Der Mensch wird auf die Probe gestellt
Im Buch Hiob wird der Mensch auf die Probe gestellt. Wir können mit unserer gegenwärtigen Erkenntnis sagen: Hiob war ein durch Gnade erneuerte Mensch, ein aufrichtiger Mensch und gerecht in seinen Wegen. Es sollte gezeigt werden, ob er in der Gegenwart der Macht des Bösen vor Gott stehen und vor Ihm gerecht sein kann. Andererseits zeigt uns Gott, wie Er vorgeht, um das Herz zu erforschen und um Hiob das Bewusstsein seines wahren Zustandes vor Ihm zu geben.
All das ist umso lehrreicher, da es uns unabhängig von jeglicher Haushaltung, von jeglicher besonderen Offenbarung vonseiten Gottes vor Augen gestellt wird. Es geht um den gottesfürchtigen Menschen, um einen Nachkommen Noahs, der die Erkenntnis des wahren Gottes nicht verloren hatte, als sich die Sünde wieder in der Welt verbreitete und der Götzendienst einsetzte. (Der Richter war aber da, um dies zu bestrafen!)
Satan als Instrument Gottes
Hiob war von Segnungen umringt und besaß wirkliche Frömmigkeit. Satan, der Verkläger der Knechte Gottes, wandelt auf der Erde umher, auf der Suche nach einer Gelegenheit zum Bösen. Er stellt sich vor den HERRN, inmitten seiner mächtigen Engel, den Söhnen Gottes. Gott weist auf Hiob hin, den Gott in seiner Regierung gesegnet hatte, weil er treu seinen Weg ging.
Es muss beachtet werden, dass der Ursprung aller dieser Handlungen nicht die Beschuldigungen Satans sind, sondern Gott selbst. Gott wusste, was sein Knecht Hiob benötigte, und Er selbst thematisiert seine Sache und setzt alles in Bewegung. Wenn Er den Satan fragt, ob er auf seinen Knecht Hiob achtgehabt habe, so tat Er das, weil Er selbst auf ihn achtgehabt hatte. Satan ist lediglich ein Werkzeug, ein unwissendes, wenn auch hinterlistiges, um den gnädigen Vorsatz Gottes zu vollbringen. Seine Beschuldigungen sind haltlos. Sie werden sich auch als unwahr erweisen. Satan darf bis zu einem gewissen Punkt tun, was er will. Das ist zum Wohl Hiobs. Denn so kann Hiob erkennen, was in seinem Herzen ist, und er kann zu einer tieferen Beziehung mit Gott gelangen. Die Wege Gottes sind gesegnet und vollkommen. Satans Anstrengungen gegen die, die Gott gehören, sind nichtig.
Gott rechtfertigt Hiob
Satan schreibt die Frömmigkeit Hiobs der offenbaren Gunst Gottes und seinem Wohlstand zu, der Tatsache, dass Gott ihn ringsum eingezäunt hatte. Gott übergibt das alles in die Hände Satans. Schnell erregt dieser die Begierde der Feinde Hiobs. Sie greifen ihn an und nehmen all sein Hab und Gut weg. Seine Kinder kommen durch einen Sturm ums Leben, den hervorzurufen dem Satan erlaubt wird. Hiob erwähnt jedoch weder Satan noch die Werkzeuge, die er verwendet. Er nimmt den bitteren Kelch aus der Hand Gottes selbst, ohne zu murren.
Satan spricht wieder den Gedanken aus, dass der Mensch tatsächlich alles geben wird, wenn er sich selbst bewahren kann. Gott überlässt Satan alles, ausgenommen das Leben seines Knechtes. Satan schlägt Hiob mit einer schrecklichen Krankheit. Hiob beugt sich aber unter die Hand Gottes, indem er seinen unumschränkten Willen völlig anerkennt. Satan hatte nun alle seine Mittel erschöpft, Hiob zu schädigen, und wir hören nichts mehr von ihm. Es ist aber schön, zu sehen, dass Gott durch diese Dinge Hiob vollständig von der Anklage Satans rechtfertigte. Hiob war kein Heuchler. Er hatte alles verloren, worauf Satan seine Frömmigkeit zurückführte, und sie leuchtete noch heller als je zuvor. Satan kann den im Fleisch wirkenden Beweggründen nachspüren sowie dem Bösen im Herzen des Menschen, das er hervorruft. Die Gnade in Gott aber, seine durch nichts verursachte Liebe und die Gnade im Menschen, der ihr vertraut und sich auf sie stützt, kann er weder ermessen noch deren Kraft erkennen.