Edward Dennett
Schriften von Edward Dennett
Mal 3,16-17 - Der Überrest zur Zeit Maleachis
Die Merkmale des ÜberrestesDie Merkmale des Überrestes
In Maleachi 3,16.17 ist die Rede von einem Überrest unter den Juden, die aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren und nun wieder in ihrem Land wohnten. Das Bild, das der Heilige Geist von diesen wenigen, kaum bemerkten Gläubigen zeichnet, steht in krassem Gegensatz zur Selbstgerechtigkeit derer, die sie umgaben. Zwei Merkmale kennzeichneten diese Treuen: Sie fürchteten den Herrn und unterredeten sich miteinander, und wir mögen noch einen Punkt hinzufügen, der notwendigerweise damit verbunden ist: Sie achteten auf den Namen des Herrn. Er selbst war das Thema ihrer Gedanken und ihrer Gespräche.
Sie fürchteten den Herrn. Gerade das tat das übrige zurückgekehrte Volk nicht. Bei ihm gab es tatsächlich „keine Furcht Gottes vor ihren Augen“. Durch ihre anmaßenden Übertretungen der Gebote und Anordnungen Gottes und ihre völlige Unempfindlichkeit gegenüber seinen Ansprüchen und der seinem Namen gebührenden Ehre bewies die Masse des Volkes das Aufgeben der Gottesfurcht.
Aber dieser treue, schwache Überrest fürchtete den Herrn, und zwar mit einer Furcht, die seinem heiligen Namen geziemte und die sich im Gehorsam gegenüber seinem Wort zeigte. Inmitten der Verwirrung und des Bösen, das diese Menschen umgab, war Er ihr Gegenstand und ihre Hoffnung, ihr Halt und ihre Unterstützung. Ja, Er war ihre Zufluchtsstätte vor der Macht des Feindes, die sie von allen Seiten bedrohte.
Sie unterredeten sich miteinander. Durch ihr gemeinsames Thema, ihre gleichen Empfindungen und ihre gemeinsamen Bedürfnisse wurden sie zueinander hingezogen und in eine glückliche, heilige Gemeinschaft miteinander gebracht. Auf diese Weise wurden ihre Frömmigkeit und ihre Gottesfurcht gestützt und gefördert. Es ist ein Trost und eine Ermunterung in bösen Tagen, daß in dem Maß, wie das religiöse Böse und die Verderbtheit zunehmen, jene, die den Sinn des Herrn haben, enger zueinander gezogen werden. Der Name des Herrn wird für die, die Ihn fürchten, dann kostbarer, wenn er von der Allgemeinheit verunehrt wird. Anderseits treibt die Macht des Feindes jene zusammen, die versuchen, ein wirksames Zeugnis gegen ihn aufzurichten. Die Treuen sind die Zielscheibe der besonderen Feindschaft Satans, weil sie dem Erfolg seiner Bemühungen eine Schranke setzen. Doch diese Menschen finden ihre Hilfsquellen und ihre Kraft in ihrem Miteinander in der Gegenwart Gottes.
Sie achteten den Namen des Herrn. Dieser letzte Punkt steht in enger Verbindung mit der Furcht des Herrn. Diese zwei Dinge können tatsächlich nie voneinander getrennt werden. Der Name des Herrn ist hier der Ausdruck der ganzen Wahrheit Gottes, wie Er sich seinem irdischen Volk offenbart hat (als Jehova-Gott). Jetzt ist der Name des Herrn Jesus Christus, zu dem hin die Seinen sich versammeln,
das Symbol (wenn wir diesen Ausdruck verwenden dürfen) von allem, was Er als Herr, als Jesus und als Christus ist und wie Er uns in diesen Titeln offenbart ist.
Wenn es also heißt: „Sie achteten seinen Namen“, dann bedeutet dies, daß sie sich vornahmen, die ganze Wahrheit über Gott, die Israel anvertraut worden war, hochzuhalten. Diese Wahrheit war ihr Zeugnis inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts. Die gemeinsame Gottesfurcht vereinigte sie auch, um die Ehre seines Namens aufrechtzuerhalten. Das war das eine große Ziel ihrer Bemühungen. Es ging ihnen nicht um ihr gegenseitiges Wohlergehen und den persönlichen Segen der einzelnen, auch nicht darum, die verschiedenen Interessen unter dem Volk Gottes in Einklang zu bringen, und nicht um die Förderung eines Geistes der Liebe, der dahin strebt, die Unterschiede gutzuheißen und dem Bösen gegenüber gleichgültig zu sein. Sie versuchten stets, den Namen des Herrn zu verteidigen, seine Oberhoheit zu beteuern und Ihm so den rechtmäßigen Platz in der Mitte des Volkes Israel zu geben. Vielleicht wurden sie für diese Haltung von ihren Brüdern geschmäht und, weil sie nicht mit dem Strom schwammen, verachtet. Doch indem sie dies taten, betraten sie den einzigen Weg, der Segen für das Volk mit sich bringen konnte.