Schriften von James Butler Stoney
Briefe zu verschiedenen Fragen
Das Hauptinteresse ChristiDas Hauptinteresse Christi
Ist es auch für den Diener das Wichtigste?
Ich wünschte, ich könnte ein Gespräch mit dir haben. Ich denke, dass wir viel von Davids Helden in den Tagen seiner Verwerfung lernen können. Sie waren durch unbeirrbare Hingabe David gegenüber gekennzeichnet. Die Nation profitierte von ihren Diensten, die eigentlich für David waren. Ich empfinde, dass du mit deinem Licht und deiner Gabe bestimmt bist, mehr für Christus und sein Hauptinteresse in dieser Welt da zu sein. Diesem Hauptinteresse, der Kirche, ist jedes andere Interesse untergeordnet. Glauben wir, dass Christi Schatz auf der Erde ist? Arbeiten wir so, dass „alle Welt es sehen“ kann? Mein Eindruck ist – und ich bin sicher, dass du nicht denkst, dass ich zu viel gebiete oder mir etwas anmaße, wenn ich das sage –, dass du vom Herrn dazu berufen bist, für sein Hauptinteresse hier zu sein. Du kannst entgegnen, dass das Evangelium ein Teil seines Interesses ist. Das gebe ich auch durchaus zu. Paulus war der größte Evangelist, aber er war in herausragender Weise für die Kirche da. Die Frage ist, was das Größte ist. Ich weiß, was mich betrifft (und sage es traurigerweise), dass ich das Ziel meines Dienstes verfehlte, wenn ich nicht nahe genug beim Herrn war, sozusagen in seinem Kabinett. Ich meine, so nah beim Herrn, in seinem Vertrauen zu sein und so von Ihm aus zu handeln. Alles, was ich von dir fordere, ist, „achtzuhaben auf den Dienst, den du vom Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllst“. Die ganze Zeit seit der Plymouth- Tage habe ich gesehen, dass, wenn Schwierigkeiten in der Versammlung auftreten, die Tendenz die ist, den Dienst auf den Nutzen des Menschen zu beschränken und das Zeugnis für Christus zu übersehen.
Es ist offensichtlich, dass Gnade für den Verlorenen bis hin zur Fülle von Gottes Liebe da ist, aber du darfst nicht übersehen, dass hier auch Gnade (gewaltig in ihrem Charakter) und Kraft für Christus da ist. Ich bin sicher, je mehr einer im vertrauten Umgang mit dem Herrn ist, desto mehr wird sein Dienst mit dem Herzen Christi in Verbindung sein. Ich bin nicht dagegen, dass du das Evangelium verkündigst, wenngleich deine Gabe nicht die eines Evangelisten ist; aber ich denke, du solltest Beziehungen vermeiden, die deinen Dienst kompromittieren.
Ich denke sagen zu dürfen, dass kein Bruder sich mehr um dein Wohlergehen und deinen Gewinn sorgt oder mehr für dich betet als ich.3
3 Letters from J.B. Stoney, Bd. 1, S. 53.↩︎