Behandelter Abschnitt Eph 2,1-2
Die Macht Gottes wirkt in Toten neues Leben
Das zweite Kapitel stellt uns die Wirkung der Macht Gottes auf der Erde vor. Das Ziel der Macht Gottes ist es, Menschen in den Genuss ihrer himmlischen Vorrechte einzuführen und auf diese Weise die Versammlung hier auf der Erde zu bilden. Es geht also nicht so sehr um die Entfaltung der Vorrechte selbst und um die Darstellung der Ratschlüsse Gottes. Es geht nicht einmal um die Ratschlüsse Gottes an sich, sondern um die Gnade und die Macht, die ihre Erfüllung bewirken. Denn diese beiden Dinge führen Menschen in den Genuss dieser himmlischen Vorrechte. Und das hat die Macht Gottes in Übereinstimmung mit Seinen Ratschlüssen bewirkt.
Christus wird zunächst nicht gesehen als göttliche Person, die aus dem Himmel auf die Erde herabgekommen ist, um den Sündern zu begegnen. Er wird vielmehr als Gestorbener gesehen, also genau als das, was wir selbst aufgrund der Sünde waren. Aber durch die Macht Gottes ist Er aus diesem Zustand auferweckt worden.
Die Gnade Gottes wirkt etwas vollkommen Neues
Christus ist für die Sünde gestorben. Aber Gott hat Ihn aus den Toten auferweckt und an Seine rechte Seite gesetzt. Wir waren tot in unseren Vergehungen und Sünden: Gott hat uns mit Ihm lebendig gemacht. Da es aber um die Tätigkeit der Macht und der Gnade auf der Erde geht, spricht der Geist Gottes natürlicherweise von dem Zustand derer, in denen diese Gnade wirkt – also letztlich vom Zustand aller Menschen.
Zugleich aber gab es auch Unterschiede in den irdischen Religionsformen, in dem System, was auf dieser Erde existierte. Es gab solche, die „nah“ waren, und solche, die „fern“ waren (Eph 2,17). Nun haben wir gesehen, dass es sich bei dem vollen Segen, von dem der Apostel spricht, um die Natur Gottes selbst handelt. Im Hinblick auf diese Natur und zu ihrer Verherrlichung waren alle Ratschlüsse Gottes festgelegt worden. Daher konnten auch diese äußerlichen Formen überhaupt keinen Wert besitzen – wenn einige von ihnen auch vorübergehend durch die Autorität Gottes selbst bestimmt worden waren. Sie hatten einfach der Offenbarung der Wege Gottes gedient, als Schatten zukünftiger Dinge (vgl. Heb 10,1). Sie waren verbunden gewesen mit der Entfaltung der Autorität Gottes auf der Erde inmitten der Menschen, um eine gewisse Erkenntnis Gottes zu ermöglichten.
Juden und Heiden – beide tot für Gott
Diese Dinge waren – zu ihrer Zeit – von Wichtigkeit. Aber diese Vorbilder waren nicht imstande, die Menschen in eine wirkliche Beziehung mit Gott zu bringen, damit sie die ewige
Offenbarung seiner Natur in ihren Herzen genießen könnten. Sie konnten auch nichts in Herzen bewirken, die durch die Gnade fähig gemacht worden waren, an dieser göttlichen Natur teilzuhaben, um sie wiederzustrahlen. Für ein solches Ziel waren diese Vorbilder vollkommen nutzlos. Denn sie waren nicht die Offenbarung dieser ewigen Grundsätze und Ratschlüsse Gottes.
Aber es gab die beiden Klassen von Menschen – Juden und Heiden. Und der Apostel Paulus spricht von beiden. Die Gnade nimmt Personen des einen und des anderen Bereiches, um aus ihnen einen einzigen Leib zu bilden (Eph 2,16), einen einzigen neuen Menschen (Eph 2,15), und zwar durch eine neue Schöpfung in Christus (2Kor 5,17).
Eph 2,1.2: … auch euch, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden, in welchen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams;
Der Zustand der Heiden
In den ersten zwei Versen dieses Kapitels spricht der Apostel Paulus von solchen, die aus den Nationen kamen und Gott nicht kannten – Heiden, wie sie gewöhnlich genannt werden. Im dritten Vers spricht er dann von den Juden: „Unter denen auch wir einst alle unseren Wandel führten“, fügt er hinzu. Er geht hier nicht auf die schrecklichen Einzelheiten ein, die im dritten Kapitel des Römerbriefes behandelt werden.1 Denn es geht ihm hier nicht darum, die einzelnen Menschen von ihrer Sünde zu überführen, um ihnen das Mittel der Rechtfertigung vorzustellen. Nein, hier will er Gottes Ratschlüsse in Gnade entfalten.
So spricht der Apostel von der Entfernung von Gott, in der sich der Mensch befindet. Dieser steht unter der Macht der Finsternis. Was die Nationen betrifft, spricht Paulus von dem allgemeinen Zustand der Welt. Der ganze Weltenlauf, das System als solches funktionierte dem Fürsten der Gewalt der Luft entsprechend. Die Welt selbst war unter der Regierung dessen, der in den Herzen der Söhne des Ungehorsams wirksam ist. Diese Menschen entzogen sich aufgrund ihres Eigenwillens der Regierung Gottes, wenn es ihnen auch unmöglich ist, sich Seinem Gericht zu entziehen.