Werner Mücher
Schriften von Werner Mücher
Jos 1-24 - Ergänzungen zum Buch Josua (Anhang)
Die zwölf Steine in der Mitte des JordanDie zwölf Steine in der Mitte des Jordan
Neben dem Denkmal aus zwölf Steinen in Gilgal richtete Josua noch ein weiteres Denkmal von zwölf Steinen in der Mitte des Jordans auf. Er hatte keinen Befehl dafür und er ließ das nicht andere tun - wie bei dem Denkmal in Gilgal. Er tat es selber. Unser Josua – Jesus Christus – möchte durch seinen Geist in unseren Herzen ein Gedächtnis vom Jordan einrichten. Es ist zwar nicht mehr zu sehen. Die Wasser sind wieder darüber zurückgeströmt. Und wenn wir auf den Tod schauen, sind es noch immer hässliche Furcht erregende Wasser. Aber das Denkmal erinnert daran, dass die Bundeslade tief dort unten war. Wir denken daran, dass Christus im Tod war, wir denken daran, was diese wilden tiefen Wasser für Ihn bedeuteten und dass ich darum in Sicherheit bin, denn der Tod ist seiner Kraft beraubt worden.
Bei dem Denkmal in Gilgal denken wir mehr an die Überwindung des Todes in der Auferstehung. Bei dem Denkmal im Jordan mehr daran, dass Christus im Tod war.
Mein Herz fragt bewegt: „Was trieb Dich, geliebter Herr und Heiland, diesen Platz einzunehmen? Du allein hattest das Recht, ihn niemals einzunehmen. Du allein hattest das Recht und die Gewalt, Dein Leben zu lassen und es wiederzunehmen. Doch Deine Liebe für mich trieb Dich, in den Tod zu gehen. Kein anderer Grund, es sei denn noch die Verherrlichung Gottes, den ich entehrt hatte, konnte Dich bewegen, in die Tiefen des Todes hinabzusteigen. Du hast nicht nur die Wasser des Jordan siegreich für mich aufgehalten, als Du allein den Kampf kämpftest, bis alles, was der Herr geboten hatte ..., vollendet (V. 10) und Dein ganzes Volk hinübergegangen war; diese Wasser sind auch über Dich hingegangen. Ich sehe in diesem Denkmal, was der Tod für Deine heilige Seele gewesen ist; ich erkenne darin die Erinnerung an die schreckliche Bitterkeit jenes Kelches, den Du getrunken hast.“ Die zwölf Steine sind „daselbst bis auf diesen Tag“ (V. 9). Das Denkmal bleibt, das Kreuz bleibt, zu einem ewigen Zeugnis jener Liebe, die ich dort kennenlernte, zu einem Zeugnis auch des Gerichts, durch welches allein Gott meinen alten Menschen und alles, was von demselben war, wegtun konnte. (H. Rossier)
Als der Herr sein Gedächtnismahl einsetzte, war es nicht ein Gedächtnis an seine Auferstehung, sondern an seinen Tod. Und jeden Sonntag werden wir sicherlich ganz besonders die Gelegenheit suchen, dieses Gedächtnismahl in diesem Sinn als Gedenkmahl einzunehmen. Dann kommen wir im Geist wieder an den Jordan und denken an diese zwölf Steine dort, wo die Lade, Christus, in den Fluten des Gerichts gewesen war. Und auch in der Ewigkeit werden wir uns über seinen Tod unterhalten, sowie wir das im Vorbild bei Mose und Elia auf dem Berg der Verklärung finden.