Werner Mücher
Schriften von Werner Mücher
Inhaltsverzeichnis
Es heißt hier: „Lasst uns Menschen machen in unserem Bild“. Was ist das Bild Gottes? Weder der Ausdruck „Bild“ noch der Ausdruck „Gleichnis“, den wir gleich danach finden, bezieht sich auf die äußere Erscheinung des Menschen. Beide beschreiben das geistige Wesen des Menschen. Im allgemeinen Sprachgebrauch stellt ein Bild etwas vor, es vergegenwärtigt etwas. Wenn du beispielsweise einen Besuch in Leipzig machst und bei einem Rundgang in der Innenstadt zur Thomaskirche kommst, so siehst du dort ein Standbild Johann Sebastian Bachs. Vielleicht sagt jemand: „Das ist ja Bach!“ Jeder weiß sofort, was gemeint ist. Natürlich ist das Standbild nicht Bach, wohl aber eine gute Abbildung dieses großen Musikers. Diese Statue repräsentiert ihn eben.
So ist das auch bei dem Menschen, den Gott erschaffen hat. Niemand kann Gott in seiner Gottheit sehen, Er ist unsichtbar. Dennoch ist der Mensch das Bild Gottes, er repräsentiert Gott, und zwar vor der gesamten Schöpfung. Gott ist der absolute Herrscher über das Weltall einschließlich der unsichtbaren Himmel mit all den vielen Engeln.
So sollte auch der Mensch alleiniger Herrscher über die Erde sein. In diesem Sinn repräsentiert er Gott. Er ist der Statthalter Gottes im Blick auf die irdische Schöpfung. In vollkommenem Sinn wird von dem Herrn Jesus in Kolosser 1,15 gesagt, dass Er „das Bild des unsichtbaren Gottes“ ist. Er hat uns Menschen Gott in einzigartiger Weise repräsentiert. Er konnte das tun, weil Er nicht nur Mensch, sondern gleichzeitig Gott war, „Gott, gepriesen in Ewigkeit“ (Röm 9,5), Gott, offenbart im Fleisch (1Tim 3,16).
Erstellt: 21.06.2025 22:31, bearbeitet: 22.06.2025 10:24