Schriften von James Butler Stoney
Briefe zu verschiedenen Fragen
Vom richtigen Umgang mit Geld auch beim SpendenVom richtigen Umgang mit Geld auch beim Spenden
Ich erkenne, dass es nicht meine Aufgabe ist, zu prüfen, was ich spenden, sondern vielmehr, was ich entbehren kann. Ich finde, dass die Untersuchung dessen und die dazugehörige Praxis mich in jeder kleinsten Hinsicht davon abhält, mich um zeitliche Dinge zu sorgen. Was die Verwaltung betrifft, ist es eine Tatsache, dass dein Eigentum dem Herrn gehört, wie man das in Lukas 16 sehen kann. Der Jude war der Verwalter, der sich als untreu erwies. Der in diesem Sinne Nichtjude ist nie ein Verwalter gewesen und hat nie Anspruch auf Eigentum besessen. Der Jude hatte Anspruch, ist aber durch Untreue auf das Niveau der Nichtjuden beschränkt worden. Was die rechtlichen Fakten betrifft, gehört das Eigentum dem Herrn und ist deswegen für den Bekehrten ein Geschenk: Petrus sagt: „… je nachdem ein jeder eine Gnadengabe empfangen hat.“ Sie ist ihm gegeben worden und wie bei jeder anderen Gabe verlangt ihr Gebrauch Treue. Die Gnade des Herrn ist besonders mit dieser Gabe verknüpft, denn – obwohl der Herr der Eigentümer ist, wie man in Lukas 16 sehen kann – wenn du spendest, so dass du dir Freunde damit machst (andere mit diesen Mitteln erfreuen und unterstützen), dann gewinnst du durch die Mittel, die nicht wirklich dir gehören, sondern dem Herrn. Der ganze Gewinn gehört dir, wenngleich das Eigentum rechtlich gesehen dem Herrn gehört, und deswegen wird ergänzt: „Wenn ihr in dem Fremden nicht treu gewesen sein, wer wird euch das Eurige geben?“ Die geistliche Gabe ist die, die uns gehört. Die zeitliche Gabe wird gemäß der Vorsehung Gottes gegeben, und ihre richtige Anwendung bestimmt, ob derjenige, der die Gabe empfängt, in größeren Gaben treu sein würde. Ich glaube, dass es in gewisser Hinsicht keine Gabe gibt, die, was den richtigen Gebrauch betrifft, schwieriger zu handhaben ist als Geld. Ein Spender zu sein, erfordert eine enge und sorgfältige Bekanntschaft mit der Person und dessen Wegen, der ich spende. Wenn ich sie weltlich fördere oder ihr Möglichkeiten biete, sich Dinge zu leisten, die sie sich ohne meine Gabe nicht leisten könnte, verletzte ich sie. Ich finde es erforderlich und diszipliniert, bescheiden zu sein, ob ich viel oder wenig habe, und obwohl es mir vielleicht nicht gegeben oder bis jetzt nicht bekannt ist, ein Spender zu sein, erlaubt es mir der Herr, zu helfen, wenn ich mit einer Zwangssituation konfrontiert werde.
Ich glaube, dass es eine große Sache für einen Spender ist, dem andern nicht in einem Maß oder einer Art zu geben, dass dieser aus dem Glauben oder der Abhängigkeit herauskommt. Gott sendet Regen und fruchtvolle Zeiten, aber wenn sie kommen, kommen sie niemals auf dieselbe Weise oder etwa jedes Jahr.
Und ich erkenne diese Gesetzmäßigkeit, dass dann, wenn ich etwas benötige, es immer aus einer Richtung kommt, die ich nicht erwartet hatte; und aus der Richtung, woher es vorher kam, kommt es jetzt nicht. So lenkt Gott die Augen auf Ihn selbst und nicht auf den Spender.2
2 Letters from J.B. Stoney, Bd. 1, S. 87.↩︎