Schriften von Hamilton Smith
Off 22,20 - Amen; komm, Herr Jesus! - Das Kommen des Herrn
Off 19,6-9 - Die Hochzeit des LammesOff 19,6-9 - Die Hochzeit des Lammes
Wenn das falsche System, das den Namen Christi bekundet und dennoch durch die Zeiten hindurch sein Volk verfolgt hat, und die verdorbene Christenheit ihr Urteil empfangen haben, ist der Weg bereit für den großen Tag der Hochzeit des Lammes. Dann wird das wahre Volk des Herrn Ihm dargestellt als „die Versammlung …, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen …“ hat, sondern „heilig und untadelig“ ist (Eph 5,27).
Wir wissen, dass die Gemeinde in ihrer frühen Geschichte „verlobt“ wurde „als eine keusche Jungfrau dem Christus“ (2Kor 11,2). Ach! Wie das Israel von einst in der Verantwortung als Zeuge für den HERRN versagte, so hat die Gemeinde als Zeuge für Christus völlig versagt. In beiden Fällen ist das Versagen auf den Verlust der ersten Liebe zurückzuführen. Der HERR musste durch Jeremia zu Israel sagen: „Ich gedenke der Zuneigung deiner Jugend, die Liebe deines Brautstandes, dein Wandeln hinter mir her in der Wüste …“, doch Er fügt hinzu: „dass sie sich von mir entfernt haben und der Nichtigkeit nachgegangen … sind“ (Jer 2,2.5). So ist auch die Wurzel allen Versagens der Gemeinde , die in der Welt ein Licht für Christus sein sollte, aufgedeckt durch des Herrn eigene Worte: „Ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast“ (Off 2,4).
Dennoch, auch wenn Israel und die Gemeinde beide in ihrer Liebe versagt haben und folglich als Licht in der Welt an die Seite gesetzt wurden – die Liebe des Herrn versagt nie. Obwohl Israel die erste Liebe verloren hatte, kann der HERR durch den Prophet Jeremia in Bezug auf Israel sagen: „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt“ (Jer 31,3). Heute wissen wir, dass nichts in uns die Liebe Christi hervorgerufen hat und kein Versagen von unserer Seite seine Liebe abändern wird. In der Vergangenheit hat „Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben“. In der Gegenwart werden wir geliebt durch die „die Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus“, die darin besteht, dass Er seinem Volk dient, indem Er es heiligt und reinigt „durch die Waschung mit Wasser durch das Wort“ in Erwartung des Tages, der bald kommen wird. Dann wird seine Liebe die Gemeinde für sich selbst darstellen, und zwar „heilig und untadelig“ (Eph 5,25-27).
Als ein Ergebnis der unfehlbaren Liebe Christi wird Israel in die Segnungen des Königtums gebracht werden. Die Gemeinde, die Braut, wird Christus vorgestellt werden, wenn der Tag der „Hochzeit des Lammes … gekommen“ ist. An diesem großartigen Tag wird der ganze Himmel sagen: „Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten. Lasst uns fröhlich sein und frohlocken und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen“ (Off 19,6b.7).
Die Antwort auf die Liebe Christi, nämlich sein Wort zu halten und seinen Namen nicht zu verleugnen inmitten der Korruption des Christentums, wird uns etwas kosten. Aus dem Lager zu gehen zu Ihm (Heb 13,13), beinhaltet Schande und bedeutet, mit wenigen zu gehen statt mit der Menge. Solch ein Pfad wird dem Fleisch als bloßer Unsinn erscheinen, so wie es einst als große Dummheit erschien, dass Ruth ihrer Verwandtschaft, ihrem Heim und ihrem Land den Rücken zukehrte, um eine alte und einsame Frau auf einer Reise zu einem unbekannten Volk zu begleiten, in ein Land, das sie nie zuvor gesehen hatte. Obwohl diese Entscheidung so schwach und töricht schien, führte sie zu dem großen Tag der Hochzeit, als Ruth in Gegenwart des ganzen Volkes und mit dem Segen des Volkes die Frau von Boas wurde und sie die Ehre hatte, in das Geschlechtsregister des Herrn aufgenommen zu werden.
Der Gläubige heute muss, wenn er dem Herrn treu ist, auf Tadel und Verachtung vorbereitet sein. Möglicherweise muss er Verfolgung und Einsamkeit erdulden, genauso wie Paulus sich im Gefängnis wiederfand und von allen Menschen verlassen war und Johannes auf die Insel Patmos in die Verbannung geschickt wurde. Doch „es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden“ (1Joh 3,2). Trotz allem, was so schwach und verachtenswert in den Augen der Menschen erscheint, kann der Glaube sagen: „Wir wissen, dass wir, wenn es offenbar wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1Joh 3,2). Wenn dieses herrliche Ende am großen Tag der Hochzeit des Lammes erreicht ist, wird es offenbart werden, dass jedes kleine Leid, jeder Tadel oder Beleidigungen, die wir auf der Reise himmelwärts ertragen mussten, nur „Leichtes“ ist verglichen mit dem „ewigen Gewicht von Herrlichkeit“, zu dem sie führen (2Kor 4,17.18).
An diesem großen Tag erwarten wir die Erfüllung der Worte des Herrn: „So komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet“ (Joh 14,3). So wie dieser Tag der kommenden Herrlichkeit vor unseren Seelen aufgeht und wir die letzten Worte des Herrn hören: „Ja, ich komme bald“, können wir auch erwidern: „Amen; komm, Herr Jesus!“