Behandelter Abschnitt Joh 10,19-21
Diese besonderen Worte waren schon damals bei den Juden nicht ohne Wirkung. Eine bis dahin unbekannte Liebe, die Demut eines Dieners, die Würde dessen, der bewusst Gott ist, wirkten in manchen Gewissen, während sie andere zu einem tieferen Hass aufrüttelten. So ist es, und so muss es sein, in einer Welt sündiger Menschen, wo Gott und Satan beide in dem folgenschweren Konflikt von Gut und Böse am Werk sind.
Wiederum entstand ein Zwiespalt unter den Juden dieser Worte wegen. Viele aber von ihnen sagten: Er hat einen Dämon und ist von Sinnen; warum hört ihr ihn? Andere sagten: Diese Reden sind nicht die eines Besessenen; kann etwa ein Dämon der Blinden Augen auftun? (10,19–21).
Je größer die Gnade und je umfassender die Wahrheit ist, desto weniger schätzt der natürliche Verstand Christus. Er ist in der Tat die Prüfung für jeden Menschen, der sein Wort hört. Aber wenn einige das, was unendlich über dem Menschen stand, einem Dämon und dem aus einer solchen Besessenheit resultierenden Toben zuschrieben, so gab es andere, die empfanden, wie weit die Worte von denen eines Besessenen entfernt waren, und die sich vor der göttlichen Macht beugten, die sie besiegelte. Die Worte und die Werke hatten für ihr Gewissen einen anderen Charakter und eine andere Bedeutung.