Schriften von John Nelson Darby
1Tim 3,15.16 2Tim 2,19-21 Eph 2 Röm 11 - Der Verfall der Kirche
Das Reich der HimmelDas Reich der Himmel
Nun ein Wort in Bezug auf das Reich der Himmel. Es ist in einem Punkt mit der Kirche verbunden, weil es die Verwaltung der Macht und Autorität des Herrn Jesus Christus ist, obwohl das jetzt auf eine unsichtbare Weise oder in einem Geheimnis geschieht. Es ist nicht die Herrschaft Satans oder eines der vier Tiere, sondern die Regierung des Himmels. Es ist die Regierung der Gerechtigkeit und des Gerichts; und der Gedanke, dass das die Kirche ist, passt nicht, weil ich nicht sehen kann, dass es durch Gnade charakterisiert wird.
Als das Reich der Himmel durch Johannes gepredigt wurde, sagte er, dass einer komme, „dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen“ [Mt 3,12; Lk 3,17]. „Die Engel werden aus seinem Reich aller Ärgernisse zusammenlesen“ [Mt 13,41]. Und das ist Gericht; und obwohl die Kirche mit Christus darin verbunden ist als solche, die mit Ihm regiert, so hat doch das Reich der Himmel nicht denselben Charakter wie die Kirche des lebendigen Gottes. Und wieder: „Diese meine Feinde, die nicht wollten, dass ich über sie herrschen sollte, bringt her und erschlagt sie vor mir“ [Lk 19,27]. Das hat nicht zu tun mit der Kirche Gottes oder dem Evangelium. Doch hat die Kirche ein Zeugnis für das Reich der Himmel, nämlich dass es aufgerichtet wird. Wieder in Psalm 68,24: „… damit du deinen Fuß in Blut badest und die Zunge deiner Hunde von den Feinden ihr Teil habe.“ Nun, dies ist Rache und nicht das charakteristische Werk der Kraft der Erlösung. Das erleichtert sehr das Verständnis der Psalmen, denn in ihnen finden wir ständig den Geist Christi nach Gericht über seine Feinde schreien. Die schrecklichen Aussprüche der Rache in den Psalmen beziehen sich auf das Gericht über die Feinde bei der Aufrichtung des Reiches. In Psalm 21,9 finden wir, dass es als Konsequenz der Erhöhung Jesu zur Rechten Gottes Gericht über seine Feinde geben wird, wie gesagt wird: „Deine Hand wird finden alle deine Feinde“; es spricht von Ihm als König.
Aber in Psalm 22 gibt es kein Wort über Feinde. Als Er ausrief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ [Ps 22,2], litt Er für die Sünde auf dem Wege der Sühnung. Als es um diese Art des Leidens ging, da stieg seine Seele dort hinein, so wie nur Er und Er allein es tun konnte. Dann finde ich nichts über Feinde, sondern: „Verkündigen werde ich deinen Namen meinen Brüdern; inmitten der Versammlung will ich dich loben“ [Ps 22,23]. Der Grundsatz ist, dass Er seinen Platz einnimmt unter einem glücklichen Volk. Die Kirche ist völlig über und außerhalb des Reiches. Die Kirche ist ein glückliches Volk verbunden mit Christus in der Liebe, die Gott für Ihn hat. Die Kirche wird mit Christus über das Reich regieren, und sie erkennt Christus jetzt schon als rechtmäßigen König an.