In diesem Zusammenhang sollen wir auch an 4. Mose 8,14-18 denken, wo wir lesen: „Du sollst die Leviten aus der Mitte der Kinder Israel aussondern, dass die Leviten mir gehören. Und danach sollen die Leviten kommen, um das Zelt der Zusammenkunft zu bedienen. So sollst du sie reinigen und sie als Webopfer weben. Denn sie sind mir ganz zu eigen gegeben aus der Mitte der Kinder Israel; anstatt all dessen, was den Mutterschoß durchbricht, anstatt jedes Erstgeborenen aus den Kindern Israel habe ich sie mir genommen. Denn mein ist alles Erstgeborene unter den Kindern Israel an Menschen und an Vieh. An dem Tag, da ich alle Erstgeburt im Land Ägypten schlug, habe ich sie mir geheiligt.“ Eines fehlt nun Mose besonders noch für seine Aufgabe: Der Glaube muss herrschen im Kreis seiner eigenen Verantwortlichkeit, bevor er zum Kanal der göttlichen Macht gemacht werden kann. Gehorsam im eigenen Haus muss dem Zurschaustellen der göttlichen Macht vorausgehen.
Das erklärt den Inhalt der folgenden Verse:
2Mo 4,24-26: 24 Und es geschah unterwegs, in der Herberge, da fiel der HERR ihn an und suchte ihn zu töten. 25 Da nahm Zippora einen scharfen Stein und schnitt die Vorhaut ihres Sohnes ab und warf sie an seine Füße und sprach: Ein Blutbräutigam bist du mir! 26 Da ließ er von ihm ab. Damals sagte sie „Blutbräutigam“ der Beschneidung wegen.
Mose hatte – warum, wissen wir nicht – vielleicht durch den Einfluss seiner Frau die Beschneidung seines Kindes vernachlässigt. Und da zwischen dem HERRN und ihm ein persönlicher Konflikt bestand, musste dieser beseitigt werden, bevor er, ausgerüstet mit göttlicher Autorität, vor dem Pharao erschien. Der HERR warf ihn nieder, befasste sich mit ihm und brachte ihm diesen Fehler in Erinnerung, damit er ihn richte und auf den Pfad des Gehorsams zurückkehre. Mit anderen Worten gesagt: Gott beabsichtigte, Mose groß zu machen, aber da fand sich noch etwas im Haus vor, das Ihn (Gott) verunehrte.
Wie kam es, dass die Söhne Moses nicht beschnitten waren? Wie kam es, dass bei denen, die Mose am nächsten standen, das fehlte, was das Gestorbensein des Fleisches bedeutet? Wie kam es, dass die Verherrlichung Gottes in einem Punkt vergessen wurde, der dem Herzen des Vaters vorrangig sein sollte? Es ist möglich, dass die Frau etwas damit zu tun hatte. Sie war zuletzt verpflichtet, das zu tun, was sie am meisten hasste, wie sie es selbst sagt, bezüglich ihrer Söhne. Aber mehr als das, es gefährdete Mose, denn Gott hatte eine Streitfrage mit ihm, nicht mit seiner Frau. Mose war die verantwortliche Person, und Gott hielt auf seine Gebote.
Die Worte, die wir hier betrachten, zeigen einen außerordentlich wichtigen Grundsatz und erklären vollständig die Handlungsweise Gottes gegenüber Mose. Aber ihm war Gnade gegeben worden, sich unter seine züchtigende Hand zu beugen. Und es ist äußerst segensreich für uns, wenn wir imstande sind, mit Paulus zu sagen: „Wir selbst aber hatten das Urteil des Todes in uns selbst, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott“ (2Kor 1,9). Göttliche Autorität und persönliche Befähigung waren bei Mose die Zweigstöcke der göttlichen Gabe, und diese Zweigstöcke sollten nie voneinander getrennt sein.
Für alle, die im Namen des Herrn sprechen oder von Ihm zu irgendeinem Dienst beauftragt sind, ist es ganz besonders wichtig, sich hieran zu erinnern. Nichts kann einen Mangel im Zustand der Seele ersetzen. Darin liegt nämlich der Grund, dass unser Dienst oft so schwach ist. Wenn auf unseren Wegen oder, wie im Fall Moses, in unserem Haus ungerichtete Dinge sind, wird der Geist Gottes gedämpft, und wir können nicht als Segenskanäle gebraucht werden. Es ist dabei nicht genug, wenn wir das Wort Gottes im Mund führen; die Kraft des Wortes muss in unserer eigenen Seele wirken, wenn wir unter der Leitung des Geistes und in seiner Kraft reden sollen.