Schriften von William Joseph Lowe
Das „ewige Leben“ - Der Begriff „Leben“
Ewiges Leben - Der Begriff „Leben“ in den Schriften der Apostel Johannes und Paulus im Vergleich (2)
Die Armut der TheologieDie Armut der Theologie
Hier wird die ganze Armseligkeit theologischer Erklärungsversuche sichtbar. Denn „lebendig gemacht“ im Einzelnen wird uns im Johannesevangelium auf mehr als nur eine Weise vorgestellt, überhaupt nicht so wie in den Briefen an die Epheser und Kolosser. In Johannes 5,21 geht es um den Sohn in seiner eigenen göttlichen Natur und doch in [enger] Verbindung mit der Liebe des Vaters, der dem Sohn zeigt, was Er selbst tut, denn der Sohn hat gerade zum Ausdruck gebracht: „Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was irgend er tut, das tut auch in gleicher Weise der Sohn“ (Joh 5,19). In Vers 25 hören solche, die geistlich tot sind, die Stimme des Sohnes Gottes und leben. Und dann führt uns unser geliebter Herr in ein neues Geheimnis in Verbindung mit dem Leben ein: „Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst“ (Joh 5,26). Und wiederum lesen wir von Jesus in Johannes 6,32.33 als dem Leben spendenden Brot, das vom Himmel herabgekommen ist, vom Vater. Und das offenbart den doppelten Aspekt des ewigen Lebens, wie wir es in Jesus, dem Sohn Gottes und Sohn des Menschen kennen; es ist in seinem Ursprung und seinem Charakter himmlisch, und es bringt das Wissen von „seinem Vater“ mit sich. In Vers 27 ist es der Sohn, der Speise darreicht, „die ins ewige Leben bleibt“, denn „diesen hat der Vater, Gott, versiegelt“. Und weiter sagt Er in Johannes 6,44.45: „Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich gesandt hat, ihn nicht zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. Es steht in den Propheten geschrieben: ,Und sie werden alle von Gott gelehrt sein.‘ Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.“
Weiter unten finden wir das Leben darin, dass wir uns von Ihm als Gestorbenem nähren. „Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag“ (Joh 6,53.54). Immer geschieht dies im Glauben: Wer glaubt, hat [das Leben]. Wer Jesus „aufnimmt“ (Joh 1,12), ist aus Gott geboren. Und so heißt es auch in Jakobus 1,18: „Nach seinem eigenen Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit gezeugt, damit wir eine gewisse Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien.“ Um sich jedoch all dieser Einzelheiten der Wahrheit in Gemeinschaft mit Gott erfreuen zu können, muss der Schrift ihre gesegnete Einfachheit gelassen werden.