigen Intrigen und Verschwörungen im Land und darin umher, die Bemühungen, den persischen Hof gegen sie aufzuwiegeln, die Nachlässigkeit des Volkes, die Fehler der Fürsten, die Untreue der Priester – all das wirkte erschwerend, wobei das Bitterste und Demütigendste aller Leiden bei ihnen selbst zu finden war – bei Daniels Volk, nicht bei den Heiden oder gar den Samaritern. Hier haben wir also die Vorhersage, nicht nur die entsprechende Geschichte. So sehr denkt Gott an sein Volk am Tag der kleinen Dinge. Das erklärt, glaube ich, den Grund für die sieben Wochen.