Paulus überlegt:
Röm 5,15a: Ist nicht aber wie die Übertretung so auch die Gnadengabe?
Die Antwort lautet: Ja. Genauso sicher wie Adams „Übertretung“ als Oberhaupt das ganze Geschlecht unter ihm betraf, so wirkt sich Christi „Gnadengabe“ als Oberhaupt seines Geschlechts auf alle unter Ihm aus. Dies ist eine große Ähnlichkeit zwischen Adam und Christus: Durch eine einzige Tat hat jeder von ihnen sein Geschlecht geprägt, obwohl beide Geschlechter zur Zeit ihrer Handlungen noch nicht existierten. Dies wird von Paulus durch die doppelte Verwendung des Wortes „viele“ unterstrichen. Das erste „viele“ in Römer 5,15 bezieht sich auf alle, die unter Adam stehen und infolge seiner Übertretung dem Tod unterliegen. Das sind alle Menschen. Das zweite „viele“ bezieht sich auf alle, die Teil der neuen Schöpfung unter Christus sind. Dies sind nur die Gläubigen.
Die Übertretung und die Gabe in Gnade im Gegensatz zueinander
Röm 5,15b: Denn wenn durch die Übertretung des einen die vielen gestorben sind, so ist viel mehr die Gnade Gottes und die Gabe in Gnade, die durch den einen Menschen, Jesus Christus, ist, zu den vielen überströmend geworden.
Paulus stellt dann den großen Unterschied dar zwischen der „Übertretung“ Adams und der „Gabe in Gnade“ durch Christus. Dies wird durch die von Paulus verwendete Formulierung „viel mehr“ unterstrichen. Adams Übertretung hat eine enorme negative Auswirkung auf seine Nachkommen, während Christus eine enorme positive Auswirkung auf sein Geschlecht hat. Paulus stellt fest, dass durch „die Übertretung des einen die vielen gestorben sind“, dass aber „die Gabe in Gnade, die durch den einen Menschen, Jesus Christus, ist, zu den vielen überströmend geworden“ ist. Dieser Gegensatz könnte nicht größer sein.