Schriften von William Kelly
Apg 2; 8;10; 19 1Kor 12 - Die Gabe des Geistes und die Gaben
Der Geist Gottes kam auf die ErdeDer Geist Gottes kam auf die Erde
Die Zeit war jetzt erfüllt. Gott hatte sich offenbart. Israel hätte jetzt bekennen sollen, dass sein Messias auch der Immanuel ist, „Gott mit uns“, und der Glaube hätte in dem Tod und in der Auferstehung des Herrn erkennen sollen, wie Gott für uns ist. Gott selbst aber stand nun im Begriff, sich in einem ganz neuen Charakter zu erkennen zu geben, nämlich als Gott in uns – ein gewaltiger Fortschritt. Das war jedoch nur möglich, wenn das kostbare Blut Christi floss. Nur dort, wohin dieses kostbare Blut gesprengt wurde, konnte der Heilige Geist wohnen. Deshalb versammelten sie sich nach dem Wort des Herrn und warteten darauf, wie Er ihnen gesagt hatte, nach nicht vielen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft zu werden.
Apg 2,1: Und als der Tag der Pfingsten erfüllt wurde, waren sie alle an einem Ort beisammen.
So leitet Gott dieses Neue mit der Ihm eigenen Weisheit ein. Plötzlich geschah ein Brausen von oben und der Heilige Geist kam aus dem Himmel hernieder. Es gefiel Gott, ein auffälliges Zeichen zu gewähren, das dieses nie da gewesene Geschehen begleitete – ein „Brausen aus dem Himmel wie von einem daherfahrenden, gewaltigen Wind, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf einen jeden Einzelnen von ihnen. Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen“ (Apg 2,2-4). Gewiss ist es wahr, dass der Heilige Geist schon vorher herniedergekommen war, aber nur, um in einem Menschen zu wohnen, dem Menschen Christus Jesus. Bei Ihm war keine Vorbereitung nötig. Die ganze Art und Weise, wie der Heilige Geist auf Ihn herniederkam, die äußere Erscheinung, die Er dabei wählte, bezeugten den großen Unterschied zwischen Ihm, in dem keine Sünde war, und uns, wie sehr wir auch gesegnet und befreit sind. Doch ist es Tatsache, dass wir durch das mächtige Werk Gottes in Gnade, dadurch dass Er, der keine Sünde kannte, das Gericht und den Tod erlitt und in Kraft auferstand, dass wir dadurch sowohl von unserer Sündenschuld als auch von der Macht der Sünde befreit sind.
Für den Herrn Jesus erschien der Heilige Geist in Gestalt einer Taube, ein sehr schönes Sinnbild davon, wie der Heilige Geist sich jenem Menschen anpasste, auf den Er ohne Blut kommen und in dem Er bleiben konnte. Als Er auf Ihn, den Sohn des Menschen, herniederkam, konnte Er dieses wohlbekannte Sinnbild von Reinheit annehmen. Bei den Menschen aber, bei den Gläubigen, die in Jerusalem versammelt waren, um dort auf die Kraft aus der Höhe zu warten, die der Herr ihnen verheißen hatte, war es nicht die Gestalt einer Taube, sondern da waren Zungen, zerteilte Zungen, wie von Feuer, ein viel passenderes Bild. Diese Zungen waren zerteilt, weil Gott nun ein mächtiges und weitreichendes Zeugnis aussenden wollte. Wenn auch Israel eine besondere Verantwortung hatte, was auch diesem Land und diesem Volk an Zeugnissen zuteilwerden sollte, so hatte Gott, der das Ende von Anfang an kennt, hier in dem Bild der zerteilten Zungen schon im Auge, zu zeigen, dass die Frohe Botschaft sowohl den Nationen als auch den Juden gebracht werden würde. Diese Zungen waren einerseits „zerteilt“, andererseits waren sie „wie Feuer“. Am Kreuz war die Sünde schon gerichtet worden. Im Menschen war etwas, das gerichtet werden musste, und das war im Tod Christi, des Sündopfers, geschehen. Die feurigen Zungen waren deshalb ein Zeugnis dafür, dass alles aus Gnaden war (wie groß auch die Kraftentfaltung des Heiligen Geistes sein mochte). Wie immer, wenn es sich um Sünde handelt, herrscht die Gnade durch Gerechtigkeit durch Jesus Christus, unseren Herrn.