Schriften von William Joseph Lowe
Das „ewige Leben“ - Der Begriff „Leben“
Ewiges Leben - Der Begriff „Leben“ in den Schriften der Apostel Johannes und Paulus im Vergleich (2)
In Christus – im SohnIn Christus – im Sohn
Dies wird noch deutlicher, wenn wir uns die „Lehre des Paulus“ näher anschauen. Schon bei dem ersten ins Auge fallenden Unterschied zwischen Paulus und Johannes fällt uns sofort auf: Johannes zeigt den Charakter des Lebens an sich, wohingegen sich Paulus mit der Stellung des Gläubigen beschäftigt, mit dem Bereich, in dem das Leben offenbar wird. „In Christus“ beschreibt die Stellung, in die Gott mich versetzt hat, und als solches besitzt [dieser Ausdruck] in jedem Abschnitt seinen besonderen Wert; und er steht darüber hinaus im Gegensatz zu „in Adam“ als verantwortlichem Menschen; und damit führt er uns in ein Verhältnis zu Gott und in eine Segensordnung, in der Adam niemals stand. „Im Sohn“ spricht davon, was das Leben in sich selbst ist, spricht über seine Natur und sein Wesen, das wir nur in Ihm, dem Sohn, besitzen können.
Ebenjener aus Römer 6,23 zitierte Vers lässt uns den Unterschied erkennen: „Die Gnadengabe Gottes ist ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ – „Jesus, unser Herr“ (angefügt an „Christus“) vermeidet geradezu eine beschreibende Aussage darüber, was Leben ist; aber es bringt in gesegneter Weise die Beziehung zu Christus zum Ausdruck, in die wir durch Gottes Gnade gebracht sind, die uns „ewiges Leben“ geschenkt hat. Überdies: Bei der besonderen Sichtweise auf den Begriff „ewiges Leben“, die wir hier (Röm 2,7) und im ganzen Römerbrief finden, geht es um den Zustand des Lebens, in das wir folgerichtig in naher Zukunft versetzt werden; und „Gott … lebend“ [Röm 6,11] sowie „ewiges Leben“ andererseits sind keine synonymen Begriffe. Dieser Vers zeigt uns auch, was der Glaube uns zurechnet, indem auf uns angewandt wird, was in Bezug auf die Stellung Christi absolut wahr ist, nämlich dass [„unser Leben verborgen ist mit dem Christus in Gott“ und dass „es mit ihm offenbart werden wird in Herrlichkeit“; Kol 3,3.4]. Wir kennen Ihn als den Christus, als Jesus, als Herrn. Demgegenüber spricht „im Sohn“ von der Beziehung zu Gott, dem Vater, und beschreibt das Leben, dessen Vermittler und Spender der Sohn ist. Wie kann man behaupten, dass die beiden Begriffe parallel zu gebrauchen sind und denselben Sinn haben?