Behandelter Abschnitt Joh 8,1-2
Die Ablehnung der Worte Christi
Das sechste und siebte Kapitel haben die großen Wahrheiten von der Menschwerdung und dem Sterben des Herrn, seiner Himmelfahrt und Herrlichkeit dargelegt. In Verbindung mit diesen Wahrheiten sehen wir, dass die Zeit für seine öffentliche Offenbarung als Messias noch nicht gekommen war. In der Zwischenzeit, während Christus in der Herrlichkeit von der Erde abwesend ist, wird der Heilige Geist gegeben, um in den Gläubigen zu wohnen, damit sie eine Quelle der Segnung in einer öden Welt seien, in der Christus nicht anwesend ist.
In den folgenden Kapiteln wird Christus als das Licht der Welt dargestellt (Joh 8,12; 9,5). Das Licht wurde durch seine Worte und Werke ausgedrückt. Leider wird das Licht abgelehnt, weil die Nation sowohl die Worte als auch die Werke Christi völlig zurückweist. Während der späteren Unterweisung im Obersaal sagt der Herr seinen Jüngern ausdrücklich, dass dies die zwei Zeugnisse für die Herrlichkeit seiner Person sein werden, die, wenn sie verworfen werden, diese Welt ohne Entschuldigung lassen. Er sagt: „Wenn ich nicht gekommen wäre und zu ihnen geredet hätte, so hätten sie keine Sünde“, und fügt hinzu: „Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde“ (Joh 15,22.24). Seine Worte und seine Werke abzulehnen, ist nicht nur die Ablehnung der Wahrheiten, die Er gelehrt hat, sondern die Ablehnung seiner selbst, denn die Worte und Werke verkünden seine Herrlichkeit als göttliche Person und seine Herkunft als vom Vater gesandt. In Johannes 8 werden seine Worte abgelehnt, in Johannes 9 seine Werke.
Das Hauptthema in Johannes 8 ist das göttliche Wesen Jesu als dem Licht der Welt, das durch seine Worte bewiesen wird; und das teuflische Wesen der Juden wird durch die Art und Weise offenbart, wie sie sich von dem Licht zurückziehen, seine Worte ablehnen und Steine aufheben, um Ihn zu steinigen.
Joh 8,1.2: 1 Jesus aber ging an den Ölberg. 2 Frühmorgens aber kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie.
Nach dem wunderbaren Zeugnis in Kapitel 7 ging jeder in sein Haus, egal welche Haltung er gegenüber Christus einnahm: Jesus zieht sich, alleingelassen, auf den Ölberg zurück. Von dort kehrt Er am frühen Morgen zum Tempel zurück. Die Menschen scharen sich um Ihn, und Er sitzt als Lehrer in ihrer Mitte. Die Zeit, als Richter auf seinem Thron zu sitzen, war für Christus noch nicht gekommen.