Schriften von William Kelly
Apg 2; 8;10; 19 1Kor 12 - Die Gabe des Geistes und die Gaben
Ist Handauflegung notwendig?Ist Handauflegung notwendig?
Hier ist ein anderer Fall, bei dem äußere Zeichen nicht fehlten. Diese Zeichen werden jedoch weder hier noch in anderen Fällen mit der Gabe des Heiligen Geistes an sich verwechselt. Die Jünger wurden mit der christlichen Taufe getauft. Die Taufe der Buße genügte nicht für sie. Sie wurden auf den Namen dessen getauft, der gestorben und auferstanden war. Daraufhin empfingen sie den Heiligen Geist, aber nicht, ohne dass Paulus ihnen die Hände auflegte. Daraus sieht man, wie Gott das Apostelamt eines Paulus von Tarsus ebenso ehrt und anerkennt, wie Er es mit Petrus und Johannes in Samaria getan hatte. Ebenso wie die beiden apostolischen Gesandten nicht nur in Jerusalem, sondern auch in Samaria, Jerusalems religiöser Nebenbuhlerin, anerkannt worden waren, so legte Paulus seine Hände nicht auf solche, die durch seine Predigt aus den Heiden bekehrt worden waren, sondern auf Jünger, die schon mit der Taufe des Johannes getauft waren. Wir finden also nichts, was Schwierigkeiten bereiten könnte oder wodurch der Sinn dessen, was ich in aller Einfachheit aus dem Wort Gottes erklärt habe, abgeschwächt werden könnte. Die beiden Gelegenheiten, in denen ein oder mehrere Apostel Gläubigen die Hände auflegten, damit sie den Geist empfingen, waren Ausnahmen. Sie bleiben dem Hauptereignis, bei dem wir von keinem derartigen Akt der Apostel hören, untergeordnet. In einem dieser Fälle, nämlich dem bedeutungsvollsten (dem Handeln Gottes mit den Juden am Pfingsttag), schweigt jedenfalls die Schrift vollständig über irgendeine Handauflegung. Wir können gewiss sein, dass auch niemand da war, der all denen, die den Heiligen Geist an jenem Tage zuallererst empfingen, die Hände auflegte, weder die Apostel noch die anderen hundertzwanzig. Gott behielt es sich vor, dass diese große Gabe direkt von Ihm und aus seiner Hand kommen sollte. In dem anderen Fall wissen wir bestimmt, dass den Gläubigen nicht die Hände aufgelegt wurden, ehe sie den Heiligen Geist empfangen hatten. Und dieser letztere Fall ist für uns umso wichtiger, weil es der von Kornelius und seinem Haushalt ist, also solchen aus den Nationen, worunter auch wir fallen. Deshalb sind diese Schlüsse nicht zu widerlegen. Selbst wenn es noch Apostel gäbe, dann wären sie doch nicht notwendig, um uns und anderen aus den Nationen die Hände aufzulegen, damit wir den Heiligen Geist empfangen. Seinem Wort gemäß war es nicht die Art und Weise, wie Gott damals seinen Geist an die aus den Nationen austeilte. Gerade wie unser Vorbild in Cäsarea haben wir Anteil an diesem unendlichen Segen, nachdem und weil wir durch ihr, der Apostel, Wort an Christus geglaubt haben.
Der Herr sei gepriesen, nicht nur für die Gabe des Heiligen Geistes, nein, auch für sein geschriebenes Wort, durch das die Torheit der Ansprüche von Männern bloßgelegt wird, die hinsichtlich des Glaubens unbewährt sind und die die Zaghaften erschüttern und die Abergläubigen ermutigen. Gebe Gott, dass wir festhalten, „nach dem Glauben der Auserwählten Gottes und nach der Erkenntnis der Wahrheit, die nach der Gottseligkeit ist, in der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, verheißen hat vor ewigen Zeiten“ (Tit 1,1.2).