Siehe das Lamm Gottes (Joh. 1,
29 )
Menschen sehen gern Schönes und machen dafür weite Reisen. Johannes weist uns auf den Schönsten unter den Menschenkindern hin (Ps 45,2; Hld 5,9-16). So ist Johannes:
Der erste Botschafter Christi. Johannes durfte es sein, denn er erfüllt alle Bedingungen eines Botschafters Christi (1Joh 1,1-3). Nur Mensen, die wie Johannes der Täufer Jesum als das Lamm und den Sohn Gottes kennen, sind berechtigt, Christi Zeugen zu sein. Sie sind dafür vom Heiligen Geiste ausgerüstet (Lk 1,15; Apg 1,8). Dieser einfache, anspruchslose Zeuge begehrte nicht mehr als ein Rufer zu sein. Er war der erste der Menschen, der auf das Lamm Gottes hinwies. überaus schön ist:
Der Titel des Herrn. Lamm Gottes! Er ist uralt und wurde dem Herrn vom Vater selbst vor Grundlegung der Welt gegeben (Off 13,8). Niemand anders ist berechtigt, diesen Titel zu tragen, als nur unser Herr. Er allein hatte alle Eigenschaften eines Lammes. Er, das Lamm Gottes, ist:
Das Bild der Unschuld. Jesus war, was jedes Opferlamm sein musste,
ohne Fehl (2. Mose 12,5; 1Pet 1,19). Seine Natur war makellos,
Sein Leben unantastbar (Joh 18,38; 19,4-6; Mt 27,4). Er war voll
Sanftmut und Demut (Mt 11,29). Oft wurde Er verachtet, verspottet,
verhöhnt, angespieen, Ihm wurde widersprochen (Heb 12,3). In allem
erwies Er sich als das Lamm Gottes zur Schlachtbank geführt (
Nützlich. Wenige Tiere kommen dem Lamme an Nützlichkeit gleich. Das Fleisch dient zur Speise (2. Mose 12,8; Joh 6,54). Die Wolle zur Bekleidung. Das Lamm Gottes gibt uns beides: Nahrung und das beste Kleid, das Festkleid (Jes 61,10). Die Milde dient den Lämmern zur Nahrung. Neugeborene leben von Milch (1Pet 2,2). Das Nützlichste und Nötigste beim Lamme Gottes aber ist:
Das kostbare Blut. Es ist überwältigend vorgebildet im Passahlamm (2. Mose 12). Das Lamm wurde aus der Herde erwählt, so auch das Lamm Gottes
(Mt 12,18). Es musste ohne Fehl sein (1Pet 1,19). Es wurde vier
Tage abgesondert, denn es musste sich auch innerlich als gesund
erweisen. Kein Bein durfte an ihm zerbrochen werden. Jesus, das Lamm
Gottes, erfüllte all diese Bedingungen (Joh 19,35). Das Lamm wurde am
Feuer gebraten, mit bitteren Kräutern und mit ungesäuertem Brot
gegessen. Das alles und vieles mehr sehen wir erfüllt im Lamme Gottes.
Viertausend Jahre vor Jesu Tod war es verheißen (1. Mose 3,15). Vier
Tage vor Seinem Tode zog der Herr in Jerusalem ein, um gekreuzigt zu
werden. Dass dieses Lamm alle Ansprüche Gottes erfüllte, um an des
Sünders Statt zu sterben, hat Gott bewiesen, indem Er Ihn aus den Toten
auferweckt hat (Apg. 2, 32; Röm 1,4). Ja, unendlich viel
mehr, Gott hat dieses Lamm zum Herrn über alles gesetzt und auf Seinen
Thron erhoben (Apg. 2, 36; Offb. 5, 6;
Das Lamm Gottes ist auch vorgeschattet im täglichen Morgen- und Abendopfer (2. Mose 29, 39). Israel begann und beschloss den Tag mit dem geschlachteten Lamm. Welch ein köstlicher Hinweis!
Das Werk des Lammes. Wie auf den Bock am großen Versöhnungstag die Sünde gelegt wurde und dieser sie hinwegtrug, so hat Jesus, das Lamm Gottes, unsere Sünde hinweggetragen (3. Mose 16). Jesus nahm unsern Fluch auf sich (Gal. 3, 13), gab sich selbst für uns (Tit. 2, 14), erlöste uns durch Sein Blut (Offb. 5, 9), beseitigte unsere Sünde (Heb. 9, 26; 1. Joh. 3, 5), tilgte sie aus Gottes Büchern (Jes. 43, 25) und befreite uns vom bösen Gewissen (Hebr. 10, 22).
Der Weg zu diesem Erleben heißt Glaube (3, 16; 1. Joh. 2, 2; 4, 14; Röm. 3, 24; Jes. 45, 22; Jes. 53).
Das Blut des Lammes bringt Frieden (Kol. 1, 20), Gemeinschaft mit Gott (l. Kor. 10, 16), führt zu höchster Ehre (Offb. 1, 5).
Die geforderte Aufmerksamkeit. Siehe und höre. Wir sehen es
In der geheimnisvollen Fleischwerdung (1, 14; 1. Tim. 3, 16). In der Erniedrigung unter Seine Geschöpfe (Hebr. 2, 9).
In Seinem einzigartigen Leben (21, 25; Hebr. 7, 26).
In Seinem Todesschweiß, der wie Blutstropfen auf die Erde fiel, und wie es freiwillig den Kelch des Zornes trank.
Im herrlichen Siegeswort: Es ist vollbracht.
In Seiner Auferstehung und dem Sitzen zur Rechten Gottes.
Wie erlange ich den Nutzen, den dieses Lamm brachte?
Durch Glauben! Nichts mehr ist erforderlich. „Nur ein Blick nach Golgatha, nur ein Blick, `s ist Leben da“ (Jes. 45, 22).
Mit dem Blick der Buße, in dem ich in diesem Lamme meinen Stellvertreter im Gericht sehe und wie der Schächer am Kreuz bekenne: das habe ich verschuldet (Luk. 23, 41).
Mit dem Blick der rechten Erkenntnis, wer eigentlich DER ist, der am Kreuze starb, und indem sich Gott geoffenbart.
Mit dem Blick wie die von Schlangen Gebissenen in Israel, die heil wurden im Augenblick des Aufschauens (1, 14-16).
Mit geöffneten Augen, wie Ihn einst Israel sehen wird, wenn Er in Macht und Herrlichkeit erscheinen wird (Sach. 12,1; Offb. 1, 7) und Israel fortan dem Lamme folgen wird.