Behandelter Abschnitt Neh 6,1-2
Der siebenfache Widerstand (2)
Der fünfte Widerstand – Nehemia 6,1.2
Und es geschah, als Sanballat und Tobija und Geschem, der Araber, und unsere übrigen Feinde vernahmen, dass ich die Mauer gebaut hätte und dass kein Riss mehr darin wäre – doch hatte ich bis zu jener Zeit die Flügel noch nicht in die Tore eingesetzt –, da sandten Sanballat und Geschem zu mir und ließen mir sagen: Komm, und lass uns in einem der Dörfer in der Ebene von Ono miteinander zusammentreffen! Sie gedachten aber, mir Böses zu tun.
Der Feind ändert hier seine Kampfweise. Da er einsah, dass durch die Wachsamkeit und Kampfesbereitschaft Nehemias und der Juden der Streit aussichtslos sein würde, griff er zur Kriegslist und sagte: „Komm, und lass uns … miteinander zusammentreffen!“ Darin lag etwas sehr Bestechendes. Da sie mit offener Feindschaft nichts ausrichteten, griffen sie zu erheuchelter Freundschaft. Das natürliche Herz ist arglistig, mehr als alles – es ist bösartig (Jer 17,9). Viele greifen zur List, wenn sie mit Gewalt ihr Ziel nicht erreichen; Überredung vermag oft viel mehr als Drohungen. Sie wollten eine Zusammenkunft außerhalb der Mauer haben. Vorderhand war es ihnen wenigstens klar, dass sie innerhalb keine erlangen konnten; deshalb sagten sie: Lasst es uns versuchen, eine solche in einem der Dörfer der Ebene zu bekommen. – Ono ist ein geeigneter Mittelpunkt!
Und so sandten ihre Führer ihren hinterhältigen Vorschlag dem Nehemia. Doch sie wussten nicht, wen sie vor sich hatten. Nehemia war ein Mann, der mit Gott wandelte, er hatte seinen Geist und durchschaute ihre Arglist sofort; er wusste, dass diese listigen Feinde Unheil planten. Und so sandte er Boten an sie und ließ ihnen sagen: