Die Christen sind heutzutage mehr mit dem Problem des Bösen in einer durcheinandergebrachten Gesellschaft konfrontiert als je zuvor. Die moralischen Grundsätze wurden völlig über Bord geworfen und die ultimative Freiheit wird von allen Seiten gefordert. Verträge zwischen Arbeitgebern und Angestellten haben keinerlei Bedeutung mehr. Die Loyalität zwischen Freunden oder Kollegen ist gilt für altmodisch.
Gleichzeitig gibt es immer mehr Probleme mit Drogensucht, sexueller Unmoral und Homosexualität. Ehebruch ist nicht länger ein Skandal, sondern etwas Alltägliches.
Die Kriminalitätsraten werden von Tag zu Tag furchteinflößender. In Amerika trauen sich viele ältere Leute im Dunklen ‒ oder sogar am Tag ‒ nicht mehr aus ihren Häusern, weil sie Angst haben, überfallen zu werden. Alle paar Minuten findet ein Einbruch oder eine Vergewaltigung statt. Trickbetrüger haben sowohl im großen Geschäft als auch bei kleinen Leuten reichlich Erfolg. Die Gemeinde scheint stumm zuzusehen und bis auf ein paar Ausnahmen ihrer Macht beraubt zu sein.
Der Prophet Habakuk wurde unter ähnlichen Umständen geboren. Er stand zwei wichtigen Fragen gegenüber:
Wird das Böse immer ungestraft bleiben?
Und Wie kann ein heiliger Gott seine Ziele mit Hilfe von unheiligen Werkzeugen erreichen?
Die Antworten, die er erhielt, zerstörten vielleicht den Glauben einiger Menschen, doch Habakuks Zuversicht wurde trotz aller Umstände so stark, dass er selbst mitten im Leid durch Gott Freude gewann. Sein Buch enthält eine Botschaft für uns, und wenn dieses Buch dazu führt, dass Habakuk mehr gelesen wird, dann hat der Autor sein Ziel erreicht.