Schriften von Werner Mücher
2Mo 13,1.2.11-13 - Der Esel und der Gläubige2Mo 13,1.2.11-13 - Der Esel und der Gläubige
Werner Mücher
*1 Und Jahwe redete zu Mose und sprach: *2 Heilige mir alles Erstgeborene, was irgend die Mutter bricht unter den Kindern Israel, an Menschen und an Vieh; es ist mein ... *11 Und es soll geschehen, wenn Jahwe dich in das Land der Kanaaniter bringt, wie er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gibt, *12 so sollst du Jahwe alles darbringen, was die Mutter bricht; und alles zuerst Geworfene vom Vieh, das dir zuteil wird, die Männlichen gehören Jahwe. *13 Und jedes Erstgebo- rene des Esels sollst du mit einem Lamme lösen, und wenn du es nicht lösest, so brich ihm das Genick; und jedes Erstgeborene des Menschen unter deinen Söhnen sollst du lösen.
In 2. Mose 12 finden wir den Auszug des Volkes Israels aus Ägypten. Das Volk konnte nur dadurch gerettet werden, dass es ein Lamm schlachtete und dessen Blut an die Türpfosten und die Oberschwelle strich. Dort wo Gott das Blut sah, ging er vorüber. In allen Häusern der Ägypter starb alle Erstgeburt, sowohl von den Menschen als auch von den Tieren.
Dadurch, dass Gott dem Volk das Lamm „bereitstellte“, gehörten ihm die Erstgeborenen. So hat Gott sein Lamm, den Herrn Jesus, für uns bereitgestellt, und durch den Glauben an ihn, haben wir die Er- lösung empfangen. Wir dürfen verstehen, dass wir nun völlig das Ei- gentum Gottes sind. Paulus sagt in 1. Korinther 6,20, dass wir durch einen Preis erkauft sind. Dieser Preis ist das kostbare Blut eines Lammes ohne Fehl und Flecken (1Pet 1,19).
Es fällt besonders in 2. Mose 13 auf, dass von allen Tieren, die als erste geboren wurden, allein der Esel genannt wird. Auch das Erst geborene eines Esels musste mit einem Lamm gelöst werden. Ge- schah das nicht, musste ihm das Genick gebrochen werden. Genau- so musste das Erstgeborene eines Menschen mit einem Lamm gelöst werden. Was die Erlösung betrifft, so steht der Mensch also auf einer Stufe mit dem Esel. Wurde der Esel, wie gesagt, nicht mit einem Lamm gelöst, so musste ihm das Genick gebrochen werden. So wird auch einmal jedem Menschen, der sich nicht durch das Blut des Lammes Gottes hat lösen lassen, das Genick gebrochen. Er wird die ewige Verdammnis erleiden.
*22 Da entbrannte der Zorn Gottes, dass er hinzog; und der Engel Jah- wes stellte sich in den Weg, ihm zu widerstehen. Er aber ritt auf seiner Eselin, und seine beiden Jünglinge waren mit ihm. *23 Und die Eselin sah den Engel Jahwes auf dem Wege stehen mit seinem gezückten Schwert in seiner Hand, und die Eselin bog vom Wege ab und ging ins Feld; und Bi- leam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu lenken. *24 Da trat der Engel Jahwes in einen Hohlweg zwischen den Weinbergen: eine Mau- er war auf dieser, und eine Mauer auf jener Seite. *25 Und die Eselin sah den Engel Jahwes und drängte sich an die Wand und drückte den Fuß Bi- leams an die Wand; und er schlug sie noch einmal. *26 Da ging der Engel Jahwes nochmals weiter und trat an einen engen Ort, wo kein Weg war auszubiegen, weder zur Rechten noch zur Linken. *27 Und als die Eselin den Engel Jahwes sah, legte sie sich nieder unter Bileam; und es ent- brannte der Zorn Bileams, und er schlug die Eselin mit dem Stabe. *28 Da tat Jahwe den Mund der Eselin auf, und sie sprach zu Bileam: Was habe ich dir getan, dass du mich nun dreimal geschlagen hast? *29 Und Bileam sprach zu der Eselin: Weil du Spott mit mir getrieben hast; wäre doch ein Schwert in meiner Hand, so hätte ich dich jetzt totgeschlagen! *30 Und die Eselin sprach zu Bileam: Bin ich nicht deine Eselin, auf der du geritten bist von jeher bis auf diesen Tag? War ich je gewohnt, dir also zu tun? Und er sprach: Nein.
In 4. Mose 22 befindet sich das Volk Israel in der Wüste. Sie kom- men auf ihren Wanderungen in die Nähe des Landes Moabs. Der moabitische König Balak bekommt es mit der Angst zu tun. Er lässt einen bösen Propheten, ein Okkultisten, holen, der das Volk Gottes verfluchen soll. Zuerst verbot Gott Bileam, zu Balak zu ziehen, doch schließlich erlaubte er es ihm. Auf dem Weg zu Balak trat der Engel Jehovas ihm in den Weg.
Wir wollen diese Begebenheit einmal auf uns als Gläubige anwen- den. Bileam ist dann ein Bild der Sünde. Die Eselin ist ein Bild eines Gläubigen. Wie oft geschieht es, dass eine Gläubiger wieder unter den Einfluss der Sünde gerät uns sie ihn erneut beherrscht. Die Fol- ge ist dann, dass der Gläubige geschlagen wird; Bileam schlägt die Eselin dreimal. Schließlich sagte er: „wäre doch ein Schwert in mei- ner Hand, so hätte ich dich jetzt totgeschlagen“ (V. 29). Wenn ein Gläubiger auf dem Weg der Sünde verharrt, so bedeutet das, dass er schließlich den Tod findet. Johannes schreibt davon, dass wenn ein Brüder eine Sünde zum Tode begeht, d. h. eine Sünde, die den leiblichen Tod zur Folge hat, dass man dann nicht für ihn beten soll. Gott will ihn in den Wegen seiner Regierung von der Erde wegneh- men (1Joh 5,16). Das ist eine ernste Warnung für uns.
*12 Des folgenden Tages, als eine große Volksmenge, die zu dem Feste gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem komme, *13 nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus, ihm entgegen, und schrien: Hosanna“ Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König Israels“ *14 Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: *15 "Fürchte dich nicht, Tochter Zion 15 Siehe, dein König kommt, sitzend auf einem Eselsfüllen". *16 Dies aber verstanden seine Jünger zu- erst nicht; jedoch als Jesus verherrlicht war, dann erinnerten sie sich, dass dies von ihm geschrieben war und sie ihm dies getan hatten.
Was in diesen Versen berichtet wird, hat an dem letzten Sonntag der Woche stattgefunden, wo der Herr Jesus das Werk auf Golgatha vollbracht hat. An diesem Sonntag - dem sogenannten Palmsonntag - ritt der Herr Jesus in Jerusalem ein, und zwar auf einem kleinen Esel. Es ist sehr bemerkenswert, dass er nicht auf der Eselin nach Je- rusalem einritt, sondern auf diesem kleinen Esel. Darauf hatte noch nie jemand geritten (Mk 11,2). Der Esel ist für seine Störrigkeit be- kannt. Für den Herrn Jesus ist das kein Problem. Er hat alle Macht. Er hat auch Macht über den kleinen Esel.
Wir wollen uns nun selbst mit diesem kleinen Esel vergleichen. Die Eselin in 4. Mose 22 wurde von „der Sünde“ geritten, doch hier rei- tet der vollkommene Meister nicht auf der Eselin, sondern auf dem kleinen Esel. Die Frage für uns ist, ob wir bereit sind, dem Herrn Je- sus die Herrschaft in unserm Leben zu übergeben. Das wird zu unse- rem großen Segen sein und zur Freude des Herrn Jesus. Es ist es wert, weil er ja für uns gestorben ist. Er hat uns sehr lieb. Wir kön- nen ihm keine größere Freude machen, als dass wir ihm willig dienen.
Wir können aus dieser Stelle lernen, dass wir bezüglich der Erlösung auf derselben Stufe stehen wie ein Esel. Glücklicherweise hat Gott uns den Herrn Jesus als das wahre Lamm gegeben, durch das wir Vergebung unserer Sünden empfangen haben. Die entscheidende Frage in unserm Leben als Gläubige ist nun, ob wir die Herrschaft der Sünde übergeben oder dem Herrn Jesus.