Behandelter Abschnitt Röm 5,15-17
Die Folgen der Gnade übersteigen die Folgen der Sünde Adams (5,15–17)
„Ist nicht aber wie die Übertretung so auch die Gnadengabe? Denn wenn durch die Übertretung des einen die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in Gnade, die durch den einen Menschen, Jesus Christus, ist, zu den vielen überströmend geworden. Und ist nicht wie durch einen, der gesündigt hat, so auch die Gabe? Denn das Urteil war von einem zur Verdammnis, die Gnadengabe aber von vielen Übertretungen zur Gerechtigkeit. Denn wenn durch die Übertretung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden viel mehr die, welche die Überfülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus“ (5,15–17 ).
Die Folge der Gnade durch Christus übersteigt bei weitem die Folge der Sünde Adams.
Der unvergleichliche Charakter dieser Gnade wird in einer dreifachen Weise sichtbar gemacht:
In Vers 15 lernen wir, dass die Gnade Gottes das Vergehen Adams übertrifft. Wenn das Vergehen eines Menschen, Adam, den Tod für sein ganzes Geschlecht mit sich bringt, wie vielmehr bringt die Gnade Gottes die Gabe des Lebens in Gnade durch einen Menschen, Jesus Christus, für sein gesamtes Geschlecht.
In Vers 16 lernen wir, dass die Gerechtigkeit Gottes das Urteil bzw. Gericht Gottes übertrifft. Das Urteil des Gerichts, das auf die Menschen wegen der einen Sünde kam, hat alle unter dem Gericht eingeschlossen. Die Gnade Gottes rechnet die „vielen Übertretungen“ an, aber nicht zum Gericht, sondern zur Gerechtigkeit.
In Vers 17 lernen wir dann, dass das Leben über den Tod triumphiert. Der Apostel sagt: „Wenn durch die Übertretung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden viel mehr die, welche die Überfülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus.“ Vielleicht haben wir gedacht, dass der Gegensatz dazu, das „der Tod geherrscht hat“ darin besteht, dass „das Leben regiert“.
Paulus geht aber darüber hinaus. Denn wir lesen: „Sie werden im Leben herrschen“. Das öffnet dem Gläubigen einen wundervollen Blick des Segens. Es wird die Zeit kommen, wenn die Heiligen mit Christus regieren werden. Schon jetzt aber macht die Gnade es möglich für die Heiligen, im Leben durch Christus zu herrschen. Es ist der Gedanke Gottes, dass wir durch Christus die Macht der Sünde, der Gesetzlosigkeit und des eigenen Willens vollständig überwinden. Er will, dass wir in der Kraft eines Lebens, das durch Christus genährt und gestützt wird, alles Böse – sei es im Fleisch oder in der Welt – überwinden.
Was für ein siegreiches Leben eröffnet das dem Gläubigen! Anstatt ständig durch das böse Prinzip der Sünde überwunden zu werden, in dem die Sünde über uns regiert, wird uns die gesegnete Möglichkeit gezeigt, dass der Gläubige über die Sünde durch Jesus Christus herrscht. Wie das praktischerweise verwirklicht werden kann, werden wir in den Kapiteln 6–8 sehen, in denen wir Gottes Wege der Befreiung von Sünde, Gesetz und Fleisch entfaltet finden. Bevor wir aber zu der Erfahrung und der Wahrheit kommen, die zu dieser Befreiung führt, stellt uns Gott das gesegnete Ziel vor die Herzen, zu dem es führt. In der Zukunft werden Gläubige in einer Welt des Segens mit Christus herrschen. Schon jetzt aber ist es in einer Welt der Sünde und des Todes für Sie möglich, im Leben zu herrschen durch Jesus Christus. Dadurch werden sie nicht durch die Sünde überwunden, sondern der Gläubige selbst wird zu einem Überwinder.