Der Herr greift in diesem Kapitel auf ein Ereignis aus dem Alten Testament zurück, das sich zur Zeit Salomos ereignet hat. Es geht um die Königin von Scheba. Sie war eine Königin des Südens, wie es hier heißt. Sie hatte in fernem Land (Arabien oder einem Land in NordAfrika?) von der Weisheit Salomos gehört und darin die Weisheit Gottes erkannt. Das veranlasste sie dazu, eine lange Reise nach Jerusalem zu unternehmen, um Salomo kennen zu lernen und mit ihm über alles zu sprechen, was in ihrem Herzen war. Später sagte sie dann: „Und siehe, nicht die Hälfte ist mir berichtet worden“ (1Kön 10,7). Aber das, was sie gehört hatte, hatte den Wunsch in ihr geweckt, nach Jerusalem zu ziehen. Der Herr stellt diese Frau, die von weither („von den Enden der Erde“) gekommen war, den Juden als ein Beispiel des Glaubens vor und sagt ihnen, dass diese Königin im Gericht gegen das ungläubige Israel aufstehen würde, um das Volk zu verdammen. Sie wusste wohl mehr als die Weisen aus dem Morgenland, doch war es nicht immer noch wenig im Vergleich zu dem, was Gott dem Volk Israel offenbart hatte?