Behandelter Abschnitt Joh 2,1-11
Die Hochzeit zu Kana (Joh. 2,
1-11 )
Das 2. Kapitel des A. T. berichtet von der ersten Ehe, die Gott selbst segnete. Das 2. Kapitel im Johannesevangelium redet von einer Hochzeit, die Jesus durch Seine Gegenwart erfreute und mit dem ersten Wunder besiegelte. Jesus, der nach Kapitel 1, 1‑5 der Schöpfer aller Dinge genannt wird, nimmt teil an einer einfachen Hochzeit und offenbart dabei Seine Herrlichkeit.
Der Tag und Ort der Hochzeit. Am 3. Tage, vermutlich wohl am 3. Tage nach dem Bekenntnis des Nathanael. Die Hochzeit fand in Kana statt. Der 3. Tag ist ein gesegneter Tag. An ihm wird Gott Israel neu beleben (Hosea 6,2), und am 3. Tage ist unser Herr auferstanden und belebte die Jünger.
Die Hochzeitsgäste. Maria, die Mutter Jesu, und auch Jesus mit Seinen Jüngern waren geladen. Es mag eine Verwandtschaftshochzeit gewesen sein, denn Maria war mit den Mängeln des Hauses vertraut. Hier konnte man singen: O selig Haus, wo man dich aufgenommen. Der Hochzeitstag ist immer ein Tag, da jung und alt sich freuen. An dieser Freude nahm auch Jesus teil. Er freute sich mit den Fröhlichen und weinte mit den Weinenden (Röm 12,15; Joh. I1, 35). Im Orient wurden Hochzeiten mit großem Aufwand gefeiert und dauerten bis sieben Tage (Ri 14,12). Unsere Feste werden nur dann gesegnet sein, wenn sich Jesus dabei offenbaren kann, dann gibt es keine Ausgelassenheit, wie das leider auch bei christlichen Anlässen vorkommt. Die Freude am Herrn ist und bleibt unsere Stärke.
Da es an Wein gebrach. Hochzeitsfest und Mangel klingt paradox. Ohne Jesus wäre es „trocken“ zugegangen. Maria wußte um die Verlegenheit und sagte es Jesus. Das einzig Rechte in Mängeln ist, sie Jesus zu sagen (Phil 4,6.13.19). Obwohl Jesus bis dahin noch kein Wunder getan, erwartete Maria Seine Hilfe. Mehr oder weniger befahl sie dem Herrn. Maria vergaß, daß Jesus nicht mehr ihr Sohn im früheren Sinne war, der ihr untertan war, sondern allein vom Vater im Himmel Befehle entgegennahm, darum mußte Er ihren Befehl abweisen mit den Worten: „Weib, was habe ich mit dir zu schaffen.“ Das Wort Weib hat nicht die Bedeutung wie bei uns. Der Herr brauchte dasselbe Wort am Kreuz (19, 26). Es ist, als wollte Jesus sagen, Mutter, du verstehst mich so wenig, wie damals in Jerusalem (Lk 2,49.50). Maria vergaß, daß Jesus nun ihr Herr war. Lernen wir von Maria, sie nahm die Rüge an. Können wir auch Vorwürfe ertragen? Maria mischte sich in fremde Dinge, und das bereitet stets Herzeleid. Maria lernte, sie befahl nun nicht mehr dem Herrn, sondern den Dienern. Was Er euch saget, das tut! Jesus hatte wohl indessen den Auftrag von oben erhalten, das Wunder zu wirken, und gab den Befehl weiter.
Füllet die Wasserkrüge mit Wasser. Die Diener füllen
die Krüge, aber nur Er kann das Wunder tun. Lernen wir hier, was wir in
Notzeiten tun dürfen: Seinem Wort, Seinen Verheißungen glauben. Jesu
Wort erfordert stets Glauben (Lk 5,5; Joh 21,6; Heb 11,8; 2Kön 4,3-7). Nur Glaubende erleben Wunder. Jesus befiehlt noch heute, aber
wir schauen auf die leeren Krüge, zweifeln und erhalten nichts (
Ein Hochzeitsgeschenk. Solche sind üblich. Auch der Herr erfreute das Brautpaar mit einem reichen Geschenk, und damit zugleich alle Gäste. Das Geschenk war ein Freudengeschenk. Wein ist nach der Schrift das Bild der Freude (Ps 104,15), ja, noch unaussprechlich mehr. Nach Mk 14,23.24 ist der Wein ein Symbol des Blutes Christi. Hätte Er mehr schenken können?
Jesus gibt reichlich. Die zwölf Krüge faßten 510 Liter. Als Jesus die 5000 speiste, wurden alle satt, und es blieb übrig. Ja, Er gibt stets reichlich und im Überfluß.
Jesus gibt das Beste. Der Speisemeister staunte über die Qualität des Weines. Jesus gibt stets das Beste (Lk 15,22). Der gute Wein folgt für alle Glaubenden. Viele, wie Lazarus, haben in ihrem Leben nur Elend gekostet, aber bald genoß er den „guten Wein“ in Abrahams Schoß. Hier müssen oft Kinder Gottes bittere Tropfen schlucken, wie Stephanus, Paulus oder Hiob, bald aber fließt der gute Wein. Die Hochzeit des Lammes steht dem Volke Gottes bevor. Mit dem Dichter singen wir: Wie wird's sein, wie wird's sein, wenn wir ziehn in Salem ein? Dort erwartet uns unaussprechliche Herrlichkeit (1Pet 1,4).
Jesus offenbarte Seine Herrlichkeit. In vieler Hinsicht.
Die Herrlichkeit Seines Wesens. Das Wunder, das Jesus unbemerkt wirkte, bewies, daß Er von Gott gekommen war.
Die Herrlichkeit Seiner Liebe. Freundlich saß Jesus unter den Gästen, die die reiche Spende mit Dankbarkeit genossen.
Die Herrlichkeit und Größe Seiner Wundermacht. Und was hier esdtah, war nur der Anfang Seiner Teilnahme an unserer Freue.
Eine gesegnete Folge. Seine Jünger glaubten an Ihn. Sie glaubten schon zuvor, als Er ihnen in der Herberge das Heil verkündigte und als Ihn Nathanael als Sohn Gottes und König Israels bekannte. Durch das aber, was sie eben erlebten, wurde ihr Glaube bestätigt, gestärkt, vermehrt.
Eine Hochzeitspredigt (Joh 2,1-10)
Was ist eine Hochzeit? Der Eintritt zweier Menschen in eine Lebensverbindung. Sie führt uns zurück zum Anfang der menschlichen Geschichte (1. Mose 2,18). Der Mensch wurde für die Gemeinschaft mit Gott, aber auch für die untereinander geschaffen. Kinder sehnen sich nach Spielgenossen, die Jugend nach der Jugend und der Mann nach dem Weibe. Die Ehe ist ein Überrest des Paradieses, und wo sie nach der Schrift gelebt wird, ist sie noch heute ein Paradies. Die Bibel beginnt und endet mit einer Hochzeit (Off 19,7-9). Hier wurde
Der Herr zur Hochzeit geladen. Da Jesus und die Seinen geladen waren, mag es eine Verwandtschaftshochzeit gewesen sein. Das Brautpaar scheint arm gewesen zu sein (V. 3). Habt ihr auch den Herrn geladen? Einst lud Er euch zu Sich (Mt 22,3), und ihr seid gekommen und habt euch mit Ihm verlobt (Hos 2,20). Diese Verbindung ist die wichtigste im Leben. Ihr zwei steht also schon wie in einem Ehebund, aber mit Christus (2Kor 11,2). In Eph 5,22 ff. wird unsere Beziehung zu Christus mit der Ehe verglichen. Wie kann sie gesegnet werden?
Ladet Jesus ein. Was will der hohe Gast?
Er will eure Ehe zu einem dauernden Fest machen. Da singt man selbst bei trübem Himmel (Apg 16,25; Kol 3,16).
Er will in allen Verlegenheiten helfen. Hier fingen sie schon am Hochzeitstage an. Der Wein ging aus. Was sollen sie machen? Sage es Jesus und tue, was er sagt (V. 7).
Er will das Wasser in Wein verwandeln. Ohne Ihn ist Leere, aber Seine Gegenwart gestaltet alles um. Mit Ihm bleibt die Liebe echt; da wächst sie zum Überfließen.
Wie wird dieser Segen flüssig? (V. 5). Ihm gehorchen! Es lohnt sich,
Seinen Befehlen zu folgen, z. B. in Krankheitstagen (Kap. 4, 47.50.53),
in Berufsnöten (Lk 5,5). So befiehlt die Schrift dem Ehemann (
Die Folgen ganzen Gehorsams. Wenn ihr Ihm glaubt, gehorcht, erfahrt ihr Seine Herrlichkeit. Dadurch wird auch der Herr in eurer Ehe verherrlicht, andre sehen euren Segen. Das Wasser wurde in Wein verwandelt. Wir sehen in diesem Wunder, wie der Herr alles umzugestalten vermag. Sein Blut gestaltet Herzen um (1Joh 1,9). Sein Wort löst die unlösbarsten Probleme (2Tim 3,15). Er macht alles neu (Off 21,5). Der Wein ist laut der Bibel das Bild der Freude (Ps 104,15). Im Herrn ist Freude die Fülle, sie sei eure Stärke (Ps 16,11).
Warum will der Herr der Mittelpunkt eurer Ehe sein?
Weil allein durch Ihn Segnungen fließen. Er sucht Ehen, durch die Seine Segensströme fließen. Ehen, durch die andere gesegnet werden. Der Herr gibt reichlich. Die sechs Krüge faßten zusammen 510 Liter. Das war genug für alle.
Der Herr gibt das Beste (Joh 4,14). Die Welt bietet nur geringen Wein an, oder gar nur Wasser. Das beobachten wir zur Genüge um uns her.
Die Verwandlung des Wassers in Wein ist nach dem Johannesevangelium das erste Zeichen; Johannes aber berichtet sieben Wunder, und wer Ihm glaubt, darf alle sieben erleben.
Jesus will eure Freude sein. Er will Euch Wein der das Bild der Freude ist, reichlich geben. Nicht nur am Hochzeitstage, sondern wie der Dichter singt: Alle Tage Sonnenschein.
Jesus will auch euer Arzt sein. Selten bleiben Ehen von Krankheiten
verschont. Sie kehrte auch in das Haus in Kap. 4, 46-59 ein. Der Vater
suchte Jesus auf, sagte Ihm die Not, und diese führte zum reichen Segen
der ganzen Familie. Er sagt: Ich bin der Herr, dein Arzt (
Jesus will Euer Ratgeber sein. Tage der Hilflosigkeit, der Ratlosigkeit werden kommen da ihr wie jener Kranke sagen werdet, ich habe keinen Menschen (Joh 5,7). Dann aber werdet ihr, so ihr Seinen Rat und Befehl annehmt und tut, was Er sagt, über Sein Eingreifen staunen, und das wird andere in Verwunderung versetzen, wie wir das aus dem vierten Wunder des Johannesevangeliums ersehen.
Jesus will euer Versorger sein. Es können schwere Zeiten kommen, die Schrift sagt es, z. B. Brotlosigkeit. Derselbe aber, der jene 5000 speiste hat genug und Überfluß (Joh 6,1-14) auch für euch. Euer Vater weiß, was ihr bedürfet.
Jesus will euer Beschützer sein. Heute ist alles hell, wie es bei den Jüngern bei der Speisung war, bald aber umtobte sie ein gewaltiger Sturm. Er wird auch euch in Stürmen das sein, was Er damals den Jüngern war, euch ein: „Fürchtet euch nicht" zurufen und euch in den sicheren Hafen führen, wo ihr wie jene anbeten werdet (Joh 6).
Jesus will euer Licht in Finsternis sein. Ihr werdet oft nicht den Ausweg sehen, aber Er öffnet euch die Augen wie jenem Blinden (Joh 9; 2Kön 6,17), und ihr werdet danken (Ps 34,8).
Jesus will auch im letzten Wunder bei euch sein (Joh 11). Sollte Jesus noch nicht bald kommen, so wird auch bei euch der Tod einkehren. Was aber sagte Jesus? „Dein Bruder wird auferstehen“, und das wird das Schönste sein. Jesus gibt den guten Wein zuletzt. Die 510 Liter Wein werden ausreichen bis zu eurem Ende. (Gehalten an einer Hochzeit.)