Botschafter des Heils - Jahrgang 1853 - 1913
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Botschafter des Heils - Jahrgang 1853 - 1913
Botschafter des Heils - Artikel aus verschiedenen späteren Jahrgängen
2Chr 9 Apg 8,26-39 - Reisen nach Jerusalem
Ohne NeidOhne Neid
Beachten wir noch einen Zug, der beiden Erzählungen gemeinsam ist: Der Geist der Königin und des Kämmerers war frei von allem Neid. Die Königin konnte all die Herrlichkeit Salomos überschauen, die weit überragende Weisheit und Größe dieses Mannes betrachten, ohne irgendwelche neidischen oder missgünstigen Regungen in ihrem Innern zu verspüren. Dafür war sie viel zu glücklich. Sie konnte den König beglückwünschen und seine Diener, die ihm aufwarteten, ja sein ganzes Volk glückselig preisen (2Chr 9,7), dass es seine Weisheit hören durfte, und dann nach Hause zurückkehren in dem Bewusstsein des großen Vorrechts, dass sie ihn hatte besuchen dürfen; aber sie beneidete weder seine Knechte noch seine Leute um das reiche Teil, das sie genossen. Ihr Herz war voll von dem Segensanteil, der ihr selbst geworden war. So auch der Kämmerer, wenn ich es recht verstehe. Er war bereit, ein Schuldner des Philippus zu sein, das heißt als der Geringere von dem Besseren gesegnet zu werden. Mochte Philippus auch den höheren Platz haben, der Kämmerer war ganz glücklich, völlig zufriedengestellt; mehr konnte sein Herz nicht fassen.
Macht es nicht auch unsere Herzen glücklich, solche Beispiele göttlichen Wirkens zu betrachten? Wie herrlich ist es, wenn auch heute jemand, der beunruhigt, eifrig nach Jesus sucht und nach der Begegnung mit Ihm zu glücklich ist, um sich länger mit den hässlichen Regungen einer Natur zu beschäftigen, die an Neid und Missgunst Gefallen hat! Und wie geräuschlos vollzieht sich die Umwandlung! Still und verborgen geht sie in dem Innern eines Menschen vor durch eine Kraft, die dem Wind gleicht, der da weht, wo er will; man hört sein Sausen wohl, aber man weiß nicht, woher er kommt und wohin er geht (Joh 3,8).
Jerusalem, eine Enttäuschung
Doch es gibt noch einen anderen Gesichtspunkt, unter dem wir diese Reisen nach Jerusalem betrachten können. Manchmal finden wir, dass die Stadt des großen Königs allen
Erwartungen entsprach, die seitens des Herzens an sie geknüpft wurden. Die Königin von Scheba fand, wie wir gesehen haben, noch mehr als das: „Nicht die Hälfte“ war ihr von dem gesagt worden, was sie wirklich gefunden hatte (2Chr 9,6). Zu anderen Zeiten enttäuschte Jerusalem die Erwartungen bitter. Es war schon so, als die Magier aus dem fernen Osten kamen. Wo hätten sie nach ihrer Meinung den König der Juden suchen sollen, wenn nicht in Jerusalem? Aber sie mussten Jerusalem links liegenlassen und weiter südlich, nach Bethlehem, ziehen. Mit dem Schatzmeister der Königin Kandace war es nicht anders. Gekommen, um in Jerusalem anzubeten, musste er die Stadt unbefriedigt verlassen. Er suchte nach jener Ruhe, die Tempel und Priestertum ihm nicht hatten geben können. Und dürfen wir nicht hinzufügen, dass Jerusalem auch den Herrn Jesus enttäuschte? Anstatt ein freudiges Willkommen dort zu finden, musste Er über die Stadt weinen, sein Wehe über sie aussprechen und schließlich ihr „Kreuzige, kreuzige ihn!“ vernehmen (Lk 23,21).
Jerusalem, eine Stadt des Glücks
Doch in den letzten Tagen wird Jerusalem gleichsam wieder aufleben und den Charakter wieder annehmen, den es in den ersten Tagen seiner Herrlichkeit trug. Es wird den höchsten Erwartungen jener zahllosen Scharen entsprechen, die, so wie die Königin von Scheba, von weither heraufziehen werden, um „den König in seiner Schönheit“ zu erblicken. (Jes 33,17). Die Verkehrsstraßen, so entwickelt sie sein mögen, werden die Mengen der Besucher nicht fassen können. „Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses des HERRN feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel. Und alle Nationen werden zu ihm strömen; und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg des HERRN, zum Haus des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln auf seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort des HERRN von Jerusalem“ (Jes 2,2.3).
Und wiederum: „Und es wird geschehen, dass alle Übriggebliebenen von allen Nationen, die gegen Jerusalem gekommen sind, Jahr für Jahr hinaufziehen werden, um den König, den HERRN der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern“ (Sach 14,16).
Und schließlich: „Ich freute mich, als sie zu mir sagten: Lasst uns zum Haus des HERRN gehen! Unsere Füße werden in deinen Toren stehen, Jerusalem! Jerusalem, die du aufgebaut bist als eine fest in sich geschlossene Stadt, wohin die Stämme hinaufziehen, die Stämme Jahs, ein Zeugnis für Israel, zu preisen den Namen des HERRN!“ (Ps 122,1-4).
Kostbare Zeugnisse von der Befriedigung, die Tausende und Millionen in den Tagen des Tausendjährigen Reiches in diesen Reisen nach der Stadt des großen Königs finden werden, wenn das Unterpfand, das wir in der Reise der Königin von Scheba erblicken dürfen, in wunderbar gesegneter Weise eingelöst werden wird in den gewaltigen Scharen, die aus allen Sprachen und Völkern kommen werden, um in den Tagen der Wiederherstellung Zions dem Herrn der ganzen Erde willig ihre Opfer zu bringen!
Erstellt: 22.05.2025 14:50
Quelle: www.soundwords.de