Schriften von William Kelly
Apg 2; 8;10; 19 1Kor 12 - Die Gabe des Geistes und die Gaben
Das Beispiel der Nationen gilt unsDas Beispiel der Nationen gilt uns
Wir wollen es wohl beachten, geliebte Geschwister – auf diese Weise haben wir den Heiligen Geist empfangen. Wir gehören zu den Heiden. Wir sind weder Juden noch Samariter. Wenn andere sich dessen rühmen wollen, dass der Heilige Geist vom Himmel auf sie herabgekommen ist, dann mögen sie das tun: Gebe Gott, dass sie sich auch dessen rühmen können, was am Pfingsttag in Jerusalem und nachher in Samaria stattfand. Kein Apostel wurde gerufen, um den Nationen die Hände aufzulegen. Und doch war Petrus, der doch hinter keinem anderen zurückstand und der doch in Samaria die Hände aufgelegt hatte, in Cäsarea anwesend: Dadurch wurde die Gnade Gottes den Nationen gegenüber nur umso augenfälliger. Er verkündete allen Anwesenden die erstaunliche Kunde; mehr als das brauchte und konnte er nicht tun. Gott selbst unterbrach ihn. Eine Vorbereitung durch eine menschliche Handlung kam überhaupt nicht in Frage; kein Händeauflegen, nicht einmal die Taufe. Nichts dergleichen wurde getan, ehe der Geist geschenkt wurde, obwohl der Apostel Petrus da war, um sowohl zu taufen als auch die Hände aufzulegen, falls dies notwendig gewesen wäre. Man kann wohl sagen, dass der Mensch vor der überströmenden Gnade Gottes verschwindet. Und wie wunderbar ist es doch, dass gerade dies der Weg ist, wie wir unsere Segnungen und unseren Platz vor Gott erlangt haben! Gott hat uns in diesem Geschehen eine völlig genügende Antwort auf all die Anstrengungen derjenigen gegeben, die behaupten, wir müssten Apostel haben, wo doch keine vorhanden sind. Der Unglaube verachtete die Apostel, als sie da waren; der Unglaube behauptet, ihre Anwesenheit sei unentbehrlich, sie seien der einzige Kanal für die Übermittlung des Heiligen Geistes, obschon dieser Kanal nirgendwo gefunden werden kann. Wie gütig vom Herrn, dass Er uns hier in seinem geschriebenen Wort den Beweis dafür gegeben hat, dass diese Leute nicht verstehen, was sie sagen und behaupten! Mögen andere, wenn ihnen dies gefällt, sich in die Stellung von Samaritern oder Juden zurückversetzen; das passt zu ihnen. Mögen sie sagen, sie seien Juden, wenn sie keine sind. Der Herr schenkt denen, die damit zufrieden sind, sich vor Ihm als arme Sünder aus den Nationen zu erkennen, seinen allerreichsten Segen. Gebe Gott, dass alle die, die noch an religiösen Formen und Satzungen festhalten, an diesem oder jenem menschlichen Kanal des Segens, ihren wahren Platz vor Gott finden und sich vor Ihm beugen; dass sie willens sind zu sein, was sie in Wirklichkeit sind, nämlich nichts, damit sie völlig gemäß dem Herzen Gottes gesegnet werden können! Auf diese Art segnete Gott damals, und so möchte Er gern immer segnen. Uns geziemt es, seine Gnade hochzuschätzen. Der Apostel sagte, dass er seinen Dienst ehrte (Röm 11). So, glaube ich, sollten wir die Gnade Gottes ehren, die so göttlich groß mit solch Verworfenen aus den Nationen, wie wir es sind, handelt. Wir sollten viel und oft von dem sprechen, der solche armseligen Sünder wie uns so segnen kann. Wenn Er dies damals tun konnte, dann kann Er es auch heute noch; der Boden hat sich nicht verändert. Damit sage ich nicht, dass die Begleiterscheinungen dieselben sind. Wir können in diesem Bericht von der Gabe des Heiligen Geistes in Cäsarea deutlich den Grundsatz erkennen, nach dem Gott die Nationen segnet. Wenn du willig bist, das von Gott in die Welt ausgegangene Zeugnis anzunehmen – auf welche Art, so frage ich, haben nach der Schrift nicht Juden, sondern Nationen den Heiligen Geist empfangen? Durch das gepredigte Wort. Ist es nicht heute noch ebenso? Der Kanal ist das Wort seiner Gnade!