Jacob Gerrit Fijnvandraat; Jacob Philippus Fijnvandraat
Schriften von Jacob Gerrit Fijnvandraat
Röm 11,29 - Die Zukunft Israels: Was sagt die Schrift über die Zukunft desVolkes Israel?
Wichtige Aussagen der Schrift über die Zukunft IsraelsWichtige Aussagen der Schrift über die Zukunft Israels
In Verbindung mit diesem ernsten Zukunftsaspekt ist es äußerst wichtig, den folgenden Kernaussagen Aufmerksamkeit zu schenken.
„Nicht ewig rechten“
Wir begegnen dieser Aussage4 in verschiedenen Schriftstellen, die über die Tatsache sprechen, dass Gottes Zorn das Land und das Volk treffen wird. Die Textstellen unterstreichen, was oben gesagt wurde über die ernste Zucht Gottes über Israel. Doch dann folgt die tröstliche Mitteilung, dass Gott nicht für immer rechten wird mit seinem Volk. Letzteres widerlegt die Behauptung derer, die sagen, dass Israel keine geistliche Zukunft mehr hätte. In dieser Hinsicht siehe:
Jeremia 4,22-26 und achte dabei auf die Verheißung des Nicht-endgültig-Abrechnens in Jeremia 4,27
Jeremia 5,1-9 mit der Verheißung des Nicht-endgültig-Abrechnens in Jeremia 5,10Jeremia 5,5-17 und die Verheißung in Jeremia 5,18
Jeremia 30,7, worauf oben schon hingewiesen wurde, und beachte die Verheißung in Jeremia 30,11
Jeremia 46,27.28, wo die Rede ist von dem Land ihrer Gefangenschaft (V. 27) mit der Verheißung des Nicht-endgültig-Abrechnens (V. 28)
Wiederherstellung nach Bekehrung
Die Schrift spricht durchaus von einer Rückkehr und Wiederherstellung des Volkes im Land, was aber erst nach der Bekehrung des Volkes stattfindet. Das richtet sich gegen die, die in der politischen Wiederherstellung des Volkes nach 1948 eine göttliche Wiederherstellung zu sehen meinen, über die die Propheten geredet hätten. Sieh zur Untermauerung dieses Gedankens, dass es Wiederherstellung erst nach der Bekehrung gibt, die folgenden Schriftstellen: 5. Mose 4,27-31; 30,1-4; Jesaja 1,27; 10,21.22; 59,20; Jeremia 3,14-18.22; 29,14; 31,18; Hosea 3,4.5; 5,15.
„Die Gefangenschaft wenden“
Eine sehr wichtige Aussage ist die Verheißung des Herrn, dass Er das Schicksal seines Volkes wenden wird. Ich verweise auf folgende Texte, in denen wir dem Ausdruck „die Gefangenschaft wenden“ begegnen: 5. Mose 30,3.4; Jeremia 29,14; 30,3.18; 31,23; 32,44; 33,7.11.26; Hesekiel 39,25; Hosea 6,11; Joel 3,1; Amos 9,14; Zephanja 2,7; 3,20. Viele dieser Texte haben in der Vergangenheit eine teilweise Erfüllung erfahren. Wenn wir sie jedoch im Zusammenhang lesen, wird klar, dass sie sich schlussendlich auf die Wende beziehen, die Gott seinem Volk in der Endzeit bereiten wird. Das gilt auch für die Texte im nachfolgenden Abschnitt.
Heil für Zion
Als vierte bemerkenswerte Aussage fällt die regelmäßig wiederkehrende Verheißung Gottes bezüglich des Heils für Zion, für Jerusalem, für das Volk und für das Land auf. Dieses Heil wurde weder in der Vergangenheit noch bis heute verwirklicht. Man denke an folgende Bibelstellen:
Jesaja 2,1-5; 4,3.4; 9,1-6; 11; 14,1.2; 19,18-25; 24,23; 27,6.12.13; 29,22-24; 30,23-26; 32,15-20; 33,17-24; 35; 49,8-12.18-23; 50,11; 54,3.9.10; 60; 66 . Das sind alles Abschnitte aus dem Buch Jesaja, das schon mal „das Evangelium des Alten Testaments“ genannt wird, besonders von denjenigen, die diese Heilsprophezeiungen auf die Kirche anwenden. Die Beschreibungen sind jedoch so israelitisch, dass man so eine Anwendung nicht durchziehen kann.Nicht nur Jesaja redet über das zukünftige Heil Israels, auch andere Propheten tun das. Ich verweise auf Jeremia 30 und 33. Beachte dabei, dass Gott in diesen Kapiteln die Unverbrüchlichkeit seines Bundes mit dem Volk mit der Verordnung von Tag und Nacht und von Sonne und Mond vergleicht. Sieh dazu Jeremia 31,35.36 und 33,19-26. Sieh ebenfalls Hesekiel 36,22-38; 37,15-28; Zephanja 3,9-20 und Sacharja 14.
In Matthäus 24,29 und Markus 13,19 wird über die große Drangsal in Verbindung mit dem Volk Israel gesprochen. Das heißt aber nicht, dass die Gläubigen aus den Nationen mit dieser Drangsal nichts zu tun haben werden. Offenbarung 7,1-8 schildert uns nämlich einerseits das Versiegeln von 144.000 Personen aus allen Stämmen Israels. Allerdings reden die folgenden Verse in Offenbarung 7,9-16 über eine große Schar aus den Nationen, die niemand zählen kann; sie kommen aus der großen Drangsal und haben demnach diese Zeit auch miterlebt. Welche das sind, erfordert eine ausführliche Abhandlung und würde meinen Artikel zu lang werden lassen. Ich will aber darauf hinweisen, dass es in Offenbarung 7 deutlich um zwei verschiedene Sorten Jünger geht, wie oben beschrieben. Das beweist, dass wir uns dann in der nachchristlichen Zeit befinden, denn in der heutigen Zeit gibt es keine zwei Sorten getrennter Gläubige, sondern alle Gläubigen – ob sie aus dem Volk Israel zum Glauben gekommen sind oder aus den Nationen – bilden eine ungeteilte Gemeinde, die der Leib Jesu Christi ist (siehe u.a. 1Kor 12,13).
Hiermit bin ich ans Ende dieses Artikels gekommen. Ich hoffe und bete, dass er dazu dient, ein etwas klareres Bild von der Situation des Volkes Israel jetzt und in der Zukunft zu bekommen, und das zur Ehre des Herrn. Seine Treue uns gegenüber, aber auch seinem Volk Israel gegenüber, ist unverbrüchlich.
4 Anm. d. Red.: Die Aussage, dass Gott mit seinem irdischen Volk „nicht ewig rechten“ will, finden wir wörtlich in Jesaja 57,16.↩︎