Eph 2,3: … unter welchen auch wir einst alle unseren Verkehr hatten in den Lüsten unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die Übrigen.
Der Zustand der Juden
Wenn die Juden auch äußerliche Vorrechte besaßen, wenn sie auch nicht direkt unter der Regierung des Fürsten dieser Welt standen – wie es der Fall war bei den Nationen, die sich in den Götzendienst gestürzt hatten und in den ganzen Abfall dieses Systems hineingekommen waren, in dem sich der Mensch suhlte, in die Unmoral, in die die Dämonen ihn hineinstürzten – seiner vermeintlichen Weisheit zum Spott,
wenn die Juden auch nicht wie die Heiden unter der Regierung der Dämonen standen, dann hatten sie sich dennoch von ihrer Natur her durch dieselben Begierden führen lassen, durch welche die Dämonen die armen Heiden beherrschten. Die Juden führten das gleiche Leben wie die Heiden, was die Begierden des Fleisches betrifft. Auch sie waren „Söhne des Ungehorsams“ (Eph 2,2) wie alle anderen. Denn genau das ist der Zustand aller Menschen: Sie sind von ihrer Natur her Kinder des Zorns (Eph 2,3).
Was ihre äußerlichen Vorrechte betrifft, waren die Israeliten das Volk Gottes. Von ihrer Natur her dagegen waren sie Menschen wie alle anderen auch. Beachten wir hier die Worte „von Natur“ (Eph 2,3). Der Geist Gottes spricht hier nicht von einem Gericht, das vonseiten Gottes ausgesprochen worden wäre. Es geht auch nicht um Sünden, die begangen worden waren. Und auch nicht darum, dass Israel in seinen Beziehungen zu Gott gefehlt hatte, in Götzendienst gefallen war und sich gegen Gott aufgelehnt hatte. Nicht einmal die Verwerfung des Messias, die das Volk jeder Hilfsquelle beraubte, steht hier im Vordergrund.
Es geht also nicht um das, was Israel getan hat. Es geht hier auch nicht um die Frage eines direkten Gerichtes vonseiten Gottes, das über das Sichtbarwerden der Sünde ausgesprochen worden wäre. Nein – die Juden waren, wie alle Menschen, von ihrer Natur Kinder des Zorns. Dieser Zorn war die natürliche Konsequenz des Zustandes, in dem sie sich befanden.2