Behandelter Abschnitt Röm 5,15-17
Vers 15ff.: „Es ist aber mit der Gnadengabe nicht wie mit der Übertretung. Denn so an eines Sünde viele gestorben sind, so ist vielmehr Gottes Gnade vielen reichlich durch die Gnade des einen Menschen Jesus Christus.“ Wo die Sünde mächtig - überströmend - geworden, ist sie noch in ganz anderer Weise überströmend geworden zu allen, die sich unter diese Gnade stellen. Was die Erbschaft des ersten Adam betrifft, werden wir in dieselbe hineingeführt durch die natürliche Geburt, in das Erbe des zweiten Adam hingegen durch die Wiedergeburt. Was wir da bekommen, überwiegt weit das, was wir durch die erste Geburt auf die Welt mitgebracht haben. Es kommt darum alles darauf an, dass wir uns unter die Gnade stellen.
Unsere Versuche, uns zu ändern, führen zu keinem anderen Ziele, als das wir uns unserer Unfähigkeit bewusst werden und für die Gnade reifen. Kann der Herr dann aber in uns wirken durch Seine Gnade, so geht es von Sieg zu Sieg, vielleicht langsam aber sicher. „Wo die Sünde mächtig geworden ist, ist die Gnade noch viel mächtiger geworden,“ und sind durch die Sünde, die der Teufel in die Menschheit eingeführt hat, dem Herrn neue Wege gebahnt worden, Seine Gnade zu offenbaren. Der Teufel verrechnet sich, wenn wir lernen, uns der Gnade anzuvertrauen und in dieser Kraft mit allem zu Gott zurück zukehren.
Die in Jesu allen geschenkte Gnade führt zur Rechtfertigung. Er hat die Sünde auf sich genommen, getilgt. Wir werden aus Gnaden gerechtfertigt, wenn wir uns stützen auf unseren Heiland und daran appellieren, dass Er das Gericht für uns getragen und, uns im Glauben an Ihn zusammenschliessend, Glieder Seines Leibes werden. Vom Haupte strömt dann den Gliedern alles zu, was sie bedürfen. Sie stehen unter dem Schutze des Hauptes und werden Seiner Herrlichkeit teilhaftig. Es ist Gnade und Herrlichkeit, in der Lebensverbindung mit Ihm, Macht zu haben, über unsere Charaktere, Stimmungen, Eindrücke. Über alles, was Gott nicht wohlgefällig ist, haben wir Macht und Befreiung in der Gnade Christi. Es geht durch Gnade zur Herrschaft.
Die Gnade macht Herrschende aus uns. Wir waren gebunden, konnten uns nicht frei machen, konnten nicht fertig werden mit uns selbst, konnten unsere guten Vorsätze nicht durchführen, fielen immer wieder der Knechtschaft unserer Leidenschaften, der Kreaturenliebe, dem fleischlichen Wesen anheim. Jetzt haben wir Macht in dem Herrn und in Seiner Erlösung. Er gibt und Macht zu herrschen im Leben durch Ihn, durch den Einen, Jesum Christum.
Um aber im Leben herrschen zu können, müssen wir vor allem über uns selbst herrschen. Das Leben mit allem, was es gibt und nimmt, hat keine Macht mehr über uns, wenn wir einmal Jesus Christus angenommen haben. „Alles ist euer - Leben oder Tod - aber ihr seid Christi.“
Es ist alles unser, es muss uns alles dienen dadurch, dass wir in Lebensverbindung mit dem Haupte kommen.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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