Schriften von William Kelly
Apg 2; 8;10; 19 1Kor 12 - Die Gabe des Geistes und die Gaben
Gott wird ein begonnenes Werk vollendenGott wird ein begonnenes Werk vollenden
Ehe wir dieses Thema verlassen, möchte ich aber noch auf etwas anderes hinweisen. Wenn Gott ein Werk beginnt, dann vollendet Er es auch, obwohl nicht immer sofort. Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass niemand stirbt, ohne dass das Werk Gottes in seiner Seele vollendet worden ist. Das zeigt das Wort Gottes und meine Erfahrungen haben mir das bestätigt. Überall, wo Gott neues Leben schafft, da schenkt Er auch den Heiligen Geist. Ich glaube nicht, dass dies immer gleich im Anfang stattfindet, ja die Schrift beweist das Gegenteil. Und doch wird jeder, den Gott heute segnen will, ohne Zweifel früher oder später in den vollen Genuss des Friedens mit Ihm gelangen. Ich rede jetzt nicht von Erkenntnis. Wenn es darum ginge, so müsste man trauern, dass sie bei so wenigen gefunden wird. Wir alle wissen, wie elend wirklich fromme Seelen jahrelang sein können. Niemals habe ich aber einen einzigen dieser Fälle beobachtet, in dem der Herr die Seele nicht völlig glücklich gemacht hat, ehe Er sie zu sich rief. Ich habe wunderbare Beispiele gesehen, wie alle Ungewissheiten und Fragen, die das ganze Leben einer Seele, in der wirklich göttliches Leben vorhanden war, umwölkt hatten, plötzlich verschwanden, und ich zweifle nicht, dass es noch viel mehr derartige Fälle gibt. Sie erlebten es, wie die Gnade Gottes schließlich alle Wolken von der Seele vertrieb. Die Frage bleibt natürlich offen, ob diese Seelen das klar auf die wirkliche Ursache zurückführen.
Nach meinen Erfahrungen komme ich zu dem Schluss, dass eine Seele, die durch den Geist Gottes lebendig gemacht oder bekehrt wird (im Wesentlichen dasselbe, nur von einem anderen Standpunkt aus betrachtet), schließlich auch die Gabe des Heiligen Geistes erlangten. Diese Menschen müssen unter Umständen längere Zeit warten, weil sie noch nicht bereit sind, sich der Gerechtigkeit Gottes zu unterwerfen.
Es ist beachtenswert, dass bei dem Besuch des Petrus in Cäsarea die Taufe auf die Gabe des Heiligen Geistes folgt. Der Apostel macht darauf aufmerksam, dass nicht nur der Heilige Geist genauso auf sie gefallen war wie auf die Juden am Pfingsttag, sondern dass sie auch in Zungen redeten; die gleichen unleugbaren Beweise jener großen Gabe waren also vorhanden. Dies war von großer Bedeutung, weil es die Einwendungen der Brüder aus der Beschneidung, die den Petrus begleiteten, zum Schweigen brachte. Als er hörte, wie sie Gott erhoben, da „antwortete Petrus: Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden?“ (Apg 10,46.47). Er wusste sehr wohl, wie die Vorurteile der jüdischen Brüder sich geltend machen würden. Es war ja auch etwas ganz Neues, dass Gläubige aus den Nationen mit Wasser getauft wurden. „Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben wie auch wir?“